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Jim Buffalo – 15. Abenteuer – Kapitel 3

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922
Der grinsende Tod
Das 15. Abenteuer Jim Buffalos
3. Kapitel

Entkommen …!

Der Gang war nach Jim Buffalos Schätzung hundert bis Hundertzwanzig Meter lang.

Längst musste er sich außerhalb der Mauer befinden.

Ein Lichtschein tauchte plötzlich vor ihm auf.

Desto schneller eilte er weiter.

Das Licht fiel von oben herab – und das an einer Stelle, wo der Gang sein Ende erreicht hatte.

Wie am Anfang eine kupferne Leiter in die Tiefe hinabgeführt hatte, so führte hier eine gleiche wieder an die Oberwelt hinauf.

Ohne Zögern enterte Jim Buffalo an den Sprossen empor.

Zu seinem Erstaunen sah er sich in einem Gehölz.

Dicht neben ihm führte ein Feldweg vorüber.

Nagelneue Spuren, wie sie nur ein großes Automobil hinterlässt, waren deutlich erkennbar.

Im Staub waren außerdem einige Schleifspuren zu erkennen.

»Entkommen!«, murmelte Jim Buffalo finster.

Ohne Zweifel – hier hatte ein Automobil die Verbrecher erwartet!

Als er den Weg hinabblickte, sah er, dass dieser in kurzer Entfernung einen Bogen beschrieb. Wo mochte er hinführen? Rasch schritt er den Spuren nach, ging um die Biegung und sah zu seiner Überraschung die Landstraße vor sich liegen, in welche der Feldweg einbog.

Schnell eilte er weiter.

Da sah er auch schon die hohe Parkmauer und das Tor mit der Teufelsmaschine davor.

Wo war aber Dufferin?

Zum Teufel!

Hatte ihn der Erdboden verschlungen?

Jim Buffalo begann zu laufen.

Da sah er den Gesuchten!

Der Inspektor hockte auf dem Tor und schrie und gestikulierte in den Park hinein.

Was war geschehen?

Minuten später erreichte Jim Buff es da oben?«

Dufferin wäre fast vor Schrecken aus der Höhe heruntergefallen, als er des Freundes Stimme statt aus dem Park hinter sich vernahm.

»Himmeldonnerwetterschockschwerenotnochmal!«, fluchte er, während er von dem Tor stieg.

»Können Sie denn durch die Mauer, Menschenskind?«

»Darüber später. Was suchten Sie da oben?«

»Sie! Weiter niemanden. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir um eine halbe Stunde zu spät gekommen sind!«

Jim Buffalo nickte erregt.

»Sie sind mit dem Automobil hier vorübergekommen?« Jetzt war es Dufferin, der den Abenteurer perplex anstarrte.

»Woher wissen Sie das?«

Hastig erzählte Jim Buffalo, was er erlebt hatte.

Dufferin knirschte mit den Zähnen.

»Vor ein paar Minuten kam ein Automobil aus dem Feldweg da hinten auf die Landstraße geschossen!« Erzählte er nun. »Ich habe die Insassen erkannt.«

»Wer war es?«

»Billy Hopkins und Robert Pol!«

»Teufel!«

»Bill Cnox lag mit geschlossenen Augen im Rücksitz …«

»Allmächtiger …«

»… und Ellen Gardie schrie wie eine Wilde um Hilfe. Ich sah gerade noch, wie man sie durch einen Faustschlag ohnmächtig machte, als das Auto vorbeistürmte.«

»Und Sie haben es nicht aufgehalten?«

»Dazu war es zu spät – alles spielte sich zu schnell ab! Aber eins habe ich!«

»Was – was …?«

»Die Nummer!«

»Die Nummer des Kraftwagens?«

»Ja. Sie heißt 61289!«

»Sie wird falsch sein!«

»Vielleicht – vielleicht auch nicht …«

Buffalo schrieb sich hastig die Nummer auf.

»So«, sagte er. »Ich kehre augenblicklich nach New York zurück und schicke die Mordkommission heraus. Es ist wohl das Beste, wenn Sie sie hier erwarten.

Indessen werde ich versuchen, eine Spur des Verbrecherautos zu finden.«

»All right! Eile tut Not! Bill Cnox ist in den Händen Derjenigen, vor denen ich ihn gern bewahrt hätte. Ich fürchte das Schlimmste!«

»Das Gott verhüten möge«, schloss Jim Buffalo, während er bereits in die Teufelsmaschine sprang und die Saugvorrichtung aufhob.

»Eilen Sie!«

»Man stirbt nicht so schnell«, rief Buffalo tröstend, während die Erregung in ihm brannte.

Noch ein kräftiger Händedruck …

Dann stob die Teufelsmaschine wie eine Windsbraut davon. Telegrafenstangen, Bäume, Wiesen und Felder flogen vorbei, als ob es geisterhafte Schemen seien.

Jim Buffalo fuhr wie der leibhaftige Satan.

Bald tauchte New-Garden vor ihm auf – und wieder ging es über freie Landschaft, als er den äußersten Vorort New Yorks im Rücken hatte.

Zwanzig Minuten großartige Fahrt …

Dann hielt die Teufelsmaschine zitternd vor dem massigen Gebäude der Detektiv-Zentrale.

Zehn Minuten später bereits verließ die Mordkommission in zwei flinken Automobilen die Zentrale, um sich zum Landhaus zu begeben, während Jim Buffalo das Polizeibuch der Nummern von Kraftfahrzeugen durchflog.

Da machte er eine überraschende Entdeckung!

Das Automobil Nummer 61289 war Eigentum eines bekannten New Yorker Professors namens Fellow!

Jener Professor, der seit acht Tagen wieder auf freiem Fuß war und von welchen ihn Dufferin erzählt hatte, dass er auch schon versucht hatte, Bill Cnox in seine Hand zu bekommen.

Teufel!

Das Rätsel war schneller gelöst, als er es sich in seinen kühnsten Träumen erhofft hatte.

Wahrscheinlich hatten der Professor und die beiden entsprungenen Verbrecher eine Gemeinschaft geschlossen!

Fellow sollte das Geheimnis der Bill Cnoxschen Körperbeschaffenheit lösen und Hopkins und Pol fiel die Aufgabe zu. Dass Jim Buffalo mit dieser Vermutung fast das Richtige geahnt hatte, sollte sich noch innerhalb von vierundzwanzig Stunden herausstellen!