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Der Detektiv – Der Löwe von Flandern – Teil 3

Walter Kabel
Der Detektiv
Band 20
Kriminalerzählungen, Verlag moderner Lektüre GmbH, Berlin, 1920
Der Löwe von Flandern

Teil 3

Wir erkundigten uns nach des Inspektors Privatwohnung, trafen ihn auch noch am Schreibtisch an. Er war Junggeselle. Er hatte gerade das internationale Fahndungsblatt studiert.

Als er uns erkannte, und nun kam für uns abermals eine nicht schlechte Überraschung, sprang er zurück, riss einen Revolver aus der Tasche und rief: »Keine Bewegung oder ich schieße! Ich weiß längst, was ich …«

Harst lachte herzlich, zog unbekümmert die Flurtür zu und sagte: »Aber Herr Lundström! So unliebenswürdig?«

Er verstellte nun seine Stimme nicht mehr, löste den Bart von der Wange, nahm die Perücke und die Brille ab und war nun wieder Harald Harst mit dem schmalen Schauspielergesicht und dem ganz kurz geschorenen Kopf.

»Himmel … Sie … Sie …«, stotterte Lundström.

»Ja, ich bin stets Harald Harst gewesen«, erklärte er lächelnd.

Dann saßen wir in des Inspektors behaglichem Arbeitszimmer um den Sofatisch herum. Nun gab Lundström uns Aufschluss über so manches.

»Am Morgen hatten Sie mich doch aufsuchen wollen, Herr Harst. Als Sie nicht erschienen, wurde ich unruhig und ging zum Hafen hinab, ließ die Kajüte der Brigg öffnen und fand auf dem aufgeschlagenen Heineband neben dem Dolch einen Zettel. Hier ist er.«

Wir lasen gleichzeitig:

Inspektor Lundström! Sie sind zwei Betrügern ins Garn gegangen. Ich habe die Brigg vom Bollwerk aus überwacht. Die beiden Leute, denen Sie, wie ich beobachtete, in den Anlagen vor dem Schloss den Schlüssel gaben, sind fraglos an dem Verbrechen mitbeteiligt. Sie kamen an Bord, verhängten die Fenster der Kajüte, schickten das mit drei Mann besetzte Boot, das sie gebracht hatte, wieder weg und blieben in der Kajüte. Einen Detektiv Hecker gibt es in Berlin nicht, ebenso wenig dessen Freund Schubert. Das weiß ich bestimmt. Ich musste dann leider vor einer Polizeipatrouille meinen Beobachtungsposten verlassen, bin aber gegen zwei Uhr morgens in der Kajüte mithilfe eines Nachschlüssels gewesen und habe so feststellen können, dass die beiden Schwindler ganz fraglos nur deshalb Ihnen den Schlüssel abverlangten, um heimlich Dinge zu beseitigen, die zur Aufdeckung dieses Geheimnisses hätten führen können. Ich werde Ihnen nun beistehen, das Rätsel zu lösen. Glauben Sie mir, dass ich genau so viel leiste wie Harald Harst, der Ihnen vielleicht aus Anlass der Geschichte mit dem Gespensterwrack von mir einiges erzählt haben wird.

Lihin Omen, der große Unbekannte.

Und nun brachen Harst und ich gleichzeitig in ein schallendes Gelächter aus. Der Leser, der von unserem Konkurrenten Lihin Omen in den vorigen Heften bereits etwas gehört hat, wird dies begreifen. Also dieser Mann, der es mit Harst als Konkurrent aufnehmen wollte, hatte uns bei Lundström angeschwärzt, hatte die beiden Leute, die damals vor uns in die Kajüte eingedrungen waren und uns dann überwältigt hatten, für Hecker und Schubert gehalten!

Harst sagte nun, wieder ernst werdend: »Es stimmt ja, bester Inspektor. Ich hatte Ihnen gegenüber diesen Herrn Lihin Omen, rückwärts Nihil Nemo, also Herrn Nichts Niemand erwähnt. Und da wir dann uns nicht mehr sehen ließen, mussten Sie wohl annehmen, Herr Omen hätte recht mit seinem Verdacht. Hat er noch was von sich hören lassen?«

»Nein, nichts, der Herr Nichts!«, erwiderte Lundström etwas betreten.

