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Buffalo Bill Der letzte große Kundschafter – 16. Kapitel

Buffalo Bill
Der letzte große Kundschafter
Ein Lebensbild des Obersten William F. Cody, erzählt von seiner Schwester Helen Cody Wetmore
Meidingers Jugendschriften Verlag, Berlin 1902

Sechzehntes Kapitel

Wie Will zu seinem Spitznamen Buffalo Bill kam

In jenen Tagen der Grenzstreitigkeiten gab es für jeden arbeitssuchenden Mann Beschäftigung in Fülle. Die am besten bezahlte, so hart oder gefährlich sie auch sein mochte, sagte Will, sei stets am besten.

Zur Zeit, als Rom in Verfall geriet, nahm der Bau der Kansas-Pazifikbahn einen überaus raschen Fortgang. Dadurch eröffnete sich dem jungen Teilhaber der einst so vielversprechenden Firma Rose & Cody ein neues Tätigkeitsfeld – das des Büffeljägers. Beim Eisenbahnbau waren zwölfhundert Leute beschäftigt und die Gebrüder Goddard, die die Verpflegung dieser gewaltigen Arbeitermasse übernommen hatten, konnten oft nur mit großer Schwierigkeit frisches Fleisch herbeischaffen. Um diesem Umstand abzuhelfen, wurden Büffeljäger angestellt. Da Will als geübter Büffeltöter bekannt war, reihten ihn die Geschäftsführer mit Vergnügen in das Jagdpersonal ein. Wills Vertrag verpflichtete ihn, durchschnittlich zwölf Büffel täglich zu erlegen, wofür er ein monatliches Gehalt von 500 Dollar erhielt. Dies war eine gute Einnahme, wobei jedoch auch viele Gefahren und Anstrengungen in Kauf genommen werden mussten. Zunächst musste er die Gegend nach Wild durchstreifen, wobei ihm stets die angenehme Aussicht blühte, auf Indianer zu treffen. War das Wild erlegt, musste er es zerteilen und zurichten und die Fortschaffung zu den betreffenden Speisestationen der Arbeiter überwachen. Durch diesen Beruf erwarb er sich den Spitznamen »Buffalo Bill«, der ihm für alle Zeiten haften blieb und ihn mit größerem Stolz erfüllte als der Titel Prinz oder Herzog. Tausende von Menschen kennen meinen Bruder wahrscheinlich heute nur unter diesem Namen.

Bevor Will seine neue Tätigkeit aufnahm, verschaffte er sich ein für die Büffeljagd zugerittenes Pferd, das den berüchtigten Namen Brigham führte. Die Regierung rüstete ihn mit einem erprobten Hinterlader aus, den er angesichts seiner mörderischen Eigenschaften Lucretia Borgia nannte.

An Büffeln fehlte es in der weiten Prärie ja nicht. Trotzdem gab es Zeiten, in denen sich keine zeigen wollten und die Fleischvorräte im Lager knapp wurden. Während einer dieser unfreiwilligen Ruhepausen, als gerade Pferdemangel herrschte, wurde Brigham vor eine Egge gespannt. Man stelle sich seine Empörung vor. Ein Rennpferd, das vor einen Straßenbahnwagen gespannt war, hätte nicht mehr Grund zur Widersetzlichkeit gehabt als ein für die Büffeljagd dressiertes Rassepferd, das zusammen mit ganz gewöhnlichen Rossen, die niemals etwas Höheres als eine Egge oder einen Pflug gekannt hatten, vor ein Ackerbaugerät gespannt wurde. Brigham weigerte sich kategorisch, und zwar so eindeutig, dass Will gerade im Begriff war, ihn wieder abzuschirren, als plötzlich der Ruf ertönte: »Da kommen sie!« Zugleich sah man eine Büffelherde über den Hügel heruntertraben.

Im Nu hatte sich Brigham von der Egge befreit und Will schwang sich rasch auf seinen bloßen Rücken – der Sattel war im einige Meilen entfernten Lager zurückgelassen worden. Nachdem Will den Leuten noch den Befehl zugerufen hatte, ihm mit einem Wagen zur Aufnahme der toten Tiere zu folgen, jagte er in gestrecktem Galopp dem Wild entgegen.

