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Der Hexer Band 32

Robert Craven (Wolfgang Hohlbein)
Der Hexer, Band 32
Der Koloss von New York

Horror, Grusel, Heftroman, Bastei, Bergisch-Gladbach, 24. Juni 1986, 64 Seiten, 1,70 DM, Titelbild: Rafael López Espi

Das Ding war fast hundert Yards hoch – ein Gigant aus Stahl und Kupfer und Stein. Es symbolisierte die Freiheit. Und es brachte den Tod. Denn mit der gewaltigen Statue war noch etwas anderes, unglaublich Fremdes nach New York gekommen; etwas, das sich nun zu regen begann, das seine unsichtbaren Klauen nach der Stadt ausstreckte. Und das auf der Suche war: nach einem Mann, den es töten musste. Nach einem jungen, zierlichen Mädchen, dessen Geist das Böse in sich trug. Nach einem Buch, dem es dienen konnte. Der Mann war Robert Craven. Das Mädchen war Priscylla. Und das Buch das NECRONOMICON …

Leseprobe

Es war sehr dunkel. O’Connellys Karbidlampe warf einen schwankenden Kreis blasser Helligkeit auf das Kopfsteinpflaster, aber alles, was jenseits der flackernden Grenze lag, die im gleichen Tempo vorrückte wie der fast siebzigjährige Ire, schien dafür doppelt dunkel. Dabei, dachte O’Connelly missmutig, hätte es eigentlich recht hell sein müssen, denn wenn er dem Kalender – und dem Nörgeln seiner Frau, die in Vollmondnächten noch empfindlicher und grantiger wurde, als sie ohnehin schon war – glauben konnte, dann war Vollmond; und O’Connelly hatte keinen einzigen vernünftigen Grund, an einem von beiden zu zweifeln.

Was nichts daran änderte, dass es stockfinster war. Und das, obgleich sich am Himmel nicht die kleinste Wolke zeigte. O’Connelly blieb stehen, setzte die Karbidlampe vorsichtig auf einen Mauervorsprung, rieb die Hände dicht vor dem Gesicht aneinander und blies hinein. Es war kalt, der Jahreszeit zum Trotz, und seine Finger waren klamm und taten ein wenig weh; aber das taten sie in letzter Zeit eigentlich immer. Die Gicht hatte ihn nach siebzig Jahren nun doch eingeholt und gönnte ihm schon jetzt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was er in den letzten Jahren seines Lebens zu erwarten hatte.

Irgendwo, auf der anderen Seite der massigen Reihe geduckter schwarzer Schatten, zu denen die Lagerschuppen in der Nacht zusammengeschmolzen waren, erscholl der klagende Ruf eines Nebelhorns, kurz darauf antwortete ein gleichartiger, aber sehr viel leiserer Laut vom offenen Meer her auf das Geräusch, und noch bevor es verklang, begann irgendwo in der Stadt eine Glocke zu schlagen. Eins … zwei … drei … O’Connelly zählte die Schläge aufmerksam mit, obwohl er erst vor einer halben Stunde auf seine Taschenuhr geblickt hatte und auch ohne sie ziemlich genau gewusst hätte, wie spät es war. Zwölf. Mitternacht. Der beinahe kahlköpfige Schotte lächelte flüchtig in sich hinein und fügte in Gedanken das Wort Geisterstunde hinzu. Gleichzeitig huschte der Blick seiner trübe gewordenen Augen über die finsteren Silhouetten der Lagerschuppen, die sich auf der anderen Seite der Straße erhoben wie die Wehrmauer einer bizarren, mittelalterlichen Burg.

