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Der Welt-Detektiv Band 6

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Deutsche Märchen und Sagen 137

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

177. Das Kreuz in der Sankt Georgskirche zu Köln

In der Sankt Georgskirche zu Köln ist (war) ein metallenes Kreuz mit dem Bild des Erlösers, welches viel Wunder tat und als ein großes Heiligtum galt.

Daher kam es auch, dass die Frauen aus der Stadt eine Menge Kerzen vor demselben anzündeten und opferten.

Der Glöckner aber war ein Dieb, hatte wenig oder gar keine Andacht zu dem Bild und stahl häufig die Opferkerzchen, um sie abends zu Hause zu verbrennen. Eines Nachts aber, als er in seinem Bett noch wach lag, kam das Kreuz zu ihm und stieß ihn unter harten Worten dermaßen, dass er mehrere Tage lang Blut spuckte.

Des Wunders erinnere ich (Cäsarius) mich noch sehr gut und es ist in der ganzen Stadt bekannt. Seit dieser Zeit hielt man das Kreuz noch mehr in Ehren.

178. Steinerner Christuskopf schwimmt

Vor vielen hundert Jahren geschah es, dass Fischer eines Morgens etwas auf dem Dender schwimmen sahen. Sie zogen es zu sich heran und fanden, dass es ein steinerner Kopf eines Christusbildes war. Sie verkündeten das Wunder alsbald in der Stadt, und da ließ man aus Holz einen Leib zu dem Kopf schneiden und stellte das Bild in der Kirche auf, trug es auch seitdem jährlich in Prozession in der Kirche umher.

Einmal aber fiel es einem der Träger zu schwer und der wurde unwillig darüber und fluchte. Da löste das Bild seine Hand vom Kreuz und schlug ihn derb ans Ohr.