Er war jedoch an diesem Tag nicht der einzige Jäger. Aus dem nahegelegenen Fort kamen mehrere Offiziere geritten. Will begab sich zu ihnen, um die Büffel zu erwarten. Sie waren erst vor Kurzem in diese Gegend gekommen. Auf ihren Schulterklappen stand, dass der eine den Rang eines Captains und die anderen den eines Leutnants bekleideten. Buffalo Bill kannten sie nicht. Für sie war der Ankömmling ein hübscher junger Mann in einem gewöhnlichen Arbeiteranzug, der ein hübsches Pferd ohne Sattel und mit einem Notzügel ritt. Sehr jagdgemäß sah er allerdings nicht aus, sodass der Captain ihn etwas gönnerhaft behandelte.

»Hallo!«, rief er. »Sie scheinen es auf dasselbe Wild abgesehen zu haben wie wir.«

»Ja, Captain«, antwortete Will, »in unserem Lager ist das frische Fleisch knapp geworden.«

Ein kritischer Blick streifte Brigham.

»Glauben Sie wirklich, Sie könnten mit einem solchen Pferd einen Büffel zu Tode hetzen?«, fragte er.

»Wieso?«, entgegnete Will unschuldig. »Laufen die Büffel denn so schnell?«

»Schnell? Jedenfalls braucht man ein sehr flottes Pferd, um diese Tiere auf offener Prärie zu überholen.«

»Wirklich?«, sagte Will mit einem spöttischen Augenzwinkern, das der Offizier jedoch nicht bemerkte. Es gibt nichts Komischeres, als über einen Gegenstand belehrt zu werden, den man selbst von Grund auf kennt, und dabei zu bemerken, dass der Lehrmeister selbst nichts davon versteht. Offensichtlich hatte noch keiner der Offiziere einen Büffel geschossen.

»Kommen Sie mit uns«, sagte der Captain huldvoll. »Wir wollen einige von den Tieren erlegen, natürlich nur zum Vergnügen. Wir beanspruchen nur die Zunge und einige Stückchen Lendenbraten. Mit dem übrigen Fleisch können Sie machen, was Sie wollen.«

»Ich danke«, erwiderte Will. »Reiten Sie bitte voran, ich folge Ihnen.«

Die Herde bestand aus etwa zwölf Büffeln und die Offiziere ritten drauf los, als ob es allein an ihnen läge, wie viele sie zur Strecke bringen wollten. Will bemerkte, dass das Wild die Richtung zum Fluss nahm. Da er die Gewohnheiten der wilden Bestien kannte, ritt er dem Wasser zu, um sie dort anzugreifen.

Als die Herde, der das Militärquintett in einer Entfernung von etwa fünfhundert Yards folgte, an ihm vorüberkam, riss Will ein wenig an Brighams Notzügel. In wenigen Augenblicken befand sich das geschulte Jagdpferd neben dem ersten Büffel. Lucretia Borgia ließ ihre Stimme ertönen und der Büffel stürzte tot zu Boden. Ohne eine Aufforderung abzuwarten, hielt Brigham in einer Entfernung von kaum zehn Fuß vor dem nächsten Büffel, der ebenfalls auf den ersten Schuss zusammenbrach. So wurde weitergemacht, bis der letzte Büffel niederstürzte. Zwölf Schüsse waren abgefeuert worden, dann blieb Brigham stehen, der seine Kräfte niemals unnötig anstrengte. Die Offiziere waren nicht ein einziges Mal zum Schuss gekommen. Als sie herangeritten kamen, stand höchstes Erstaunen auf ihren Gesichtern geschrieben.

