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Perry Rhodan NEO Band 191

Oliver Plaschka
Perry Rhodan NEO Band 191
Teil 1 der Staffel Die Bestien
Pilgerzug der Posbis

Science-Fiction, Taschenheft, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 11. Januar 2019, 164 Seiten, 4,20 Euro, Titelbild: Dirk Schulz/Horst Gotta

21 fremde Raumschiffe erscheinen über dem Planeten Pluto. Es sind Posbis, die um Erlaubnis bitten, in das Solsystem einfliegen zu dürfen. Sie seien dem Ruf NATHANs, der Mondintelligenz, gefolgt, die selbst aus den Überresten eines havarierten Posbi-Raumers erwachsen ist.

Die Posbis – oder eigentlich Bakmaátu – umgibt ein Geheimnis, denn schreckliche Ereignisse haben in den letzten Jahren die Roboterzivilisation heimgesucht. Durch eine Seuche wurden 80 Prozent der Posbis getötet.

Die im Solsystem aufgetauchten Posbis sehen sich selbst als Pilger, als Sinn suchende Überlebende dieser Katastrophe.

Durch die Technologie des sogenannten Transattraktors, eines Persönlichkeitsstabilisators, konnte die Krankheit gestoppt werden; einhergehend mit einer grundlegenden Veränderung an der Natur der Posbis. Die biologische Komponente wurde gestärkt, die Posbis wurden einfühlsamer.

Die Pilger suchen nun nach einem Prototyp des Transattraktors, der in einer Posbi verbaut ist, die sich selbst als die Quelle des lebensrettenden Algorithmus sieht. Und genau diese Wegbereiterin hat NATHAN an seine Seite geholt und zu seiner Sprecherin erkoren.

Unter diesem Hintergrund und seinen bisherigen Erfahrungen mit den Posbis, muss Perry Rhodan nun mit seinem Stab die Entscheidung treffen, ob er dem Wunsch der Posbis entsprechen will und kann, den Einflug ins Solsystem und den Kontakt mit NATHAN zu genehmigen; können die Posbis doch wertvolle Verbündete sein, stellen gleichzeitig aber auch eine potentielle Gefahr dar.

Doch das ganze Geschehen um die Posbis und NATHAN entwickelt letztendlich eine gefährliche Eigendynamik und Perry Rhodan wird die Entscheidung aus der Hand genommen.

Zudem kehrt die Nemesis der Völker der Milchstraße und Andromedas zurück: ANDROS.

Währenddessen unternimmt das Team von Eric Leyden gemeinsam mit dem Haluter Icho Tolot eine Expedition in den Kuipergürtel außerhalb der Neptunbahn, um denjenigen zu suchen, der sich selbst als der Eremit bezeichnet und ebenfalls einen potentiellen Verbündeten darstellt, da er den Menschen in der Vergangenheit mit der Kryobox und dem darin enthaltenen Symboflexpartner ein mächtiges Geschenk von entscheidender strategischer Bedeutung im Kampf gegen die Bestien zugespielt hatte.

Etwa ein halbes Jahr ist seit den Ereignissen in Perry Rhodan NEO 190 vergangen.

Die Bestien konnten zwar an den äußeren Rand des Sonnensystems vertrieben werden, sind aber nach wie vor präsent und stellen somit unverändert einen Gefahrenherd dar.

Ein guter Grund, sich erneut mit diesen Wesen zu beschäftigen. Daher trägt die NEO-Staffel der Bände 191 – 199 zu Recht den Titel Die Bestien.

Das faszinierende Volk der Posbis ist aus Perry Rhodan nicht mehr wegzudenken und zählt in der Hauptserie seit etwa 55 Jahren zu den treuesten Verbündeten der Terraner. Hier wie dort haben die positronisch-biologischen Roboter eine wechselvolle Geschichte durchlaufen. Erstmalig trafen die Terraner in PR NEO 111 auf die Posbis und ihre Fragmentraumer. Das war im Jahr 2049. Nur neun Handlungsjahre später hat diese kybernetische Lebensform ihre biologische Komponente betreffend eine einschneidende Wandlung erfahren.

Interessant ist übrigens, dass NATHAN sich Besuchern in Gestalt wechselnder platonischer Körper offenbart, also Polyeder mit größtmöglicher Symmetrie, von denen es insgesamt fünf gibt.

Oliver Plaschka arbeitet sich langsam, aber zielbewusst zur Haupthandlung vor und nähert sich dieser schlaglichtartig anhand von Einzelschicksalen und Tagebucheinträgen. Letztere sind Niederschriften der achtjährigen Nathalie Rhodan da Zoltral, die als Einzige die Botschaft der Posbis versteht; etwas, was keiner Positronik, keinem Computerprogramm und keinem Wissenschaftler gelingt (sic)!

Wenn Thoras und Rhodans Kinder ins Spiel kommen, kann es für den Leser leicht nervig werden. In Band 190 war es Tom, im vorliegenden ist es nun Nathalie, die ihrem Vater auf die Sprünge hilft.

Plaschka nutzt die beiden weiblichen Charaktere Thora und Nathalie auch, um aktuelle Bezüge zur realen Welt herzustellen – konkret die wachsende Fremdenfeindlichkeit. Hier sind es die Aversionen der Menschen gegenüber Außerirdischen.

Die Popkultur lässt Plaschka in seinen Text einfließen, indem er abgewandelte biblische Glaubenssätze mit Star Wars-Anleihen verwebt, wie zum Beispiel: »Das Dogma ist stark in ihm.« Gegen Romanende erhält sogar der Todesstern seine Würdigung.

Plaschka fällt mit dem vorliegenden Roman die Aufgabe zu, der dieses Mal nur neunbändigen Staffel vor dem runden Jubiläum den Boden zu bereiten. Man merkt es schon an der Zusammenfassung des Inhalts, dass viel passiert und noch passieren wird. Eine Vielzahl der Schauplätze liegt im heimischen Sonnensystem, über das wir bei dieser Gelegenheit neben der reinen Unterhaltung auch einiges Wissenswertes lernen. Der Autor hat seine Hausaufgaben gemacht, befleißigt sich eines guten Sprachstils und vermag den Leser neugierig auf die Fortsetzung zu machen.

Das Setting ist gesetzt, die Handlungsorte gewählt, die Akteure entsprechend verteilt. Kurz: Die Karten sind gemischt und ausgeteilt, das Finale nach 199 Bänden PR NEO kann kommen.

(sb)