»Aha, also versagt seine Kunst gegenüber diesem Löwen!«, scherzte Harst. »Immerhin, eins ist wertvoll auf dem Zettel: Herr Nichts schreibt, ein Boot mit drei Leuten hätte die beiden Schwindler gebracht. Das ist mir interessant. Haben Sie was vom Optimus gesehen oder gehört?«

»Nein. Wo befindet sich die Jacht denn?«

»Hoffentlich noch dort, wo wir sie verließen. Kapitän Tiessen wird durch unseren kleinen Freund Karl ganz sicher davon abgehalten worden sein, unser Verschwinden hier zu melden. Ich kenne Karl. Der vertraut mir blindlings. Der glaubt, ich käme selbst aus der Hölle frei. Gleich nachher nehmen wir ein Boot und suchen den Optimus

Dann berichtete er Lundström von unseren Erlebnissen auf der Brigg und von unserer Gefangenschaft.

Der Inspektor war erst sprachlos. Dann rief er: »Das ist ja ein reiner Roman!«

»Es soll erst ein Roman werden«, sagte Harst sehr ernst plötzlich. »Ein Roman verlangt eine logische Handlung. Unser Fall aber entbehrt noch verschiedener Kapitel, die wir erst ergänzen müssen. Ich will Ihnen nun auseinandersetzen, was ich bisher weiß. Halt, noch eine Frage vorher: Haben Sie das in der Kajüte verspritzte Blut untersuchen lassen? Ist es Menschenblut?«

»Ja. Es ist Menschenblut.«

»Na, die Leute sind eben vorsichtig«, bestätigte Harst. »Also hören Sie: Kaum haben Cuxhaven 3 und die Brigg hier am Bollwerk festgemacht, als ich einen Menschen aus dem einen Fenster der Kajüte der Brigg hinausklettern und sich hinter einem Kohlenkahn verbergen sah. Dieser abgerissene Seemann gab mir genauso zu denken wie der Zustand der Kajüte, den Sie mir nachher schilderten. Was es mit dem Flüchtling auf sich hat, der die Schwimmpartie nach dem Kohlenkahn unternahm, weiß ich noch nicht. Eins aber wusste ich bereits, als Sie mir sagten, wie wüst es in der Kajüte aussah, dass diese Kajüte künstlich hergerichtet war! Sie verstehen: Es sollte der Eindruck erweckt werden, ein Kampf hätte dort stattgefunden! Überlegen Sie, Lundström. Wenn, was doch am nächsten liegt, ein Teil der Besatzung der Brigg, etwa die vier indischen Matrosen, gemeutert und den Kapitän und den Steuermann ermordet hätten, dann würden sie doch wahrscheinlich in der Kajüte alle Spuren eines Kampfes beseitigt haben, bevor sie den Segler verließen. Wie aber verließen sie ihn dann, womit? Die Brigg führte nur zwei Boote nach den Schiffspapieren. Die Boote aber waren noch vorhanden! Weshalb eine Meuterei auf einem Segler, der gut verproviantiert war und der bequeme Bäume auch für die Matrosen besaß? Nun, der aufgebrochene Schreibtisch und der umhergestreute Inhalt deutete auf Raub hin! Aber wozu das gewaltsame Aufbrechen der Fächer, wenn doch der Kapitän vorher überfallen worden war, dem die Meuterer die Schlüssel hätten abnehmen können! Kurz: Schon nach Ihrer Schilderung von dem Zustand der Brigg, lieber Lundström, sah ich in einem Punkt klar: Die Unordnung und die Blutspritzer in der Kajüte waren, na sagen wir, Bühnendekoration!«