»Meine Herren«, sagte Will beim Absteigen mit ausgesuchter Höflichkeit, »gestatten Sie mir, Ihnen elf Zungen und so viel Lendenbraten, wie Sie wünschen, anzubieten.«

»Beim Jupiter!«, rief der Captain. »So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Wer sind Sie denn?«

»Bill Cody ist mein Name.«

»Nun also, Bill Cody, das muss man sagen, das Büffeltöten verstehen Sie, und auch Ihr Pferd hat ja ganz gute Eigenschaften.«

»Ja, einige«, antwortete Bill lächelnd.

Captain Graham – so hieß er, wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellte – und seine Gefährten waren etwas enttäuscht, dass sie gar nicht zum Schuss gekommen waren. Sie gestanden jedoch, durch den Anblick eines Kunststücks – einen Büffel auf einem ungesattelten Pferd ohne richtiges Zaumzeug zu schießen, wozu sie einen Weißen nicht für fähig gehalten hätten – reichlich entschädigt zu sein. Will erklärte ihnen daraufhin, dass Brigham mehr von der Büffeljagd verstehe als die meisten zweibeinigen Jäger. Das Einzige, was er vom Reiter verlange, sei, den Büffel zu treffen. Ein oder zwei Fehlschüsse gestatte Brigham, beim dritten aber verliere er die Geduld und gebe die Jagd sofort auf.

Dieses Ereignis trug maßgeblich dazu bei, dass Will den Spitznamen Buffalo Bill erhielt. Als die Freunde von Billy Comstock, dem Anführer der Kundschafter in Fort Wallace, diesen Namen jedoch hörten, legten sie Protest ein. Comstock sei Cody als Büffeljäger überlegen, sagten sie. Um diesen Streit zu schlichten, wurde eine Wettjagd veranstaltet, die entscheiden sollte, ob Cody oder Comstock das Recht hat, den Namen Buffalo Bill zu tragen.

Das zum Wettkampf bestimmte Gebiet lag in der Nähe von Sheridan im Staat Kansas. Am festgesetzten Tag fand sich dort eine große Zuschauermenge ein. Offiziere, Soldaten und Eisenbahnarbeiter nahmen sich einen Urlaubstag, um sich das interessante Schauspiel anzusehen. Sogar eine große Gesellschaft von Herren und Damen, unter denen sich auch Luise befand, war aus St. Louis angereist.

Es wurden Schiedsrichter aufgestellt, die den beiden Jägern folgen und ein Verzeichnis über die erlegten Büffel führen sollten. Comstock ritt sein Lieblingspferd und war mit einer schweren Henry-Flinte bewaffnet. Brigham und Lucretia begleiteten Will. Bis die erste Herde in Sicht kam, ritten die beiden Jäger Seite an Seite. Dann aber sprengten sie auf ein gegebenes Signal auseinander. Will erlegte in diesem Gang achtunddreißig und Comstock dreiundzwanzig Büffel. Dabei waren sie viele Meilen geritten und die toten Tiere lagen weit umher über die Prärie verstreut. Um die Mittagszeit wurde eine Mahlzeit eingenommen und kaum war diese beendet, kam eine zweite Herde zum Vorschein, die hauptsächlich aus Kühen und Kälbern bestand. Auch diesmal fiel das Ergebnis – achtzehn gegen vierzehn – zugunsten Codys aus.

In jenen Tagen wimmelte es auf der Prärie von Büffeln. Noch bevor die Flintenläufe kalt geworden waren, tauchte eine dritte Herde auf. Um auch Brigham seinen Ruhmesanteil zukommen zu lassen, warf Will Sattel und Zaumzeug fort, stürzte sich auf ungesatteltem Pferd ins Gemetzel und sicherte sich damit den Sieg.

Dies entschied den Wettbewerb. Die Rechnung ergab 96:84. Comstocks Freunde erklärten sich für besiegt und Cody wurde feierlich zum ersten Büffeljäger der Prärie ausgerufen.

Die Köpfe der bei dieser Jagd erlegten Büffel wurden auf Anordnung der Eisenbahngesellschaft auf Pfähle gesteckt und längs der geplanten Bahnlinie aufgestellt. Will setzte dann seine Arbeit als angestellter Büffeljäger der Kansas-Pazifikbahn fort. Während der eineinhalb Jahre, die er diesem Beruf widmete, erlegte er eintausendzweihundertachtzig Büffel. Nachdem die Eisenbahn bis Sheridan fertiggestellt worden war, beschloss man, sie vorläufig nicht weiterzubauen. Dadurch wurde Will veranlasst, sich nach einer anderen Beschäftigung umzusehen.