Dahinter, nur noch als Schemen vor der Farbe der Nacht zu erahnen, reckten sich die Skelette der modernen Krananlagen in den Himmel, die die Docks in den letzten Jahren zu überwuchern begonnen hatten und unaufhörlich weiterwuchsen. Manche von ihnen sahen aus wie drohend erhobene Knochenhände. Ja, dachte O’Connelly spöttisch. Für jemanden, der romantisch – oder ängstlich – veranlagt war, mochte dieses Wort gerade in einer Umgebung wie dieser alles andere als beruhigend wirken. Und dazu kamen noch die Gerüchte, die sich in den letzten Monaten hartnäckig hielten und ihren Ursprung irgendwo in diesem Viertel hatten. Ja, man konnte schon anfangen, an Geister und ähnlichen Humbug zu glauben, hier an den Docks, wenn man das Mitternachtsschlagen hörte.

Was O’Connelly anging, hielt er nicht sehr viel von solcherlei Gerede – genau genommen gar nichts. Ganz genau genommen hielt er alle, die auch nur einen Furz auf Gerede von Geistern und sonderbaren Lauten gaben, für leicht bescheuert. Sicher – in den letzten Wochen hatten sich sonderbare Dinge hier getan, und auch O’Connelly hatte die Laute gehört, manchmal sogar eine Bewegung gesehen, ein Huschen in der Nacht, das immer gerade dann verschwand, wenn er genauer hinzusehen versuchte. Aber die sieben Jahrzehnte, die er jetzt auf dem Buckel hatte, hatten vielleicht seine Augen trübe und seine Schultern krumm werden lassen und ihm die Gicht und Hämorrhoiden und noch einige andere Zipperlein beschert – sein gewohnt logisches Denken hatten sie nicht beeinträchtigt. O’Connelly maßte sich nicht an, eine Erklärung für all die sonderbaren Dinge zu finden, die in letzter Zeit hier vor sich gingen – aber das bedeutete nicht, dass es nicht eine gab. Ratten, zum Beispiel, oder eine der zahllosen Banden, die sich seit Bestehen des Hafens schon fast traditionell hier herumtrieben … es gab tausend mögliche Erklärungen, und jede einzelne davon war logischer als Geister.

Im Grunde war O’Connelly sogar ein wenig froh über diese Gerüchte, denn sie hatten es ihm ermöglicht, seinen Job zu behalten. Melville hatte ihn noch nie leiden können, und sie waren erst vor knapp drei Monaten dergestalt aneinander gerasselt, dass Melville zum Schluss wutschnaubend gedroht hatte, ihn zu feuern und einen Jüngeren auf seinen Platz zu setzen. Aber dann waren die Gerüchte aufgekommen, und plötzlich waren keine jüngeren Männer mehr dagewesen, die sich für den Job als Nachtwächter interessierten. Für O’Connellys Dafürhalten waren sie alle beknackt – gottlob. Er hätte nicht gewusst, was er ohne die paar Dollar anfangen sollte, die er sich auf diese Weise dazuverdiente.

Nein, die einzigen Geister, vor denen sich O’Connelly fürchtete, waren verwahrloste Jugendliche und Strauchdiebe, die nachts in die Docks kamen, um zu schlafen oder ahnungslose Fremde auszurauben. Und für solcherlei Fälle trug er einen mit Sand gefüllten Lederbeutel in der Rocktasche. Der Letzte, der sich von seiner gebeugten Gestalt und seinem schütter gewordenen Haar hatte täuschen lassen, hatte seine Zähne vom Straßenpflaster aufgehoben, ehe er davongekrochen war. O’Connelly war eindeutig alt – aber er gehörte zu jener kleinen Gruppe von Alten, zu denen zum Beispiel gereizte alte Elefantenbullen gehörten; oder übellaunige Grizzlybären.

Er nahm seine Lampe wieder an sich, vergrub die linke Hand in der Tasche seiner groben schwarzen Arbeitsjacke und schlurfte los. Genau drei Schritte weit. Dann blieb er wieder stehen, hob die Lampe ein wenig höher und lenkte den zittrigen Schein in die Schatten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Das kalkweiße Licht brannte einen Halbkreis in die Nacht, aber er sah nichts als schmutzigen, feuchtglänzenden Stein, Unrat, der sich in Ecken und Winkeln angesammelt hatte, ein wenig Schimmel, Schatten, die hastig vor dem Licht flohen und kleine zornige Pfiffe hören ließen …

Trotzdem blieb O’Connelly weiter reglos stehen, gebannt lauschend und die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengepresst. Verdammt, er war sicher, etwas gehört zu haben; ein Geräusch, das nicht der Wind und nicht die Ratten verursacht haben konnten.

