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Die Hexen von Forres – Kapitel 8

Die Hexen von Forres
Oder: Der unglückliche König Stuart Robert III. und seine Söhne
Eine wahre Schauergeschichte aus alter Zeit
Achtes Kapitel

Die Strafe

Nach Albanys Tod bestieg Murdak, sein Sohn, den Königsthron. Ein schwachköpfigerer und feigerer Fürst hatte noch niemals Schottlands Krone getragen. Umso übermütiger und anmaßender aber waren dessen Söhne. Mit beispielloser Frechheit verübten sie die ärgsten Freveltaten. Wollte sich jemand widersetzen, dann büßte er es sicherlich mit dem Tod. Achtzehn Jahre hatten sie in frecher Weise gehaust; da traf sie dann die Rache. Eduard, dem Bruder Rothsays und Sohn Roberts III., wurde es, da der frühere englische König starb, durch ein großes Lösegeld seine Freiheit zu erlangen, und kehrte somit in sein Vaterland zurück. Alle Schotten, welche noch dankbar das Andenken seines milden Vaters im Gedächtnis hatten und die Albanys als die ärgsten Bluthunde hassten, empfingen den Prinzen mit offenen Armen und ergriffen die Waffen für sein Recht auf Schottlands Krone. Murdak mit seinen Söhnen wurde gefangen genommen und alle drei wegen ihrer schlechten Verwaltung des Reiches zum Tode verurteilt. Im Angesicht des Schlosses, welches sie sich durch die härtesten Erpressungen beim Volk aufgebaut hatten, starben sie den Tod durch das Beil, begleitet von den Flüchen und Verwünschungen ihrer einstigen Untertanen. Nun nahm Eduard I., Roberts zweitgeborener Sohn, die Zügel der Regierung in die Hand und wahrlich, das Land bedurfte eines Regenten wie Eduard.

Mild und freundlich gegen jedermann, aber streng und unversöhnlich, wo er sah, dass irgendeine Ungerechtigkeit verübt wurde, erwarb er sich bald die Liebe des ganzen Volkes. Anders war es jedoch beim Adel, welcher während Murdaks Regierung gegen das gemeine Volk die größten Grausamkeiten sich erlaubte und nun zu seinem Schrecken entdeckte, dass er im neuen König einen das Unrecht mit aller Strenge bestrafenden Herrn gefunden hatte. Und Eduard lieferte den Grafen und Großen seines Reiches auch alsbald den Beweis, dass vor ihm der Große wie der Kleine gleiches Recht und gleiche Ansprüche habe. Das nächste Kapitel wird uns davon überzeugen.