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Das Gespensterhaus – 2. Kapitel Teil 2

August Heinrich Brass
Das Gespensterhaus
Eine Geistergeschichte aus Berlins Gegenwart
Verlag Louis Quien, Berlin, 1847

2. Kapitel Teil 2

Die Geschichte von dem Gespenst im gelben Atlaspelz

»Es ist früher eine andere und wohl auch eine bessere Zeit gewesen als jetzt.« So begann er. »Wenigstens war sie besser für mich, das weiß ich selbst am besten. Wenn ich mich da mit meinem Leierkasten eines Sonntagnachmittags hinstellte an den Zelten oder am Hofjäger, dann verdiente ich gerade so viel und mitunter noch mehr als jetzt in der ganzen Woche. Aber das kam daher, dass es den Leuten noch frisch im Gedächtnis war, wie die Herren Franzosen hier im Lande gewirtschaftet haben, und dass sie meinten, so ein armer Teufel, der sich für seine Mitbürger zu Schanden schießen lässt, habe doch wohl gerechte Ansprüche auf deren Unterstützung. Jetzt denken sie indessen kaum noch daran. Nur zweimal im Jahr werden wir traktiert mit Braten und Wein, damit wir nachher umso besser wissen, wie hart es ist, wenn man nur ein Stück Brot hat, um seinen Hunger zu stillen, und einen Schluck schlechten Branntwein dazu. Aber das gehört eigentlich gar nicht hierher, denn ich wollte nur sagen, dass es an der Zeit war, wo der Verdienst knapp zu werden anfing, dass ich hierher in das Gespensterhaus zog, weil ich die Kammer da billig bekommen konnte. Man hatte mir zwar gesagt, dass es im ganzen Haus, besonders aber in der Kammer nicht richtig sein sollte. Aber ein alter Soldat fürchtet sich nicht so leicht, und so zog ich ein. Ich wohnte auch einen ganzen Monat hindurch, ohne dass mir etwas Besonderes passiert wäre, und dachte fast gar nicht mehr an alle die Geschichten, welche man mir erzählt hatte, bis es endlich doch so weit war.

Ich kam nämlich eines Abends etwas später als sonst nach Hause. Ich muss hinzusetzen, dass es gerade der erste Tag im Monat war. Die Kammertür war zugeschlossen, wie gewöhnlich. Als ich sie öffnete, war auch nichts weder am Schloss noch in der Stube zu bemerken, ausgenommen dass es so dunkel war, dass man nicht die Hand vor Augen sehen konnte. Da ich aber sehr müde war, hielt ich es für überflüssig, noch erst Licht anzustecken, sondern tappte im Finstern zum Bett und legte mich hin. Aber kaum hatte ich die Augen geschlossen und lag noch so zwischen Schlaf und Wachen, als ich ein leises Seufzen und Stöhnen im Zimmer zu vernehmen glaubte. Ich richtete mich wieder auf und ich will nicht sagen, dass es mich nicht eiskalt überlief, als ich ein Geräusch, wie das Rauschen eines seidenen Kleides, langsam auf mein Bett zukommen hörte. Gleich darauf rief eine Stimme, welche wie die eines Frauenzimmers klang, das den Schnupfen hat: »Herr Stopper! Herr Stopper!«

Ich habe nun zwar schon oft meinen Namen nennen hören, und auch von ganz heiseren Stimmen, wie zum Beispiel die Stimme unseres Feldwebels, als er sich im Biwak bei Löwenberg erkältet hatte, aber es lag in dieser Heiserkeit etwas so ganz Absonderliches, etwas so Schreckliches, dass ich, ich weiß nicht was darum gegeben hätte, wenn es irgend eine andere gewöhnliche Stimme, eine Bassstimme oder eine Diskantstimme gewesen wäre, ohne diesen heiseren Zusatz. Indessen nahm ich all meinen Mut zusammen und antwortete: ›Hier bin ich, Stopper, wie er leibt und lebt – Stopper ist hier! Was will man von ihm?‹

›Stecken Sie Licht an, Stopper, damit Sie sehen können, mit wem Sie sprechen‹, sagte die Stimme wieder.

