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Der Welt-Detektiv Band 6

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Interessante Abenteuer unter den Indianern 78

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Gefährliches Abenteuer des Capitain Brady

In jenen Tagen, wo es in dem westlichen Teil von Pennsylvania mehr rote als weiße Männer gab, wurden häufig kleine Abteilungen unter den Befehlen eines Lieblingsanführers als Späher (Ranger) in die Wälder gesandt, um die weißen Ansiedler vor Überfällen zu schützen. Eine derselben, befehligt vom Capitain Brady, wurde in das French-Creek-Land, Butler County, gesandt. Als sie die Gewässer von Slippery Rock, eines Zweiges des Beaver River, erreicht hatten, entdeckte der Capitain eine indianische Spur und verfolgte dieselbe bis zum Einbruch der Dunkelheit. Am nächsten Morgen setzte er seine Verfolgung fort und traf auf die Indianer, als sie eben beim Frühstück saßen. Er ließ unmittelbar Feuer auf sie geben. Aber plötzlich erhielt er selbst ein Feuer im Rücken und bemerkte jetzt erst, dass auch er von einer zweiten Abteilung von Indianern verfolgt worden war. Er stand jetzt zwischen zwei Feuern. Das Schlachtgeschrei der Feinde im Rücken wurde durch das der Feinde in der Front beantwortet. Zwei seiner Leute fielen beim ersten Feuern und sein eigener Tomahawk wurde ihm von der Seite weggeschossen. Da keine Aussicht auf erfolgreiche Verteidigung vorhanden war, so flohen Bradys Leute nach allen Richtungen hin. Der Capitain war den Indianern als einer ihrer gefährlichsten Feinde wohl bekannt, und nach Rache dürstend, gingen sie an seinen Leuten vorbei, um sich seiner Person zu versichern. Die Gegend war ihm unbekannt, und ohne es zu wissen, schlug er den Weg zu dem Flüsschen ein, welches zwischen tiefen und steilen, dreiundzwanzig Fuß weit voneinander entfernten Ufern dahinströmte. Die Indianer, gewiss, sich ihres Feindes versichern zu können, stießen ein Triumphgeschrei aus. Ihre Büchsen wegwerfend, ergriffen sie ihre Tomahawks und rannten in Verfolgung des Capitains vorwärts.

Der Capitain hatte lange vorher beschlossen, und stets die Regel beobachtet, sich nie von Indianern fangen zu lassen. Als er des Flüsschens ansichtig wurde, begriff er auf den ersten Blick, worin seine einzige Gelegenheit zum Entkommen bestände. Seine ganze Kraft zusammennehmend machte er einen Sprung zum gegenüberliegenden Ufer. Einen Augenblick nach ihm kamen Indianer an und sahen ihre Beute am entgegengesetzten Ufer stehen, woselbst der Capitain ganz kaltblütig seine Büchse lud.

»Brady machen guten Sprung«, rief der Häuptling aus, während er im Zickzacklauf davonrannte, um das Feuer des Capitains zu vermeiden. Bald darauf traf Brady seine noch übrigen drei Leute an einem vorher bestimmten Platz und die kleine Abteilung reiste nach Pittsburg ab. Beim ersten Feuer hatte man drei Indianer fallen sehen.