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Paraforce Band 51

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Paraforce Band 41

Amanda McGrey
Paraforce 41
Nebel über Yorkshire

Schleichendes Grauen

Dichter Nebel waberte wie der Erlkönig aus dem Wald auf das Haus zu. Gleichzeitig rollte aus der Ferne Donner heran. Es wisperte in den kahlen Herbstästen der Eichen und Eschen.

Lady Coventree stand auf der antik wirkenden Terrasse des Cottage. Fröstelnd legte sie die Arme mit dem wollenen Umhang um den Körper.

Da bemerkte sie aus den Augenwinkeln das Auf- und Abwippen von Scheinwerfern auf dem verschlungenen Zufahrtsweg.

Sie trat näher an die steinerne Treppe zum Garten. Auf zwei mit Patina bedeckten griechischen Säulen thronten gewaltige Granit-Blumenkübel mit Winterastern.

Aufkommender Wind trieb die Nebelschwaden auf das Cottage zu.

Der ankommende Wagen hielt vor dem Haupteingang.

Joyce Coventree eilte in den Salon zurück, schloss die Terrassentür und lief zur Eingangshalle.

Nur wenig später umarmte sie ihren Besuch.

»Dieser Nebel zog so rasch auf, dass man kaum reagieren konnte«, erklärte die große schwarzhaarige Frau.

Die Wissenschaftlerin führte ihren Gast in den Salon und deutete auf das bequeme Leder-Kanapee.

Amanda Harris – denn um niemanden anderes handelte es sich – zog die Lederjacke aus und nahm Platz. Sie schlug die langen Beine in den Leggins und den hellen Hirschlederstiefeln übereinander.

»Wie geht es Jessica?«, wollte Joyce wissen.1

Amanda Harris lächelte. »Sie hält sich in York auf. Sie studiert wieder Jura.«

Die Wissenschaftlerin schenkte Sherry ein. »Aus ihr wird etwas werden. Mit deiner Hilfe. Möchte Blackstone sie für Paraforce haben? Schließlich hat sie sich in dem letzten Fall blendend geschlagen!«

Amanda warf mit eine koketten Kopfbewegung das Haar nach hinten und bemerkte spitzbübisch: »Man wird sehen. Ich denke, sie werde ich so schnell nicht los.«

Die Paraforce-Agentin lachte mit ihrem tiefen Timbre auf.

Joyce nahm ihr gegenüber Platz. »Du bist mehr als ein Vorbild für sie.«

Amanda winkte ab und seufzte. »Ich hoffe nicht.«

Joyce lächelte. »Kannst du ihr Faible in Grenzen halten?«

Erneut lachte die Agentin. »Ich lasse sie ab und zu.«

»Oh, oh«, feixte Joyce und hob ihr Glas.

Amandas Blick verdüsterte sich. »Vielleicht malt sie sich in ihrer Fantasie mehr aus, aber das wird nicht sein.«

Die Wissenschaftlerin nahm einen Schluck des Sherrys. Dann bemerkte sie: »Es ist schön, dass du gekommen bist. Mal ohne Arbeit.«

Nun lächelte auch die Agentin wieder.

Da zerriss ein mächtiger Donnerschlag die Stille. Das Haus schien zu erbeben. Mit Blick auf die breite Terrassentür sah Joyce den Außenbereich des Hauses wie in einem fotografischen Blitzlicht-Stakkato. Gleichzeitig erkannte sie das Anwesen eingehüllt in dichte, weiße, undurchdringliche Wolken.

Zu Amanda gewandt meinte sie: »Es wird besser sein, wenn du über Nacht bleibst.«

»Sicher hast du recht. Wo ist dein Personal?«

Joyce zuckte die Achseln. »Die gute Mary kommt nur noch gelegentlich. Sie ist auch nicht mehr so gut auf den Beinen.«

Amanda nickte langsam. Dann sah sie Joyce direkt an. »Weshalb lebst du nicht in London mit John zusammen?«

Joyce lehnte sich zurück. »In London ist es mir bei seinem Job zu unruhig. Hier zu wohnen wäre es für ihn zu ungünstig. Nun ja, ab und zu bin ich in London in seinem Haus in Mayfair. Aber aus Sicherheitsgründen eher heimlich.«

»Verstehe. Und wie verhält sich deine Tochter?«

Nun lachte Joyce Coventree laut auf. »Sie hat John noch nicht erschossen!«

Nun musste Amanda gleichfalls auflachen.

»Right! Aber wie läuft es zwischen Mutter und Tochter?«

Lady Coventree streifte eher in Gedanken die Pumps von den bloßen Füßen und zog die Beine auf die Couch. Ihre Zehen streckten und zogen sich zusammen. »Sagen wir es mal so: Wir hatten eine sehr lange, intime Aussprache.«

Amanda Harris sah ihr Gegenüber lange an.

Wie die Mutter, so die Tochter, ging es ihr beim Anblick der Wissenschaftlerin durch den Kopf.

Es kam einer Explosion gleich, als die Scheibe der Terrassentür barst.


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  1. Siehe Paraforce 38

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