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Garth Nix – Die magischen Buchhändler von London

Garth Nix – Die magischen Buchhändler von London

Man schreibt das Jahr 1983. Susan Arkshaw lebt im Westen Englands auf dem Land in einem Bauernhaus zusammen mit ihrer Mutter, die groß, schwarzhaarig, schlank und nicht so muskulös ist wie Ihre Tochter. Susan ist gerade achtzehn Jahre alt geworden, wirkt eher apart als auffallend attraktiv, besitzt tiefschwarze Augenbrauen und weißblond gefärbtes, stoppeliges Haar. Sie ist nicht groß, dafür drahtig. Man kann sie für eine professionelle Tänzerin oder Turnerin halten.

Susan träumt manchmal, dass aus einem Bach nahe des Hauses ein Wesen steigt, dessen Beine, Arme und Körper aus Tang, Wasser, Weidenstöcken und Schilf bestehen und dessen Kopf einem Korb aus verflochtenen Erlenwurzeln gleicht. Seine Augen sind klar und aus wirbelndem Wasser, und sein Maul besteht aus zwei ziemlich großen Krebsen, die sich mit den Scheren gegenseitig bei den Schwänzen halten und mit den Körpern Ober- und Unterlippe bilden.

Dieses Wesen schreitet über Gras und Steinpflaster bis zum Haus, schlägt an die Fensterscheiben und sagt: »Ich beobachte und wache.« Dann dreht es sich um, kehrt zum Bach zurück und verschwindet wieder darin. Zurück bleibt eine Schlammspur auf dem gepflasterten Weg vor dem Haus.

Als Susan sich an diesem Morgen die Schläfen reibt und sich umschaut, sieht sie tatsächlich eine Schlammspur, die vom Haus zum Bach führt. Sie denkt, dass diese von ihrer Mutter verursacht wurde, die an diesem Tag noch früher als sie aufgestanden ist und in ihren Gummistiefeln herumschlurfte.

Susan begrüßt einen Raben auf dem Dach. Auch in ihrem Traum kommen Raben vor, viel größere, und sie können sprechen. Außer diesen Raben sieht sie beim Träumen auf dem Hügel beim Bauernhaus immer noch ein Echsenwesen aus Stein, vielleicht einen Drachen. Sie schreibt all diese Erscheinungen ihrem Unterbewusstsein zu, das fleißig ihre Fantasie schürt, beeinflusst durch zu viele Fantasy-Romane und die Lektüre ihrer Kindheit wie C.S. Lewis, Susan Cooper, Tolkien und so fort. Sie findet allerdings ihren Traum, den sie immer wieder träumt, nicht so beängstigend wie einen Albtraum.

Als sie wieder unter ihre Bettdecke kriecht, fällt ihr plötzlich ein, dass einer der riesigen Raben in ihrem Traum sagte, ihr Vater habe ihnen, den Geschöpfen des Wassers, der Luft und der Erde Geschenke überlassen, die sie bewachten und beschützten.

Schließlich bringt ihre Mutter Tee und Toast an ihr Bett, und Susan fragt sie, nachdem sie ihr, die selbst immer wie im Traum lebt, von ihrem Traum erzählt hat, nach ihrem Vater, der die Mutter früh verließ. Die Mutter weiß angeblich nicht viel über ihn, aber Susan will in London studieren und noch früher in diese Stadt fahren, um Arbeit zu suchen, bevor das Studium losgeht. Außerdem möchte sie ihren Vater finden.

Die Mutter will nun weiter an ihrem Bild malen und macht Andeutungen zu Susans Vater, die diese nur noch neugieriger werden lassen. Wird sie ihren Vater finden? Und wer ist dieser geheimnisvolle Mann? Fragen, die im Lauf der Geschichte beantwortet werden.

 

Mit Die magischen Buchhändler von London schreibt Garth Nix einen ausgesprochen phantasievollen und spannenden Fantasy-Roman, der meiner Meinung nach beste Unterhaltung für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen bietet.

