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Jim Buffalo – 2. Abenteuer – Kapitel 2

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922

Der Schatz des Cagliostros
Das 2. Abenteuer Jim Buffalos

2. Kapitel

Ausgebrochen

Eine halbe Stunde später befand sich Jim Buffalo im Gemach seines Vaters, des greisen Geschichtsprofessors.

»Höre zu, mein Sohn«, sagte dieser mit leisem Zittern in der Stimme, »ich bin erheblich vorwärtsgekommen!«

Gespannt nahm der Abenteurer dem Alten gegenüber Platz.

»Die Papiere«, fuhr Letzterer fort, »die du im Palast des Türken entdecktest, stimmen völlig mit den Dokumenten überein, die ich in meinen alten Schriften auffand. Das beweist klar und deutlich, dass der Türke sich nur des Geheimnisses wegen in den Besitz des Berges setzen wollte, selbst jedoch zu feige war und seine Vertrauten, Halifar und Norder, vorschickte. Kennst du Cagliostro?«

Jim Buffalo machte ein erstauntes Gesicht.

»Jenen geheimnisvollen Mann, der vor ein paar Jahrhunderten die Menschen durch seine zauberhaften Künste in Erregung versetzte und der auch die Kunst des Goldmachens verstanden haben soll?«

Der Greis nickte.

»Das war Cagliostro«, murmelte er. »Einstmals sprach die ganze Welt von ihm. Er war einer der geheimnisvollsten Menschen, die je die Erde bevölkert haben. Dieser Cagliostro ist es, dessen Geist sich in diesen Stunden wieder bemerkbar macht!«

Der alte Professor griff nach einem uralten, vergilbten Folianten und zog ihn heran.

»Es scheint«, versetzte er, »dass uns Cagliostro ein Vermächtnis hinterlassen hat. Laut diesen fast verblassten und verschnörkelten Schriftzeichen hat Cagliostro kurz vor seinem Tode einen seltsamen Felskegel entdeckt, der die gewiss nicht alltägliche Eigenschaft besaß, hohl zu sein! In diesem hohlen Berg verbarg er seine unermesslichen Schätze an Geld und edlen Steinen und – jetzt kommt das Wichtigste – eine zauber- und spukhafte Maschine, die der grimme Teufel in eigener Gestalt auf die Erde herniederbrachte! So heißt es wörtlich an dieser Stelle!«

Der Alte deutete auf eine Seite des Buches.

»Mit anderen Worten«, sagte er, »befand sich der geheimnisvolle Mann im Besitz einer Maschine, die das Grauen seiner damaligen Mitmenschen erregt zu haben scheint, weshalb man ihre Herkunft nach altem Aberglauben der Hölle, dem Teufel also, zuschrieb! Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass mit dem hier erwähnten Felskegel nur der heutige Berg von Lambertsen gemeint sein kann!«

»Das hieße also: Der Berg von Lambertsen ist hohl, birgt die Schätze Cagliostros und dessen Teufelsmaschine! Die Grauen Schwestern kennen das Geheimnis und schützen es, damit es nicht in die Hände anderer fällt!«

Der Professor nickte. »So muss es wohl sein! Cagliostros Maschine wird nebst den Schätzen im Berg zu finden sein!«

Nun sah Jim Buffalo völlig klar. Durch irgendeinen Umstand mochte der Türke ebenfalls von dem Testament Cagliostros Kenntnis erhalten haben und hatte aus diesem Grund alles versucht, sich in den Besitz des Berges zu bringen!

»Was mag es für eine Maschine sein?«

Der Alte zuckte die Schultern.

»Noch weiß es ich es nicht«, sagte er träumerisch, »doch forsche ich weiter. Vielleicht kann ich diesem Folianten hier das Geheimnis entlocken.«

Buffalo schritt unruhig auf und ab. Schließlich blieb er stehen.

»Ich muss in den Berg, koste es, was es wolle«, stieß er hervor. »Wenn der Berg sein Geheimnis hat, so werde ich alles daransetzen, es zu ergründen!«

Es war im selben Moment, in dem das Telefon schrillte.

Buffalo hob den Hörer ab.

»Hallo …«, meldete er sich.

»Der Teufel ist gegen uns!«, vernahm er des Polizeichefs erregte Stimme am anderen Ende des Drahtes.

»Was ist passiert?«

»Die beiden Verbrecher – Halifar und Norder, diese Schurken …«

»Tot?«, schrie Buffalo.

»Nein, aber ausgerückt!«

Mit einem Fluch warf Buffalo den Hörer auf die Gabel zurück und schritt mit finsterem Gesicht auf und ab.

Das fehlte gerade noch! Gesetzt den Fall, die beiden dunklen Ehrenmänner wussten um das Geheimnis! Würden sie jetzt nicht vor allen Dingen alles daransetzen, in den Berg einzudringen?

Der Türke war tot. Der konnte seine Pläne nicht mehr durchkreuzen. Aber jene beiden …

Das Knattern eines Automobils riss ihn aus seinem Grübeln. Als er ans Fenster trat, erkannte er Multipler, den Milliardär, der seit ein paar Tagen seine Tochter betrauerte.

Als er den beiden Männern im Zimmer gegenüberstand, standen Tränen in seinen Augen, doch als er von Jim Buffalo erfuhr, dass man wahrscheinlich dicht vor des Rätsels Lösung stand, hob ein Seufzer seine Brust.

»Dann wäre Ruth nicht umsonst gestorben«, murmelte er.

Stumm verließ Jim Buffalo das Gemach, die beiden Alten alleinlassend. »Der Berg!« – das war seine Parole.

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