Lundström nickte, »Ja, auch auf mich hat die Kajüte als Tatort eines Verbrechens einen stark fragwürdigen Eindruck gemacht. Ich wollte darüber Ihnen gegenüber damals jedoch mich nicht näher äußern, da ich doch wiederum mir nicht erklären konnte, was diese blutige Herrichtung sollte.«

»Sehr begreiflich!«, meinte Harst. »Genau weiß ich es selbst noch nicht. Das heißt: Diese Dekoration muss natürlich den Zweck verfolgt haben, die Behörden auf eine falsche Spur zu lenken. Mithin liegt ein Verbrechen vor, das verheimlicht werden sollte, und zwar mit allem Raffinement. Hierfür spricht auch Folgendes: Die höhnische Sicherheit des schlanken Maskierten, der ja durch verschiedene Bemerkungen bewies, dass er sich über uns, Hecker und Schubert, lustig machte und dass er selbst Harst nicht fürchten würde; dann der aufgeschlagene Heine-Band, auf dem der Dolch lag. Natürlich sollte das so eine Art blutiger Witz sein, eine Verhöhnung der Beamten hier, die die Brigg untersuchen würden! All das lässt auf ein recht starkes Sicherheitsgefühl der an dem uns noch unbekannten Verbrechen Beteiligten schließen.«

Harst machte eine Pause, rauchte nachdenklich ein paar Züge und schaute dabei den Inspektor so fragend an, dass dieser ganz unruhig wurde und sehr bald unsicher meinte:

»Sie … Sie fixieren mich so seltsam, Herr Harst. Halten Sie mich etwa für mitbeteiligt?« Das sollte ein Verlegenheitsscherz sein. Harsts Antwort war durchaus nicht scherzend:

»Ja – in gewissem Sinn sind Sie mitbeteiligt, bester Lundström! Oh, Sie brauchen nicht so entsetzt zusammenzufahren. Die Sache lässt sich schnell aufklären. Als ich Ihnen riet, Hecker um Beistand zu bitten, müssen Sie diesen Rat ganz bestimmt anderen mitgeteilt haben, denn der Maskierte sagte zu uns wörtlich: Lundström hat uns liebenswürdigerweise auf Ihre Einmischung schon vorbereitet gehabt, Herr Hecker. Mithin kannte er sogar den Namen Hecker. Wem gegenüber haben Sie nun von dem Spezialisten für Seeverbrechen, den Harst empfahl, gesprochen? Besinnen Sie sich ganz genau! Es ist von größter Wichtigkeit. Sie müssen Hecker damals Fremden gegenüber in der Zeit zwischen der Abfahrt des Optimus und unserem Zusammentreffen vor der deutschen Bierstube erwähnt haben. Nur diese Zeitspanne kommt hierfür in Betracht.«

Lundström starrte grübelnd geradeaus. »Hm«, erwiderte er dann, »ich erinnere mich an jenen Nachmittag noch ganz genau. Ich war ein wenig ärgerlich, weil Sie mit dem Optimus in See gingen und mich nicht hatten unterstützen wollen. Als Ihre Jacht den Hafen verlassen hatte, begab ich mich sofort auf den Fischdampfer Cuxhaven 3, wo ich in der Kajüte des Kapitäns Hollborn meinen jüngeren Kollegen Glenssen, einen unserer Lotsen, Hollborn selbst und dessen Steuermann Schmidt antraf. Und da habe ich denn meiner Enttäuschung über Ihre Abfahrt Luft gemacht und …«

»Danke«, unterbrach Harst ihn schnell. »Und wem erzählten Sie noch von Hecker und Schubert etwas?«

»Niemandem mehr! Das weiß ich ganz …«

»Schon gut!« Harst war hastig aufgestanden, durchmaß das behagliche Zimmer mit Riesenschritten, hatte den Kopf gesenkt und murmelte allerlei vor sich hin.

Dann streifte sein Blick zufällig den Schreibtisch Lundströms.

