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Deutsche Märchen und Sagen 69

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

74. Das schwarze Männchen

Im Schweizerland wohnte ein gelehrter Chemikus.

Zu dem kam einmal ein Bauer und sprach: »Herr, hört, ich habe Euch etwas ins Ohr zu sagen. Als ich neulich auf dem Berg ein bisschen spazieren ging, sah ich am Fuß desselben ein schwarzes Männchen, welches grub, nun einmal verschwand und gleich drauf wieder da war und arbeitete. Da stieg ich nieder, um das fremde Ding näher zu beschauen, aber ich fand auch nicht einen Fußtritt, dagegen auf der Stelle, wo das Männlein gegraben hatte, diese Erzstücke hier.«

Derselbe Bauer erzählte auch, er wäre unlängst bei einigen Bauern gewesen, die auf den Bergen Kristalle suchen gingen. Die hätten ihm eine Stelle gewiesen, wo kürzlich einer von ihnen mit der Hacke gegen einen Felsen geschlagen und mit gemachter Freude, nämlich um die anderen zum Narren zu halten, ausgerufen haben soll: »Ei, was für einen schönen Kristall finde ich hier!«

Da wäre plötzlich in den Bergen ein so gräulicher Spektakel, Gerassel und Getöse entstanden, dass sie alle gefluchtet wären.

Der Chemikus ließ sich den Ort zeigen, wo das Männlein gegraben hatte, und fand dort eine reiche Metallader.