Die Indianer hatten sich wieder so beunruhigend bemerkbar gemacht, dass ein allgemeiner Krieg in den Grenzgebieten drohte. General Sheridan begab sich in den Westen, um die militärischen Operationen persönlich zu leiten. Zunächst schlug er sein Hauptquartier in Leavenworth auf. Als sich die Indianeraufstände aber auf immer weitere Gebiete erstreckten, verlegte er es nach Fort Hayes, dem damaligen Endpunkt der Kansas-Pazifik-Eisenbahn. Will stand zu dieser Zeit im Dienst des Quartiermeisteramtes in Fort Larned. Er wurde jedoch mit einer wichtigen Nachricht zu General Sheridan geschickt: Die Indianer seien dabei, ihr Lager in der Nähe von Larned abzubrechen. Die Entfernung zwischen Larned und Hayes betrug fünfundsechzig Meilen. Der Weg führte durch eine von Indianern unsicher gemachte Gegend, doch Will brachte seine Mission erfolgreich zu Ende und erreichte den kommandierenden General ohne Zwischenfälle.

Kurze Zeit darauf sollten Depeschen von Fort Hayes nach Fort Dodge überbracht werden. Fünfundneunzig Meilen lagen zwischen den beiden Orten und jede einzelne Meile barg neue Gefahren. Fort Dodge selbst war von Indianern umringt und vor Kurzem hatten drei Kundschafter auf dem Weg dorthin ihren Tod gefunden. Wills Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten und seinen guten Stern war unerschütterlich, und so meldete er sich freiwillig zur Beförderung der Depeschen – soweit ihn die Indianer kommen ließen.

»Es ist ein gefährliches Unternehmen«, sagte General Sheridan, »doch hängt ungeheuer viel von der richtigen Ablieferung der Depeschen ab. Wenn Sie das Wagnis also übernehmen wollen, suchen Sie sich das beste Pferd aus. Je früher Sie sich auf den Weg machen, desto besser.«

Noch vor Ablauf einer Stunde saß der Kundschafter im Sattel. Zu Anfang gestattete er seinem Pferd ein gemäßigtes Tempo, um es für den Fall einer Verfolgung frisch zu erhalten. Doch es zeigte sich nichts Bedrohliches, und als der Morgen graute, hatte Will siebzig Meilen zurückgelegt und eine mit Negertruppen besetzte Station am Coon Creek erreicht. Dort übergab er einen Brief an Major Cox, den Befehlshabenden Offizier, frühstückte, bestieg ein frisches Pferd und setzte seine Reise fort, noch ehe die Sonne ihre ersten Strahlen auf die Prärie sandte.

Gegen neun Uhr erreichte er glücklich Fort Dodge, wo er die Depeschen sofort ablieferte. Dann erst legte er sich zu dringend notwendigem Schlaf nieder. Als er erwachte, versicherte ihm John Austin, der Anführer der Kundschafter in Fort Dodge, dass seine unbehelligte Ankunft aus Fort Hayes einem Wunder gleichkomme. Außerdem sagte man ihm, dass ein Ritt nach Fort Larned, Wills Hauptquartier, noch weit gefährlicher sei als der soeben zurückgelegte, da die Feinde diese Gegend besonders dicht besetzt hielten. Da sich unter den Kundschaftern niemand fand, der die dorthin bestimmten Depeschen überbringen wollte, bot Will seine Dienste freiwillig an.

