Aus dem Wigwam – Aberglaube der Dakota
Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880
Noch vierzig Sagen
Mitgeteilt vom Navajohäuptling El Zol
Aberglaube der Dakota
in Dakota würde um keinen Preis der Welt beim Bauen eines Wigwams ein anderes Fell als das eines Büffels nehmen, und zwar aus dem einfachen Grund, weil vor vielen Jahren eine Frau einmal ein Hirschfell benutzt hatte, wonach sie plötzlich in eine tödliche Krankheit verfiel, an der, nach dem Urteil Sachverständiger, nur jenes Hirschfell schuld war.
Keine Dakota-Frau würde jemals in den Spiegel sehen, denn die Medizinmänner behaupten, dass augenblicklich der Tod darauf erfolge.
Kein Glaube hat jedoch einen größeren Einfluss auf jene Indianer als der an Haokah, den Riesen. Derselbe soll übermenschliche Stärke besitzen, sodass er sogar den Donner mit der Hand anfassen und zu Boden schleudern kann. Seine Kleidung ist vielfarbig und sein Hut zweispitzig. Die eine Seite seines Gesichtes ist rot und die andere blau. Seine Augen haben allerlei Farben. Er hat immer Pfeil und Bogen in der Hand, brauchte sie jedoch nie, da sein Blick stark genug ist, irgendein Tier, dessen Fleisch er wünscht, zu töten. Dieser Riese wird durch besondere Lieder und Tänze verehrt.
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