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Aus dem Wigwam – Eine andere Schlangengeschichte der Seneca

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Noch vierzig Sagen
Mitgeteilt vom Navajohäuptling El Zol

Eine andere Schlangengeschichte der Seneca

in Knabe fing einst eine zweiköpfige Schlange, nahm sie mit nach Hause und tat sie in eine Schachtel. Er fütterte sie jeden Tag mit jungen Vögeln, wodurch sie allmählich so groß wurde, dass er ihr einen anderen Wohnplatz geben musste.

Er setzte sie oben auf den Wigwam und fütterte sie regelmäßig weiter. Mit ihrer Größe wuchs nun auch ihr Appetit und zuletzt hatte das ganze Dorf nichts anderes zu tun, als für den Unterhalt der Riesenschlange auf die Jagd zu gehen. Dies wurde den Leuten mit der Zeit zu lästig. Da die Schlange nicht ging, so beschlossen jene zu gehen.

Doch dies merkte das Ungetüm und legte sich rings um das Dorf, sodass es niemand verlassen konnte. Sie schossen zahllose Pfeile erfolglos auf sie ab. Zuletzt aber zwang sie doch der Hunger, einen Ausfall zu wagen. Dabei wurden nun alle, mit Ausnahme eines Kriegers und seiner Schwester, verschlungen.

Dieser Krieger träumte nun, dass, wenn er einen Pfeil mit dem Haar seiner Schwester bewickele und denselben auf das Herz der Schlange abschösse, er sie töten würde. Der Krieger tat es denn auch, und es dauerte nicht lange, so lag das Ungetüm in Todeskämpfen und spie alle verschlungenen Leute wohlbehalten wieder aus.