Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern … Teil 4

Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern, Zauberern und Gaunern
Dem Ende des philosophischen Jahrhunderts gewidmet
Adam Friedrich Böhme, Leipzig, 1796

Kürassiere verwandeln sich in Katzen.

Als zu Debreczin, einer Stadt in Ungarn von beinahe 30.000 Seelen, meist Calvinisten, Feuer aus gekommen war, so beschuldigten alle Einwohner deshalb deutschen Kürassierschwadronen von Ansbach, die daselbst in Besatzung lagen, aus keiner anderen Ursache als der eines allgemeine Hasses, den die echten Ungarn stets gegen diejenigen hegen, die keine ungarischen Hosen tragen. Vergeblich bot der Regimentsobrist den Einwohnern alle Genugtuung an, wenn sie einen einzigen seiner Soldaten überführen konnten, dass er Feuer gelegt habe.

Drei Kürassiere fand man indes meuchelmörderisch umgebracht, und der Obrist sah sich genötigt, mit seinen Schwadronen nach Großwardein abzuziehen. Bald nach dem Abmarsch des derselben brach wieder Feuer aus. Man konnte also klar sehen, dass die Kürassiere daran nicht schuld waren. Allein die calvinistischen Einwohner, die, was sonst bei Reformierten nicht sehr gewöhnlich ist, zu Debreczin mit der äußersten Intoleranz den gröbsten Aberglauben vereinigten, behauptete nun, dass die Deutschen sich in Katzen und Hunde verwandeln könnten, und hieben und lähmten in der ersten tollen Wut eine große Menge dieser unschuldigen Haustiere, in der festen Überzeugung, dass sie danach ebenso viele Kürassiere ohne Beine und Ohren entdecken würden.