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Perry Rhodan Band 2937 – Das Zerwürfnis

Wim Vandemaan
Perry Rhodan Band 2937
Das Zerwürfnis

Wie kam es denn nun zum Zerwürfnis zwischen der Superintelligenz ES und den Thoogondu? Am 13.11.1551 NGZ gehen Ernst Ellert, Opiter Quint und Zau durch das Tor weit unterhalb der Planetenoberfläche von Thoo, durch die Querung des Relais. Allerdings als Geistwesen, die bildkräftige Einblicke erhalten – wunderschön erzählt. Auf den ersten Blick wirkt es auch zusammenhängend, wie sich die Thoogondu-Zivilisation in dieser Weise entwickeln konnte. Je mehr man darüber nachdenkt, desto perforierter wirken die Zusammenhänge allerdings. Was die Rahmenhandlung abbildet: In jenem Raum hinter der Querung gibt es Ernst Ellert als Nichts, als Gespenst auf Reisen, das sich an Situationen aus der Vergangenheit erinnert und irreale Situationen erlebt.

Khuulespius Lebensgeschichte ist an sich konsequent erzählt. Sie beginnt mit der medizinischen Hilfeleistung für das Mädchen Rochashad, deren Familie in den Unfall einer autokybernen Antigravgondel geriet. Das Kind wurde schwer verletzt, sah seine Eltern verbrennen und muss vergessen, um weiterleben zu können.

Und damit sind wir beim Thema: Gedächtnislöschung, gefälschte Erinnerungen, und jeder Fortschritt ist verknüpft mit Macht und Aufstiegswillen. Khuulespiu entwickelt jene Re-Engrammatik, die mit besonderen Hyperkristallen arbeitet, welche aus Neutronensternen gewonnen und vom als Kristallmeister titulierten Hyperphysiker Hooronon aufbereitet werden. Diese Hooris-Kristalle sind 5-D-Strahler mit sechsdimensionaler Tastresonanz. Das Kind Rochadshaad wird die erste Thoogondu, die durch Re-Engrammierung einen neuen Gedächtnisinhalt bekommt. Sie erinnert sich nicht mehr an das Entsetzliche, sondern an einen unbeschwerten Ferientag. So beginnt es.

Nun greift die Anwendung dieser Technik jedoch stetig unkontrollierbarer um sich, je effizienter sie wird. Schließlich kann man manipulierte Gedächtnisinhalte zu vielfältigen Zwecken einsetzen: für Individuen, Gruppen, politische Gegner und ganze Völker. Zu guter Letzt tut sich eine weitere Anwendungsmöglichkeit auf: die Manipulation einer Superintelligenz.

Zugleich entsteht eine weitere Technologie: der Gravitationssuspensor. Er bewirkt gravitative Manipulationen an stellaren Vorgängen, kann Materieströme durch den Einsatz künstlich induzierter Schwerkraftfelder kontrollieren. Am Testobjekt arbeitet man mit Proto-Protuberanzen. Die Maschine funktioniert, der Stern verströmt sich.

Nun stellen sich viele Fragen: Was haben der Gravitationssuspensor und die Re-Engrammatik miteinander zu tun? Wie trug all dies zum Zerwürfnis mit ES bei? Wie kam es, dass Khuulespiu sein Bewusstsein in eine hyperkristalline Struktur integriert und der ewige Wächter der Monitor von Thoo wurde? Und was hat das alles noch für weitreichende Auswirkungen? Denn die einzelnen Handlungssequenzen wirken ungeheuer symbolisch. Die Darstellung der Thoogondu-Zivilisation ist hingegen sehr lebendig und detailreich. Allein schon wegen ihr lohnt sich der Roman.

(at)