Aber sonderbarerweise war er auch sicher, dass es kein Mensch gewesen war …

O’Connelly wollte die Lampe gerade wieder senken und seinen Rundgang fortsetzen, als er den Laut erneut hörte. Und diesmal so deutlich, dass er erstens sicher war, sich nicht getäuscht zu haben, und zweitens auch die Richtung identifizieren konnte, aus der er kam. Seine freie Hand kroch in die Tasche und schloss sich um den improvisierten Totschläger darin.

Als er die Straße zur Hälfte überquert hatte, sah er die offenstehende Tür. Es war nur ein schmaler Spalt, und jedem anderen wäre er wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Aber O’Connelly kannte jeden Fußbreit Boden, jeden Schatten und jeden Schmutzfleck auf diesen Wänden seit zwanzig Jahren. Für ihn war die angelehnte Tür wie ein Hinweisschild aus Leuchtfarbe.

Einen Moment lang zögerte der greise Nachtwächter doch, seinen Weg fortzusetzen. Er verspürte nicht direkt Angst, aber die offenstehende Tür – und vor allem das Wissen, dass sie bei seiner letzten Runde verschlossen gewesen war – ließ auch den letzten Gedanken an Gespenster und ähnlichen Firlefanz erlöschen. Gespenster pflegen keine Türen aufzubrechen, um in einen Lagerschuppen einzudringen.

Aber was sollte er tun? Zurückgehen und die Polizei rufen?

O’Connelly verwarf den Gedanken fast so schnell, wie er ihm gekommen war. Er würde eine halbe Stunde brauchen, das Büro der Hafenmeisterei zu erreichen, und noch einmal die gleiche Zeit, zurückzukommen. Bis dahin waren die Vögel garantiert fort, und wahrscheinlich der Inhalt des Lagerhauses auch. Melville würde ihm mit Freuden die Hölle heißmachen, wenn während seiner Schicht auch nur das Geringste geschah. Und andererseits, dachte O’Connelly listig – er musste sich ja nicht mit den Burschen anlegen, die dort drinnen gerade ihre langen und vermutlich schmutzigen Finger ausstreckten. Es reichte, wenn er sie beobachtete und einem frustriert dreinblickenden Melville am nächsten Morgen eine genaue Beschreibung oder gleich die Täter präsentierte. In seiner Zeit als Nachtwächter hatte O’Connelly so ziemlich jeden Galgenvogel kennen gelernt, den es in diesem Teil New Yorks gab.

Behutsam setzte er seine Lampe auf den Boden, drehte das Licht herunter, bis nur noch ein blasser Schimmer übrig war, den drinnen im Schuppen garantiert niemand mehr sehen würde, und näherte sich auf Zehenspitzen der Tür. Wieder blieb er einen Moment stehen und lauschte gebannt, aber er hörte nichts, und so schob er die Tür vorsichtig auf, huschte in den Schuppen und mit einer für einen Mann seines Alters erstaunlichen Behändigkeit in die Deckung eines Kistenstapels.

Der Stapel war nicht der einzige. Der Schuppen hatte von außen klein ausgesehen, aber sein Inneres offenbarte sich als gigantischer Dom aus Holz, der schier bis zum Bersten mit Kisten und Ballen und Fässern vollgestopft war; in zwanzig Jahren war es O’Connelly nicht gelungen, eine zufriedenstellende Erklärung dafür zu finden, wie um alles in der Welt die Männer, die hier arbeiteten, die Übersicht in diesem Chaos behielten. Im Moment interessierte ihn diese Frage aber auch nicht sonderlich.

Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Gestalt, die sich als verwaschener Schemen vor dem Hintergrund eines gewaltigen Segeltuchballens abzeichnete. Sie war nicht einmal sehr weit entfernt – zwanzig, fünfundzwanzig Schritte vielleicht, der halbe Durchmesser des Schuppens – aber es war so dunkel hier drinnen, dass er sie eigentlich nur an ihrer Bewegung erkannte.

Und etwas an diesen Bewegungen war falsch.

O’Connelly konnte das Gefühl nicht in Worte kleiden, aber ganz plötzlich spürte er eine sonderbare Art von Beunruhigung, beinahe schon Furcht, die er noch nie zuvor im Leben kennen gelernt hatte. Einfach, weil die Bewegungen der Gestalt nicht stimmten. Sie waren sehr schnell, dabei aber unglaublich ruckhaft und auf schwer zu bestimmende Weise hart; fast … ja, dachte O’Connelly schaudernd, fast wie die eines menschengroßen Insektes.

Er verscheuchte den Gedanken, richtete sich vorsichtig hinter seiner improvisierten Deckung auf und versuchte, die Dunkelheit mit Blicken zu durchdringen. Seine Augen gewöhnten sich langsam an das sehr schwache Licht, das nur durch ein paar Ritzen im Dach und zwei staubverkrustete Fenster in der gegenüberliegenden Wand hereinfiel. Soweit er erkennen konnte, war die Gestalt dort vorne allein.

Sie bewegte sich, wie sich ein Mensch – oder eben kein Mensch – bewegen mochte, der unruhig auf der Stelle trat und vielleicht auf jemanden wartete. Möglicherweise, flüsterte eine kleine böse Stimme in O’Connellys Gedanken, auf jemanden, der gleich durch die Tür kommen musste und ihm eins überbriet. Oder auf eine ganze Menge jemand …

Auch diesen Gedanken dachte O’Connelly vorsichtshalber nicht zu Ende. Aber er begriff immerhin, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, irgendetwas zu unternehmen.

O’Connelly zog seinen Totschläger aus der Tasche, versuchte sich die Stelle einzuprägen, an der die sonderbare Nicht-Gestalt stand, und huschte in seitlicher Richtung davon. Das Chaos, das in dem Lagerhaus herrschte, war nur ein scheinbares. Zwischen den Warenstapeln gab es zahllose Gänge und Wege, die tagsüber die Arbeiter hier benutzten. Jetzt dienten sie O’Connelly dafür, den Eindringling in weitem Bogen zu umgehen und sich ihm aus einer Richtung zu nähern, aus der er sicherlich keinen Besuch erwartete.

O’Connelly pirschte sich nahezu lautlos an die Gestalt heran. Sein Herz begann vor Aufregung zu rasen, als er den Schatten wieder vor sich sah, sehr viel näher diesmal, aber sonderbarerweise noch immer so undeutlich wie bisher, obwohl ihn nur noch wenige Schritte von ihm trennten. Aber er war jetzt eindeutig zu weit gegangen, um noch einen Rückzieher machen zu können. So tat er das Dümmste, was ein siebzigjähriger Mann mit Gicht und einem schwachen Herzen in dieser Situation überhaupt tun konnte – er hob seinen Lederbeutel, sprang mit einem Satz aus seiner Deckung und rief ein lautschallendes »Halt!«

Die Gestalt reagierte ganz anders, als er erwartet hatte. Sie schrak nicht zusammen, fuhr nicht herum oder zauberte gar eine Waffe hervor – mit alledem hätte O’Connelly gerechnet, und auf all dies hätte er ausgezeichnet reagiert, wenn auch immer auf die gleiche Art: mit einem deftigen Hieb seines Totschlägers. Aber statt zu erschrecken, drehte sich die Gestalt ganz gemächlich herum, blickte einen Moment aus unsichtbaren Augen in O’Connellys Richtung und trat dann auf ihn zu; allerdings sehr langsam.

