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Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern … Teil 41

Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern, Zauberern und Gaunern
Dem Ende des philosophischen Jahrhunderts gewidmet
Adam Friedrich Böhme, Leipzig, 1796

Der Geist ist nicht zu Hause und die hinter dem Ofen Stehenden warten vergebens.

Ein Mädchen von 19 Jahren, die Tochter eines Handwerkers in Erfurt, die schon von früher Jugend an mit ihren Gespielinnen in der Schule und selbst mit ihren Eltern gern von Gespenstern, Schatzgraben und dergleichen redete, wurde in ihrem vierzehnten Jahr aus ihrer Eltern Haus getan, um sich ihr Brot selbst bei anderen Leuten zu verdienen. Sie kam, nachdem sie bei verschiedenen Herrschaften gewesen war, endlich auch bei einer Gärtnerin in Dienste, der sie manche törichte Dinge in den Kopf setzte, und die, weil sie selbst eine einfältige Frau war, ihr alles aufs Wort glaubte. Da dieses verschlagene, aber dumm scheinende Mädchen merkte, dass sie mit ihren Reden bei ihrer Frau Eingang fand, trieb sie das Spiel immer weiter, bis sie ihr endlich vorschwatzte, es läge in ihrem Haus ein Schatz verborgen, den sie heben könnte, wenn sie ihr die dazu erforderlichen Materialien, wie sie es nannte, verschaffte. Die Frau ließ sich bereden und gab ihr von ihrem kleinen Vermögen, was sie entbehren konnte, ungefähr 9 Reichstaler. Das Mädchen, durch diesen glücklich gesungenen Versuch dreist gemacht, beredete noch einige ihr bekannte Leute, auf den Schatz, den sie in ihrer Frauen Haus graben wolle, zu pränumerieren, sodass sie 21 Taler zusammenbrachte und nun vorgab, die zur Operation nötigen Sachen angeschafft zu haben. Sie fetzte auch auf vielfältiges Verlangen den hoffnungsreichen Interessenten den Tag fest, an welchem sie den Schatz heben wollte, und erlaubte ihnen dabei zugegen zu sein. Nur mussten sie in der Stube, wo es geschehen sollte, hinter den Ofen treten und sich ganz ruhig verhalten.

Die erste Zeremonie war, dass das Mädchen einen kleinen hölzernen Sessel in die Mitte der Stube stellte, verschiedene Worte ausstieß und dann zur Tür hinausging, um den Geist zu holen, der den Schatz heraufbringen sollte. Sie mochte ihn aber nicht zu Hause angetroffen haben und kam selbst nicht wieder. Die armen betrogenen Leute – es waren lauter Frauen – warteten mit ehrfurchtsvollem Stillschweigen vergeblich hinter dem Ofen, bis sie es müde waren.

Das schlaue Mädchen hatte sich mit dem Geld davongemacht und ihre besten Sachen mitgenommen.