Mein Feuerzeug stand neben dem Bett auf dem Tisch und der Schwamm darin war so gut und trocken wie immer, denn als alter Soldat hielt ich von jeher darauf; aber es dauerte doch einige Minuten, bis er fing, denn meine Hand zitterte heftig und auch der Schwefelfaden wollte nicht gleich brennen. Endlich brannte das Licht, aber auch gar nicht so wie gewöhnlich, sondern mit einer blauen, lang gestreckt flackernden Flamme und knisternd, als ob es sich ebenfalls ängstige. Und da sah ich es dann …«

»Was haben Sie gesehen?«, fragte Fanny, als der Invalide hier eine Pause machte.

»Es war ein ältliches Frauenzimmer und trug einen Pelz von gelbem Atlas, der ihr bis auf die Füße herunterging und um den Leib mit einem Tuch zusammengebunden war. Ihr Kopf war unbedeckt und die Haare, obwohl es nur wenige waren, die sie noch hatte, waren nach hinten zurückgekämmt und zu einem einzigen Zopf zusammengeflochten, den sie mitten auf dem Kopf in einen Kranz zusammengelegt hatte. Ihre Augen waren sehr klein, so klein, dass man fast gar nichts davon sehen konnte; aber man fühlte sie, wenn ich so sagen darf, und sie verursachten mir Beklemmungen, als sie mich so starr damit ansah. Endlich aber fasste ich mir ein Herz und sagte, da das Stillschweigen mir schrecklich war: ›Sie entschuldigen, darf ich vielleicht so frei sein, zu fragen, wer Sie sind?‹

›Stellen Sie sich nur nicht dumm‹, erwiderte das Frauenzimmer, ›Sie wissen doch recht gut, dass ich ein Gespenst bin.‹

Das war allerdings richtig. Ich hatte es bloß nicht gleich sagen wollen und antwortete daher, dass ich es in der Tat vermutete, aber ich hätte es doch nicht bestimmt gewusst, da ich noch nie das Vergnügen gehabt hatte, mit einem Gespenst zu reden. Sie wäre das erste. Sie murmelte darauf einige Worte, die ich nicht recht verstand, aber ich glaube, dass sie sagte, es wären nur schlechte Ausreden.

Dann setzte sie lauter hinzu: › Sie sehen, dass ich ein Frauenzimmer bin?‹

›Jawohl, Madame, ich sehe es, wenigstens Ihrem Anzug nach zu schließen.‹

›Nicht Madame – ich war nie verheiratet‹, nahm sie wieder das Wort. ›Also denke ich, Sie werden so viel Gefühl für Schicklichkeit besitzen, dass Sie Ihr Bein unter die Bettdecke stecken, wenn Sie mit einer unverheirateten Dame reden.‹

Ich hatte allerdings beim Lichtanstecken das eine Bein aus dem Bett gestreckt, aber es war nur das hölzerne. Ich sagte ihr, dass sie sich doch wegen einem Stück Holz nicht zu genieren brauche.

›Legen Sie das Bein fort«, wiederholte sie indessen streng. ›Jedes nackte Bein empört mein Zartgefühl, und wenn es auch nur von Holz ist – es ist höchst unanständig, hören Sie.‹

Ich gehorchte ihr allerdings, aber ich konnte nicht umhin, darauf zu antworten, dass, wenn sie wirklich ein so großes Zartgefühl besäße, so sei es doch auch für ein weibliches Gespenst gewissermaßen unschicklich, in dem Zimmer eines einzelnen Mannes zu spuken. Sie möchte sich doch lieber ein anderes Lokal suchen. Da ich aber sah, dass sie doch so viel auf Anstand und Höflichkeit hielt, fragte ich sie, ob sie sich nicht setzen wolle. Da in der Ecke stände ein Stuhl. Sie zog auch wirklich derselben hervor und setzte sich an die andere Seite des Tisches mir gegenüber, so nahe, dass ich ihren Atem fühlen konnte, der so heiß war, dass er in der kalten Stube förmliche Dampfwolken verbreitete und dabei so branstig roch, wie angebrannte Federn, ein wahrhafter Höllenatem, sodass ich bis an das äußerste Ende des Bettes dicht an die Wand rückte.