Ich habe bereits erwähnt, dass wir den Inspektor bei der Durchsicht des Fahndungsblattes gestört hatten. Das Blatt lag aufgeschlagen auf der Schreibtischplatte. Harst blieb nun plötzlich davor stehen, beugte sich mit aufgestützten Händen über das Blatt, verharrte so mit dem Rücken zu uns hin. Vielleicht eine halbe Minute und nahm dann sein Auf und Ab durch das Zimmer wieder auf.

Ich ahnte damals nicht, wie ungeheuer wichtig gerade diese halbe Minute war!

»So, es wussten also immerhin eine Anzahl Leute von der bevorstehenden Einmischung Heckers«, murmelte Harst nun und ging immer langsamer hin und her. »Leute, die zu anderen noch davon gesprochen haben können, vielleicht, vielleicht auch nicht. Na, lassen wir das zunächst. Sehen wir uns mal die Beteiligten, die die Kajüte mit echtem Menschenblut besudelten und den Inhalt des Schreibtisches umherstreuten, näher an. Es müssen mindestens fünf gewesen sein: die beiden Maskierten und die drei Männer, die die beiden im Boot zu der Brigg brachten, wie der famose Herr Nihil Nemo beobachtet hat. Also fünf bestimmt. Von diesen ist uns über zwei Näheres bekannt, nämlich über die Maskiertem und von diesen wieder am meisten über den Schlanken einen zynischen Spötter, der, na, lieber Schraut, nun springe du mal ein! Besinne dich darauf, dass der Schlanke das Deutsche gebrochen sprach. Aber, was tat er trotzdem? Und was war auffallend an diesem Deutsch? … Hm, du schweigst dich aus! Weißt du noch, dass ich verschiedene Worte, die er benutzte, wiederholte? Wozu das wohl? Du schweigst weiter. Nun denn: Wenn ein Mann das Deutsche kaum leidlich beherrscht und doch Redewendungen benutzt wie z. B.: müssen wir ihn kalt stellen und die Geschichte ist zu verzwickt, – dann muss man sofort sich sagen …«

»… der Kerl tut nur so, als ob er nicht recht Deutsch kann«, ergänzte ich eilig, um mich nicht allzu sehr vor Lundström zu blamieren.

»Ja, mein Alter, stimmt: Der Schlanke konnte Deutsch fraglos nicht schlechter als du und ich! Das hatte ich damals sehr bald heraus. Also: Der Mensch wollte seine Nationalität verleugnen; er ist ein Deutscher, gerade weil er den Ausländer in dieser Weise spielte. Wer ist es? Hm, die Frage ist jetzt nach Lundströms Geständnis von Hecker in Gegenwart des …«

»… des Kapitäns Hollborn und des Steuermanns Schmidt gesprochen zu haben, unschwer zu beantworten«, fügte ich ganz stolz hinzu. »Es kann einer dieser beiden gewesen sein. Wenn wir sie gesehen hätten, dann …«

»Hollborn? Hollborn!«, rief Lundström da und sprang erregt auf.

»Er ist einer von denen! Es ist Hollborn!«, sagte Harst, indem er stehen blieb. »Er ist es gewesen, der über die verzwickte Geschichte witzelte, denn, wir wurden ja nachher auf einem nach Fisch stinkenden Dampfer an die dänische Westküste geschafft, einem Fischdampfer, eben dem Cuxhaven 3. Bitte, Lundström, wann verließ der deutsche Fischdampfer Christiania?«

»Am vierten Abend nach der Ausfahrt des Optimus

»Aha! Und an diesem Abend ging auch unser Dampfer in See! Also es war der Cuxhaven 3, und Hollborn war der Schlanke!«

Lundström sank wieder in seine Sofaecke schüttelte den Kopf, meinte: »Dann … dann haben die Schufte von dem Fischdampfer uns hier ja nett angelogen! Dann sind sie es höchstselbst gewesen, die …«

»… dem Löwen von Flandern die Besatzung raubten, die also so ein wenig Piraten spielten«, setzte Harald den begonnenen Satz fort. »Ja, dies oder ähnliches haben sie auf dem Kerbholz! Aber … was raubten sie sonst wohl noch?«

Der Inspektor und ich schwiegen und blickten Harst gespannt an.

