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Oberhessisches Sagenbuch Teil 65

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der feurige Wiesbaum

In Eschenrod war ein Mann, der hatte nichts von Vater und Mutter ererbt, auch nichts erheiratet, und wurde doch reicher von Tag zu Tag. Man wusste nicht wie. Niemals ging ihm die Brot- und Saatfrucht aus, sein Boden war stets voll. Weil nun das alles nicht richtig war, wie es sein sollte, gaben ihm die Nachbarn auf Schritt und Tritt Achtung. Es war gerade die Kirmes im Ort, der Mann mit Frau und Kindern bei der Musik und sein Haus fest verschlossen. Da entstand ein Auflauf auf der Gasse und der Mann eilte ganz bestürzt unter die Menge. Diese stand verwundert vor seinem Haus, dessen Giebelfenster hell erleuchtet war. Ein feuriger Wiesbaum war vor ihren Augen hinein- und durch den Schornstein wieder herausgefahren. Auf dem Wiesbaum aber reitet der Teufel, wenn er den seinen den Reichtum bringt. Der Bauer konnte sich nicht herausreden und jedermann hatte seit der Zeit Abscheu vor ihm. Übrigens geschah die Geschichte kurz vor Mitternacht.