›Es tut mir eigentlich leid, Sie im Schlaf gestört zu haben, aber ich musste leider‹, sagte sie nach einer Pause.

›Sie mussten?‹, fragte ich sehr erstaunt. ›Haben Sie vielleicht einen Auftrag an mich, von meiner seligen Großmutter etwa? Gott segne die gute Frau, sie hat mich immer sehr lieb gehabt.‹

›Es ist kein Auftrag von Ihrer Großmutter, Herr Stopper, es ist überhaupt eigentlich kein Auftrag, sondern mein unglückliches Verhängnis‹, entgegnete das Gespenst, mit einem tiefen Seufzer. Dabei fing es an, so kläglich zu stöhnen und seufzen, als ob es die fürchterlichsten Schmerzen empfinde, sodass ich erschreckt fragte, ob ihm vielleicht etwas besonders Unangenehmes begegnet sei.

›Sie können es doch nicht ändern‹, fuhr das Gespenst fort, ›aber Sie scheinen ein fühlendes Herz zu haben. Ich will Ihnen meine Geschichte mitteilen. Ich war eine frühere Besitzerin dieses Hauses. Nie hat es in ganz Berlin eine unbarmherzigere Hauswirtin gegeben, wie ich war, wenn es galt, die Miete einzukassieren. Ich kannte kein Erbarmen mit diesen Unglücklichen, welche den schuldigen Zins nicht pünktlich am Ersten bezahlten. Sie wurden ohne Weiteres aus dem Haus gejagt und ihre besten Habseligkeiten behielt ich zurück, ohne die Tränen und Bitten dieser Armen zu achten. So geschah es auch einst um Neujahr – es war dabei eine grimmige Kälte, dass die Leute, welche hier in dieser Kammer wohnten, ein Tagelöhner mit Frau und Kindern, mich nicht bezahlen konnten und dass ich befahl, sie sollten augenblicklich aus dem Haus. Da sie nichts weiter hatten, was von irgendeinem Wert war, wollte ich das Arbeitszeug des Mannes, seine Axt und Säge zurückbehalten; die einzigen Dinge, womit er seinen dürftigen Unterhalt erwerben konnte. Und noch dazu lag dieser Mann krank auf dem kalten Strohsack. Die Frau und Kinder warfen sich vor mir auf die Knie, weinten und baten, ich möchte doch nur dieses eine Mal Nachsicht haben. Wenn es mit dem Kranken besser ginge, wollten sie mir alles redlich bezahlen. Aber ich schalt sie faules Volk und gab endlich dem Hausknecht Befehl, sie mit Gewalt hinauszubringen, da sie nicht gutwillig gehen wollten. Das geschah auch wirklich. Der Mann, so kraftlos er war, wankte die Treppen herunter, aber er kam nur bis an die Haustür. Da legte er sich hin und starb, indem er drohend die Faust gegen das Haus schüttelte und furchtbare Verwünschungen gegen mich ausstieß, die sich leider nur zu schrecklich erfüllt haben.‹

Das Gespenst brach bei diesen Worten in ein lautes heftiges Schluchzen aus und wischte sich mit dem Ärmel des gelbseidenen Pelzes die Tränen aus den Augen, bis es endlich fortfuhr: ›So bin ich also zu der schrecklichen Strafe verurteilt, keine Ruhe im Grab zu finden, sondern wie ich im Leben getan habe, muss ich auch im Tode umgehen und an jedem Ersten des Monats, besonders aber des Quartals, diejenigen Leute hier im Haus quälen, die noch keine Miete bezahlt haben. Gerade das ist meine schrecklichste Strafe, all dieses Elend zu sehen, den Leuten gern helfen zu wollen und dennoch verdammt zu sein, ihnen nicht helfen zu können. Oh, es ist eine grausame, eine fürchterliche Qual!‹

