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Interessante Abenteuer unter den Indianern 86

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Ermordung einer Familie in Tennessee

Die folgende Erzählung von der Ermordung zweier Familien am Tennessee River am 22. April 1812 zeigt die Grausamkeit des wilden Herzens im hellsten Lichte, wann dasselbe, nach lang verborgenem Hass und der Begierde nach Rache jedes edlere Gefühl der rohen Natur verbannt oder unterdrückt hat.

In obiger Zeit waren die Einwohner von Humphreys County aus Furcht vor einem Angriff der südlichen Indianer genötigt, in Abteilungen von fünfzehn bis zwanzig, welche zuweilen mehrere Familien bildeten, in einem Haus zu versammeln. Aus diesem Grund war John Crawley mit seiner Familie zum Haus Jesse Manlys gegangen. Die Familie Crawleys bestand aus dessen Frau und vier Kindern. Am Abend vor dem Angriff waren Manly und Crawley beide vom Haus abgerufen worden und hatten Crawleys ältesten Sohn mit sich genommen. Sie hatten C. Hays, einen vielversprechenden jungen Mann, angestellt, bis zu ihrer Rückkehr im Haus zu bleiben. Früh am anderen Morgen hatte derselbe sein Pferd gesattelt und war kaum hundert Schritte vom Haus weggeritten, als einige hinter der Umzäunung verborgene Indianer Feuer auf ihn gaben. Er erhielt zwei tödliche Wunden. Während einer der Indianer ihn skalpierte, rannten die anderen vier ins Haus. Eins von Manlys Kindern wurde außerhalb des Hauses von ihren Hunden in Stücke gerissen und nachher skalpiert.

Sie brachen die Tür auf, und nachdem sie Ms. Manly ihr erst acht Tage altes Kind entrissen und skalpiert hatten, warfen sie es ins Feuer. Eine schonungslose Metzelei der anderen Kinder erfolgte, bis sie fünf derselben gleichfalls skalpiert und ermordet hatten.

Ms. Manly war das letzte Schlachtopfer. Nachdem sie auf dieselbe geschossen und skalpiert hatten, begingen sie scheußliche Grausamkeiten an ihrem Körper. Hierauf verließen sie das Haus und nahmen Ms. Crawley als Gefangene mit sich. Ungefähr vier Stunden, nachdem die Indianer fort waren, erhielten die Nachbarn Nachricht von diesen Mordtaten und versammelten sich im Haus. Sie fanden Ms Manly lebend und völlig bei Besinnung. Inmitten des Gemetzels entkam eines von Ms. Crawleys Kindern unbeschädigt. Während die Indianer das Haus angriffen, hatte sie die Geistesgegenwart, eine Falltür im Fußboden zu öffnen und ihr Kind in den Keller zu werfen.