»Was also?«, fuhr dieser fort. »Sehen wir zu, ob wir auch das herausbringen. Na, Schraut, wie wäre e, wenn du nun mal dein Licht unter dem Scheffel hervorholtest, wohin du es so gern aus Bescheidenheit stellst? Überlege dir: Was taten die beiden Maskierten in der Kajüte? Sie … suchten etwas! Was suchten sie?«

»Vielleicht Wertobjekte; die Kapitän Pieter Planboom, der Eigentümer des Löwen von Flandern dort versteckt hatte«, erklärte ich zögernd.

»Richtig! Diese Antwort musstest Du nach dem, was Du über den Fall bisher kennst, unbedingt geben!« Er betonte das Du so sehr, dass ich schon mit einer Frage hierüber Aufschluss erbitten wollte, als er sehr hastig weitersprach und mir dies unmöglich machte.

»Also vielleicht eine Beraubung des Kapitäns Planboom! Dieser war reich, nehmen wir mal an, und Hollborn wusste es, überfiel die auf dem Weg nach Christiania befindliche Brigg, und … bitte, nun kommt es … nämlich das Heer der Widersprüche, das uns gezeigt, wie falsch diese Annahme ist. Planboom sollte beraubt werden! Grundfalsch! Denn … wenn ich Pirat spiele, dann schleppe ich doch nachher nicht mein Schiffsopfer in einen Hafen ein, sondern … versenke das Schiff; mache dadurch jede Entdeckung meiner Untat unmöglich.«

»Allerdings«, bestätigte Lundström eifrig. »Dieser Widerspruch …«

»… ist nicht der einzige. Es gibt eine ganze Menge, die die sich aus dem Verhalten Hollborns nach dem von uns vermuteten Überfall auf den Löwen von Flandern ableiten lassen. So nur zum Beispiel die naheliegende Frage: Weshalb dringen Hollborn und der andere hier im Hafen von Christiania in die Kajüte ein und durchsuchen sie? Warum taten sie es nicht auf See, wo sie es doch in aller Ruhe besorgen konnten …? Weshalb also schonen sie die Brigg, bringen sie hierher, setzen sich hier der Gefahr aus, bei der Durchsuchung überrascht zu werden, behandeln uns dann recht anständig, zeigen in jeder Kleinigkeit ihres Verhaltens eine freche, herausfordernde Sicherheit, … warum das alles? Diese Fragen könnte man bis ins Unendliche ausspinnen: Sparen wir uns das. Wir sehen ein: Mit unserer Annahme Beraubung Planbooms ist es nichts. Nein – die Sache ist wirklich verzwickter, als sie je schien! Ich erinnere nur an den abgerissenen Matrosen, den Flüchtling hinter dem Kohlenkahn. Ich behaupte sogar: Dieser Mensch ist der Kern des Rätsels! Wir wollen nicht noch länger mit Worten spielen. Nur noch eine Frage, Lundström. Was ist mit der Brigg geschehen oder was soll mit ihr geschehen?«

»Planbooms Frau hat aus Amsterdam als Antwort auf die Meldung von dem Verschwinden ihres Gatten zurückdepeschiert, der Löwe von Flandern solle hier versteigert werden. Das ist heute Vormittag erledigt worden. Der Käufer ist ein Deutscher namens Reinhold Krebs, der zufällig hier weilte. Nicht einmal ein Seemann, sondern ein Rentier. Wenigstens gab er dies als seinen mühelosen Beruf an.«

»Halt«, meinte Harst und setzte sich halb auf den Schreibtisch »Ich möchte nur …« Das Weitere murmelte er mit geschlossenen Augen.

Dann: »Was will denn dieser Krebs mit der Brigg beginnen, Lundström?«

»Keine Ahnung! Vorläufig hat er sie jedenfalls bezogen, das heißt er wohnt in der Kajüte.«

»Wirklich?« Harst wurde wieder lebhaft. »Wirklich … er wohnt dort?! Dann … dann möchte ich ihn mal sofort besuchen!«