»Larned ist ja mein Hauptquartier«, sagte er. »Ich muss also sowieso dorthin zurückkehren. Geben Sie mir nur ein gutes Pferd, dann will ich Ihre Depeschen mitnehmen.«

»Wir besitzen kein einziges anständiges Pferd mehr«, erwiderte der Offizier niedergeschlagen, »doch kann ich Ihnen eines unserer vortrefflichen Maultiere anbieten.«

Will machte eine Gebärde der Verzweiflung. Die Aussicht, auf dem Rücken eines Maultiers ein zweites Wettrennen mit den Indianern aufnehmen zu müssen, war nicht verlockend. Zudem gab es nur sehr wenige Maultiere, wie damals seines, das mausfarben war. Er schickte sich jedoch ins Unvermeidliche, suchte sich das unternehmungslustigste Tier aus und machte sich auf den Weg. Weder er noch das Maultier ahnten, welche Überraschung ihnen bevorstand.

Am Coon Creek stieg Will ab, um einen Schluck Wasser zu trinken. Dabei ergriff das Maultier die Gelegenheit, sich langsam aus dem Staub zu machen, und folgte ohne seinen Reiter den nach Fort Larned führenden Wagenspuren. Will glaubte, das launische Tier mit Leichtigkeit wieder einholen zu können. Nachdem er aber über eine Meile lang vergebliche Versuche unternommen hatte, ging ihm die Sache doch über den Spaß. Er drohte und bat, tobte und schmeichelte – alles umsonst; das Maultier war gleichermaßen taub für gute wie strenge Worte. Gleichmäßig trabte es auf seinem Weg weiter, nahe und doch unerreichbar für den jungen Mann, der keuchend hinter ihm herlief. Und Larned lag noch zwanzig Meilen entfernt!

Das trübe, nächtliche Grau der Ebene begann allmählich, dem goldenen Hauch der Morgendämmerung zu weichen. In einer Entfernung von vier Meilen schimmerten die Lichter von Fort Larned. Der einzige dunkle Punkt in der duftigen Landschaft war das Maultier. In den Augen des erschöpften Mannes mit den schmerzenden Füßen lag jedoch ein zorniger Ausdruck.

Bumm! Es war der Reveille-Schuss im Fort. Überrascht hob das Maultier den Kopf, bewegte seine Ohren und ließ laut und frohlockend seine Stimme ertönen.

Krach! Diesmal war der Schuss aus Wills Flinte gekommen. Das Maultier wurde tödlich getroffen und stürzte zu Boden. Es hatte die verhängnisvolle Torheit begangen, über seine Schändlichkeit auch noch zu triumphieren. Nun war ihm dafür gesühnt, ein zweites Mal das Leben eines Reiters aufs Spiel zu setzen.

Fünfunddreißig Meilen hatte Will zu Fuß zurückgelegt und jeder Knochen schmerzte ihn. Zwar versetzte sein Schuss die Besatzung in Alarm, doch Will war bald mit der nötigen Erklärung zur Stelle. Er lieferte seine Depeschen ab und legte sich schleunigst zu Bett.

Im Laufe des Tages kehrte General Hazen unter Bedeckung aus Fort Harker zurück und brachte Depeschen für General Sheridan mit. Will bot sich als Überbringer an. Als man ihm jedoch wieder einen Maulesel geben wollte, weigerte er sich entschieden, sein Leben noch einmal in die Hände eines solchen Tieres zu geben. Er suchte sich ein gutes Pferd aus und legte den Ritt ohne Zwischenfälle zurück.

Bei Tagesanbruch wurde General Sheridan zur Entgegennahme der Meldungen des Kundschafters geweckt. Er drückte Will seine Anerkennung für die glückliche Durchführung der drei langen, gefährlichen Ritte aufs Wärmste aus.

»Alles in allem«, schreibt General Sheridan in seinen Memoiren, »ritt Cody dreihundertfünfzig Meilen in sechzig Stunden. Eine solche Betätigung von Mut und Ausdauer gab mir vollauf die Überzeugung, dass mir seine Dienste während des Krieges auch weiterhin von außerordentlichem Nutzen sein würden. Dies bestimmte mich, ihn bis zur Ankunft einer Abteilung des fünften Reiterregiments in Fort Hayes zurückzubehalten und ihn dann zum Anführer der Kundschafter dieses Regiments zu ernennen.«

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