Die gespenstige Hauswirtin bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen und stöhnte wieder so jämmerlich, dass es einen Stein hätte erbarmen können. Dann sagte sie sehr ernst zu mir: ›Sie haben diesmal auch noch keine Miete bezahlt, Herr Stopper.‹

Das war ganz richtig. Ich hatte mein Invalidengeld noch nicht geholt, aber ich hatte dem Wirt gesagt, dass ich anderen Tags die Sache richtig machen würde und er war es zufrieden gewesen. Ich erwiderte ihr das auch und sagte, was mich beträfe, so könne sie ganz ruhig sein, ich wäre ein ehrlicher Kerl, der niemandem etwas schuldig bleibe.

›Ich meine ja das nicht‹, sagte sie hierauf sehr wehmütig, ›es ist nur um Ihretwillen. Ich würde in jeder Nacht kommen müssen, um Ihren Schlaf zu stören, bis sie endlich bezahlt haben. Ach, und ich möchte so gern Sie und die anderen, die sich in dem gleichen Fall befinden, aus ihrer Not reißen. Statt dessen muss ich sie quälen und peinigen. Glauben Sie mir, Herr Stopper, das ist eine harte Strafe.‹

›Ich glaube es‹, erwiderte ich nach einigem Nachdenken, denn sie tat mir wirklich leid, ›aber gibt es denn kein Mittel, Sie zu erlösen und aus dieser traurigen Lage zu befreien.‹

»Es gibt keins‹, sprach das Gespenst mit melancholischem Kopfschütteln. ›So lange es noch unbarmherzige Hauswirte gibt, welche mit der Armut kein Mitleid haben, so lange wird meine Zeit dauern.‹

›Das wird freilich etwas lange sein‹, bemerkte ich, ›besonders wenn Sie genötigt sind, Ihren Aufenthalt immer in Berlin zu nehmen. Vielleicht können Sie aber auswandern, zur Moskitoküste oder irgendwohin.‹

›So lange das Haus hier steht, ist es mir unmöglich. Später könnte es sich vielleicht machen‹, erwiderte die ehemalige Wirtin seufzend. ›Noch dazu wohne ich hier sehr schlecht und kalt. Sie müssen es mir anhören, dass ich immerfort den Schnupfen habe.‹

Ich hatte diese Bemerkung, wie ich sagte, schon im ersten Augenblick gemacht, als ich sie so sprechen hörte, und fügte nun die Frage hinzu, in welchem Teil des Hauses sie sich eigentlich für gewöhnlich aufhalte.

›Es ist ganz in Ihrer Nähe, Herr Stopper, obwohl Sie sich deswegen nicht zu beunruhigen brauchen‹, sagte sie. ›Ich wohne dort in dem kleinen Wandschrank. Wenn ich eine Bitte an Sie richten darf, so setzen Sie keinen alten Käse hinein, der Geruch ist mir schrecklich zuwider.‹

Das war allerdings keine tröstliche Entdeckung für mich, das Gespenst so ganz in der Nähe zu haben, denn der Schrank ist gerade meinem Bett gegenüber. Aber ich versprach, fortan weder Käse noch etwas anderes hineinzusetzen, wofür sie sich höflich bedankte, und mich noch einmal ermahnte, anderen Tags die Miete zu bezahlen.

Während sie noch sprach, war der gelbe Pelz immer blasser und die Züge ihres Gesichts immer unbestimmter geworden, als ob sie sich von mir entferne, obwohl sie noch immer auf dem Stuhl saß, bis endlich die ganze Gestalt wie in einen Nebel, in ein Nichts zerfloss, von dem man nicht sagen konnte, wo er hingekommen sei. Zwar glaubte ich ein leises Knarren der Tür des Wandschranks zu hören, als ob das Gespenst in seine Behausung zurückgekehrt sei, aber ich will es ungesagt lassen, ob das nicht eine bloße Einbildung gewesen ist, denn ich war sehr müde und schlief ungeachtet meiner Aufregung bald genug ein.