»Stehenbleiben!«, befahl O’Connelly noch einmal. »Zum Teufel, Bursche, wenn du noch einen Schritt machst, schlag ich dir die Nase bis an den Hinterkopf!«

Tatsächlich blieb die Gestalt stehen, und ihr Zögern gab O’Connelly ein bisschen von seinem verlorenen Mut zurück. Er streckte kampflustig das Kinn vor, wedelte drohend mit seinem Sandsack und trat seinerseits einen Schritt auf den Einbrecher zu.

Eine Sekunde später entrang sich ein keuchender, halberstickter Laut seiner Brust, und eine weitere Sekunde später begann O’Connelly ernsthaft an seinem Verstand zu zweifeln.

Es war kein Einbrecher, sondern allerhöchstens eine -rin, denn die Gestalt war eine Frau. Eine zwei Meter große, in eine Art hellgrüne Toga gekleidete Frau, auf deren Kopf der lächerlichste Hut saß, den O’Connelly jemals gesehen hatte – ein Kranz aus dreieckigen Spitzen, wie ein höchst albern symbolisierter Strahlenkranz. In der rechten Hand trug sie etwas, das eine Fackel darstellen mochte – einen kurzen Stiel, darüber gewundene Flammen, die aber bestimmt nicht brannten, denn sie waren aus Kupfer.

Genau wie das Kleid der Frau.

Oder ihr seltsamer Hut.

Und sie selbst.

O’Connelly keuchte. In das lähmende Entsetzen, das sich in ihm breit gemacht hatte, mischte sich Angst, dann allesverdrängende Panik, als er begriff, was er da sah. Er stand einer Frau aus Metall gegenüber!

Und die bewegte sich …

O’Connelly erwachte endgültig aus seiner Erstarrung, mit einem gellenden, in der Kehle schmerzenden Schrei. Er fuhr herum, hieb noch in der Drehung mit seinem Sandsack nach der kupfernen Frau und registrierte mit dem kleinen, klar gebliebenen Teil seines Denkens, dass der Sack platzte und sein Inhalt in alle Richtungen davonspritzte. Gleichzeitig versuchte er mit einem verzweifelten Satz von der Schreckensgestalt davonzuspringen.

Es blieb bei dem Versuch.

Eine unmenschlich starke Hand aus hellgrün angelaufenem Kupfer griff nach seiner Schulter und hielt sie fest. O’Connelly kreischte, viel mehr vor Schrecken und Angst als vor Schmerz, obwohl er spürte, dass der Griff der Metallhand sein Schlüsselbein brach. Er wurde herumgewirbelt, prallte gegen einen Kistenstapel und stürzte schwer zu Boden. Seine rechte Schulter war gelähmt, der Arm taub und nutzlos. Verzweifelt versuchte er vor dem entsetzlichen Ding davonzukriechen, aber selbst wenn die Kisten nicht hinter ihm gewesen wären, wäre er nicht schnell genug gewesen.

Die Metallfrau beugte sich über ihn, zog ihn ohne spürbare Anstrengung auf die Füße. O’Connelly begann mit seiner unverletzten Hand auf das Gesicht der unmöglichen Gestalt einzuschlagen, erreichte aber damit nur, dass seine Knöchel aufplatzten. Das Blut auf dem bleichen Gesicht der Frau war sein eigenes. Und sie reagierte auch nicht auf seine Hiebe, sondern starrte ihn aus ihren kalten, kupfernen Augen an. O’Connelly sah keine Spur von Bosheit oder Hass in ihrem Blick, aber er sah auch kein anderes Gefühl darin. Die Metallfrau betrachtete ihn mit einer Art kühlem, wissenschaftlichem Interesse. So wie ein Mensch einen interessanten Käfer betrachten mochte.

Und in ihrem Blick war auch nicht die mindeste Regung zu erkennen, als sie die Fackel hob, die sie in der anderen Hand trug, und sie O’Connellys Gesicht näherte.

Und plötzlich begriff O’Connelly, dass er sich zumindest in einem Punkt geirrt hatte: Als er glaubte, die Flamme aus Kupfer könne nicht brennen …