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Hanns Heiling … – Teil 16

Friedrich Wilhelm Bruckbräu
Hanns Heiling, vierter und letzter Regent der Erd-, Luft-, Wasser- und Feuergeister und sein Kampf mit den Teufeln der Hölle
Eine höchst merkwürdige, abenteuerliche und wundervolle Ritter-, Räuber-, Geister- und Teufelsgeschichte
Verlag der J. Lutzenberger’schen Buchhandlung, Altötting, 1860

Die lebendig Begrabene

Hanns Heiling war sehr erfreut über die soeben vollbrachte, vermeintlich gute Tat, für die der Zwerg ihn über alle Maßen lobte.

»Mächtiger Regent und Gebieter«, sprach er mit einer tiefen Verbeugung, »du hast wieder einen großen Beweis deines edelmütigen Herzens gegeben. Ich könnte dir jetzt eine zweite Gelegenheit geben, ein ruhmvolles Werk zu verrichten, wenn du mir ein geneigtes Gehör schenken möchtest.«

»Sprich!«

»Dort drüben, jenseits dieses großen Meeres, ist ein ungeheuer großes Reich, das einem König gehört, dessen Tochter von so wunderbarer Schönheit ist, dass man meinen sollte, sie sei ein Engel, soeben vom Himmel herab geschwebt. Ein mächtiger Fürst hat um ihre Hand geworben, aber da sie die Schlechtigkeit seines Charakters in ihrer hohen Weisheit durchschaute, wies sie in Übereinstimmung mit ihrem Vater den Antrag des Fürsten mit Verachtung zurück, der sich dadurch rächte, dass er die Prinzessin mithilfe ruchloser Gesellen auf einer Jagd entführte, in sein Land schleppte, und da sie sein Verlangen standhaft nicht gewährte, sie gestern Nacht in einem Wald lebendig begraben ließ, jedoch so, dass ihr Kopf noch hervorragte, um durch ihr Hilfsgeschrei die wilden Tiere herbeilocken zu können. Rette sie, mächtiger Regent!«

»Das will ich, und zwar sogleich.«

»Nicht so schnell! Höre zuvor noch eine wichtige Mitteilung, die ich dir zu machen habe.«

»Beeile dich, damit die Rettung nicht vereitelt wird.«