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Oberhessisches Sagenbuch Teil 7

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Zwei Reiter am Rainhof

Von Sichenhaufen das Tal aufwärts zum Oberwald ist eine Stelle, wo früher ein Hof stand, der Rainhof. Nah dabei heißt man es uffem Kringel, da sollen zwei überirdische Reiter umgehen. Sie haben Hüte auf dem Kopf mit Tressen daran, einer wie der andere, und reiten dicht nehen einander her. Aber ihre Pferde berühren den Wasen (Grasboden) nicht mit den Hufen, sondern schweben nur so drüber hin. Nach etlichen Augenblicken, wenn man sie gesehen hat, sind sie wieder in der Luft zerflossen. Auch ein unheimlicher, furchtbarer Hund schnurrt dann allemal vorüber, wenn sie sich zeigen, und setzt die Arbeitsleute im Feld in Ängste.


Drei Reiter am Neuhof bei Ruppertsburg

Der Schäfer auf dem Neuhof bei Ruppersburg sah alle Mittag drei Reiter am See daher sprengen. Sie saßen auf Schimmeln, waren auch sonst weiß angetan, hatten aber alle drei keinen Kopf. Als ihm das Stücklein zu oft kam, rief er andere Leute herbei. Aber so oft sie mit ihm gingen und er sie ihnen zeigte, sahen sie nichts, hörten auch keinen Hufschlag auf der Erde. Der arme Mann musste darüber viel leiden und ward ein alter Narr gescholten, dem, Gott weiß was, geträumt hatte, obwohl er steif und fest bei seiner Sache blieb und alles beschwören wollte. Weil es ihm aber doch gar zu gruselig war, gab er seinen Dienst auf und zog weg aus der Gegend.