Darüber hinaus zeugt der Roman von einer guten Kenntnis des australischen Autors von England und seiner Hauptstadt London. Auch im Buchhändlerwesen kennt sich Nix sehr gut aus, ein Wissen, das vermutlich auf seiner Arbeit als Buchhändler und Verleger basiert und das er offenbar nach seinem Universitätsabschluss erwarb.

Seine Fantasy-Figuren, allen voran die rechts- und linkshändigen Buchhändler des magischen Buchhändler-Geheimbundes von London, die um die übernatürliche Welt um uns herum wissen und die normalen Menschen vor ihren Schrecken schützen – zusammen mit einer Spezialeinheit der Polizei – sind alle recht extravagant und entspringen vermutlich der Fantasie des Autors sowie der Mythologie.

Die Geschehnisse in diesem Buch sind bei aller Fantasie doch zum Teil auch sehr grausam und actiongeladen, sodass die Lektüre wohl erst ab einem etwas fortgeschrittenen Alter Sinn macht. Kleine Kinder würde die Geschichte wohl zu sehr ängstigen, weshalb sie in Kindergarten und Grundschule meines Erachtens noch nicht zu empfehlen ist.

Trotz aller bösen und brutalen Szenen mündet diese Story jedoch in ein grandioses Finale mit einem schönen Happy End, was den Leser befriedigt und die Geschichte abrundet.

Fazit:

Garth Nix erfindet in seinem Buch eine Fantasy-Welt, deren Charaktere wohl der Mythologie sowie seiner eigenen Fantasie entspringen. Seine Geschichte ist sehr spannend und vermag es, Jugendliche und Erwachsene gut zu unterhalten. Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter sollte man diesen Roman nicht anbieten, aber für alle älteren Fantasy-Freunde ist er sehr zu empfehlen.

Der Autor:

Garth Nix wurde im Juli 1963 in Melbourne, Australien, geboren und begann nach fünfjähriger Tätigkeit als Zeitsoldat und einer Großbritannienreise ein Studium an der Universität von Canberra, das er 1986 abschloss. Anschließend arbeitete er unter anderem als Buchhändler und Verleger.

Seine Bücher haben weltweit eine Auflage von fünf Millionen Exemplaren erreicht und wurden in 42 Sprachen übersetzt. Er bekam für sein Werk einige Auszeichnungen wie z.B. den Mythopoetic Award im Bereich Kinderliteratur und den Aurealis Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres.

Die magischen Buchhändler von London sind sein Debütroman bei Penhaligon.

Er lebt heute mit seiner Frau Anna und seinen zwei Söhnen bei Sydney.

Quellen:

Bilder:

  • Cover des Romans. Mit freundlicher Genehmigung der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH.
  • Foto des Autors. Copyright: 2018 by Wendy McDougall. Ebenfalls mit freundlicher Genehmigung der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH.

(ww)

Eine Antwort auf Garth Nix – Die magischen Buchhändler von London

  • Paule sagt:

    Klappentext im E-Book

    Susan Arkshaw kommt nach London, um den Vater zu finden, der sie und ihre Mutter vor vielen Jahren verlassen hat. Ein Gangsterboss könnte ihr weiterhelfen, doch bevor er antworten kann, wird er von einem jungen Mann mit einer silbernen Hutnadel zu Staub verwandelt. Bevor sie sichs versieht, befindet sich Susan in einer Welt der Magie und Monster. Der junge Mann – sein Name ist Merlin – ist ein Buchhändler, und er beschützt die Menschheit vor den Kreaturen der sogenannten Alten Welt. Gemeinsam setzen sie die Suche nach Susans Vater fort. Dabei hat Merlin eigentlich ein eigenes Ziel: Rache an den Mördern seiner Mutter! Er ahnt noch nicht, dass Susans Vater und seine Mutter sich ebenfalls kannten …