Am anderen Morgen bezahlte ich meine Miete und bin auch immer pünktlich darin gewesen, sodass ich das Gespenst nie wiedergesehen habe. Und das ist meine Geschichte.«

»Haben Sie denn nie in den Wandschrank nachgesehen?«, fragte Fanny, als der Erzähler hier abbrach.

»Ich würde es nie gewagt haben«, entgegnete dieser feierlich. »Ich nahm gleich am folgenden Tag die Sachen heraus, die darin standen, aber selbst dabei habe ich mich nicht genauer umgesehen und den Schrank nachher nie wieder benutzt.«

»Es würde frevelhaft sein, so etwas absichtlich zu tun«, fügte er nach einer Pause hinzu, »aber ich zweifle nicht, dass das Gespenst Ihnen auch erscheinen wird, um Ihnen schlaflose Nächte zu machen, wenn sie die Miete nicht bezahlen.«

Gustav und Fanny sahen einander fast betroffen an. Es lag ein tiefer Sinn in diesen einfachen Worten, den Stopper, ohne es selbst zu wissen, hineingelegt hatte. Er wusste nicht, woran sie dachten und war daher überrascht, sie so schweigend zu sehen. Endlich machte er die Bemerkung, dass es sehr spät geworden sei und er deshalb wohl gehen müsse. Er werde aber, setzte er mit einem Blick auf die junge Frau hinzu, am anderen Morgen, ehe er fortginge, bei ihnen mit einsprechen, damit sie ihm das kleine Lied vorsinge, welches nun so beliebt sei. Stopper konnte nämlich nicht lesen, und wenn er ein Lied zu seinem Leierkasten singen wollte, denn er besaß eine tüchtige Stimme, dieser Alte, so musste es ihm jemand vorsingen, bis er es auswendig wusste, das heißt den Text, nicht die Melodie, denn um die kümmerte er sich weniger, das war bei ihm Nebensache.

Fanny versprach es ihm gern. Dann wünschte er ihnen freundlich eine wohlschlafende Nacht, indem er jedem einzeln sehr herzlich und kräftig die Hand drückte und auch an das Bett des Kindes trat, welches noch immer ruhig schlief und vorsichtig mit sehr leiser Stimme sagte: »Gute Nacht, meine Kleine«; als fürchte er sich, sie aufzuwecken.

Als er fort war, sagte Gustav mit einem leichten Lächeln: »Es ist ein närrischer Kauz, dieser Stopper, aber herzensgut.«

Sie antwortete nicht, sondern blickte schweigend vor sich nieder.

»Diese Geschichte hat dich ernst gemacht, Fanny?«, fuhr er fort, ihre kleine Hand ergreifend, und zog sie zu sich herüber. »Lass nur gut sein, nach dem Regen kommen sonnige Tage, und ich denke, wir beide haben lange genug schlechtes Wetter gehabt.«

Sie sah ihn an. Wie konnte er nur so sprechen! Sie war ja immer bei ihm gewesen, und in ihren Augen war die Wärme und der Sonnenschein der Liebe, mit der sie ihm all das Elend und Ungemach vergessen ließ, welches sie umgab. Wie undankbar war er doch! Aber ich glaube, er fühlte das auch, denn er küsste sie und sagte dann: »Fürchte nichts, fürchte nichts, liebe Fanny. Ich sage dir, es wird doch noch alles gut werden. Und das Gespenst im gelben Pelz wird nicht nötig haben, uns daran zu erinnern, dass wir die Miete zahlen sollen.«

Sie lächelte still in sich hinein, dass er doch so leicht ihre Gedanken erriet. Dabei sah sie so unwiderstehlich aus, dass er sie wiederum küssen musste. Ich glaube, Ihr hättet es auch getan, wenn Ihr an seiner Stelle gewesen wäret – ganz gewiss!