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Perry Rhodan Band 3003 – Das Triumvirat der Ewigkeit

Michael Marcus Turner
Perry Rhodan Band 3003
Das Triumvirat der Ewigkeit

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 8. März 2019, 68 Seiten, € 2,20, Titelbild: Arndt Drechsler

Auf Copperworld spielt die Geschichte, in der wir eine von Autokraten ausgebeutete Bevölkerung kennenlernen, wie es sie in der Cairanischen Epoche in Hülle und Fülle gibt, und an tiefgründigen Überlegungen zur Unsterblichkeit teilnehmen dürfen.

Wie kommt die BJO BREISKOLL nach Copperworld? Nun, es ist ein uralter Notruf, der wahrscheinlich seit Jahrtausenden automatisch weiterläuft. Aber – wer weiß? Wenn da nun doch wer ist? Also fliegen sie hin, hat Rhodans Crew doch sowieso gerade die von den Ladhonen entführten Olubfaner gerettet, Wissenschaftler und Mediker erforschen die an

 ihnen festgestellten Implantate, haben aber noch keine abschließenden Befunde, und der Aufbruch ins Ephelegon-System steht an, wo der Unsterbliche seinen ältesten besten Freund Reginald Bull treffen will.

Nun also der Notruf. Er führt unsere Helden zu einem kleinen Kugelraumer, wo sie eine geisterhafte Erscheinung beobachten, die sich an Bord der BJO BREISKOLL wiederholt. Das scheinbare Gespenst bleibt nicht inaktiv: Es entführt Zemina Paath. Und ihre Verfolgung führt Rhodan zur Extremwelt Copperworld, die Teil eines Systems aus fünf Planeten ist.

Perry Rhodan hat eine Idee. Schließlich weist der seltsame, Paau genannte Koffer, den Zemina Paath mitgebracht hat, so viele Fähigkeiten auf, dass er vielleicht auch in ihrer Abwesenheit ansprechbar ist? Nun, der Kontakt kommt zustande. Der Paau ist besorgt um Zemina und bietet sich als Transportmittel an, wodurch sie ohne jedes Aufsehen auf dem Planeten landen können. Und dort sehen sie sich um und bringen so diese oder jene Veränderung in Rollen …

Der Roman hat erhebliche Überlänge, weshalb jegliche Heftbeilage außen vor blieb: keine Leserkontaktseite, kein Glossar, keine Risszeichnung, keine Innenillustration. Ihn so zu veröffentlichen, war die richtige Entscheidung, denn er enthält viel. Es gibt wirklich bedenkenswerte tagebuchähnliche Aufzeichnungen einiger zeitweilig Unsterblicher, welche seinerzeit von den Gemeni Zellaktivatoren enthielten, und weitere Einblicke in ihre Lebensweise, denen als Gegenstück Rhodans Rekapitulieren seiner Entscheidungsfindung unter der besonderen Situation der Unsterblichkeit zugeordnet ist. Das ist kein Geschwätz, sondern durchaus bedenkenswert.

Dann die auf Copperworld lebenden Terraner, die unter dem Schein des Schutzes vor einer mörderisch bedrohlichen Außenwelt seit Jahrhunderten von einem Triumvirat unterdrückt werden. Die Kontrolle ist lückenlos, die Ausbeutung perfekt – fast. Denn Rhodan macht den richtigen Leuten Mut.

In der Gestaltung finden sich Eigenheiten aus Michael Marcus Thurners frühen PERRYS, die fantasievoll waren und ein wenig verspielt, auch grausam, und die an Grenzen gingen. So hat die Heldin Beziehungen mit zwei interessanten Männern. Was wird geschehen, wenn sie sich treffen? Wie schützt sie dabei das Überleben ihrer Familie in einer Welt aus Kinderfabriken, zentral gesteuerter Erziehung und reglementiertem Wohnraum? Was können die Wächterkatzen und Wacheidechsen, und welcher Art von Lebewesen gehört eigentlich der sie ausspionierende Ü-Freund an, der täglich zur Überwachung am Esstisch sitzt? Er wirkt so überhaupt nicht menschlich. Und was wird aus der verbotenen Sehnsucht nach Sonne und Licht und Natur?

All diese Elemente ergeben zwar einen Unterhaltungsroman, der genug Action aufweist, dabei vielleicht auch mal über die Kante geht, der zugleich aber auf echte Gefahren und echte Ängste zugreift. Die im Perryversum zu lösen sind, weil da eben Perry Rhodan vorbeikommen kann, so dass zur rechten Zeit keiner den Mut verliert.

Im Zyklusverlauf kann man solch einen Roman freilich als Lückenfüller geißeln, spielt er doch in einer Reisepause auf einem abgelegenen Planeten und hat ein Personal, das wir wohl kaum wiedersehen werden. Dass es in der Cairanischen Epoche isolierte und unterdrückte Zivilisationen gibt, dass die Zellaktivatoren der Gemeni tatsächlich ein paar Jahrhunderte hielten und dass die Reise ins Ephelegon-System weitergeht, kann man das nicht in wenigen Sätzen abhandeln, ohne Wesentliches zu verlieren? Nun, man kann es nicht.

Die Lese- und Hörprobe findet sich hier.

(at)