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Jim Buffalo – 18. Abenteuer – Kapitel 4

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922
Die Flucht über die Dächer
Das 18. Abenteuer Jim Buffalos
4. Kapitel

Ein Attentat

Jim Buffalo kannte John Webster in der Tat recht gut. Sie waren schon oft zusammen gewesen.

Jim Buffalo war nachdenklich nach Hause gegangen. Er nahm sich vor, mit dem jungen, so erfolgreichen Industriellen eine Zusammenkunft zu verabreden. Jim Buffalo zweifelte nicht daran, dass man vonseiten Brakes etwas Böses gegen ihn im Schilde führte. Er wollte den jungen Mann warnen, damit er nicht durch die Ereignisse überrascht wurde.

Nachdem er erfahren hatte, dass John Webster verreist sei und erst in drei Tagen wieder zurückerwartet werde, verschob er den Besuch bei ihm so lange.

Inzwischen arbeitete er fleißig an der Zeitmaschine. Es war ihm noch immer nicht gelungen, die Mechanik zu ergründen. Fortwährend versuchte er aufs Neue, herauszubekommen, was die erwähnte Vorrichtung zu bedeuten hatte.

Zuletzt stellte er unwillig seine Bemühungen ein.

»Wer weiß, für was es gut ist, dass ich die Zeitmaschine noch nicht in all ihren Teilen kenne«, sagte er bei sich. »Der Herrgott wird schon seine Gründe haben, dass er mich den wundervollen Mechanismus noch nicht restlos kennen lernen ließ.

Am dritten Tag in der Abendstunde wurde er von John Webster angerufen. Jim Buffalo setzte sich sofort in die Zeitmaschine und suchte ihn auf.

Der junge Großindustrielle freute sich, ihn zu sehen.

Als Jim Buffalo seine Befürchtungen und sein Erlebnis im Haus des Phil Brake mitteilten, machte John Webster ein ernstes Gesicht.

Doch dann lachte er sorglos auf.

»Dass ich nicht viel Gutes von Phil Brake und seinem Anhang zu erwarten habe, weiß ich, Mister Buffalo, aber ich fürchte mich nicht. Phil Brake glaubt allen Ernstes, dass ich meine Existenz nur daraufhin ausgerichtet habe, seine Macht zu untergraben. Er ist in einem großen Irrtum begriffen, denn nichts liegt mir ferner als dies. Ich gehe meinen Weg unbeirrt, derselbe ist allerdings nur gerade. Krumme Linien vermeide ich.«

Jim Buffalo nickte zustimmend.

»Ich weiß das, Sir«, erwiderte er. »Und weil ich es weiß, deshalb warne ich Sie, denn bei geraden Wegen darf man nicht versäumen, genügend Umschau zu halten. Nichts für ungut. Ich empfehle mich. Und wenn Sie mich einmal in Zeiten der Not gebrauchen sollten, so wissen Sie, dass Jim Buffalo immer einem Gentleman gern hilft.«

Sie reichten sich die Hände und Jim Buffalo bestieg eine Minute später unten vor dem Haus seine Zeitmaschine.

Er jagte davon und es dauerte nicht lange, so war er im Dunkel der Nacht untergetaucht.

Plötzlich, Jim Buffalo näherte sich der Stadt, erklang ein lauter Hilferuf.

Jim Buffalo strengte sein Gehör an. Da – wieder erschallte der Schrei gellend durch den Abend. Was hatte das zu bedeuten. Ohne Zweifel befand sich eine Frau in Gefahr. Er sah denn auch, als er die Lichter einschaltete, nicht weit ab am Weg eine ringende Gruppe von Menschen.

Was sich da abspielte, konnte er nicht erkennen, aber sicherlich befand sich, wie er aus den Rufen entnahm, ein Menschenleben in Gefahr.

Und nun war er angelangt. Er sah eine taumelnde Frauensperson, die sich durch den Graben schlich und an der anderen Seite hochkletterte.

Die Person stöhnte, ein Beweis, dass sie getroffen war. Sie konnte sich kaum aufrecht halten.

Jim Buffalo rief ihr zu, stehen zu bleiben, aber nur ein Stöhnen war die Antwort und sie taumelte weiter.

Er sprang aus der Maschine. Mit wenigen Sätzen war er über den Graben gesprungen und holte die Frauensperson ein.

Sie brach vor ihm zusammen.

»Wer sind Sie?«, fragte er mitleidig, sie zu sich emporziehend.

Sie schien vor Schreck die Sprache verloren zu haben. Er erschrak, als er eine große Blutspur in ihrem Gesicht und auf ihren Kleidern entdeckte.

»Lassen Sie mich … ich bin … verloren«, murmelte sie.

»Das wäre noch schöner, es ist Menschenpflicht, dass ich Ihnen beistehe.«

Während Jim Buffalo auf diese Weise mit der Frau unterhandelte, schlichen an der Landstraße um den Zaun finstere Gestalten. Die krochen an die Zeitmaschine heran und berührten sie vorsichtig.

»Hierher Jungs!«, rief eine befehlerische Stimme in gedämpftem Ton. »Dass mir keiner die Hebel berührt. Nur ich allein werde das Teufelsding dirigieren. Los, einsteigen!«

Er stieg als Erster ein und die anderen folgten ihm.

Ein paar tastende Griffe, dann setzte sich das geheimnisvolle Fahrzeug in Bewegung.

Von alldem hatte Jim Buffalo nichts bemerkt. Seine Menschenliebe hatte ihm einen schlimmen Streich gespielt. Man hatte ihm die Teufelsmaschine entführt. Wenn die Burschen sie auch nicht allzu schnell zu steuern sich getrauten, so war für Jim Buffalo doch die Möglichkeit, sie zu erreichen, ausgeschlossen.

Als er das Unglück sah, erstarrte er fast. Dann ließ er die Frau wieder fallen und eilte in mächtigen Sprüngen hinterher.