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Interessante Abenteuer unter den Indianern 65

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Büffeljagd durch List

In den westlichen Territorien, besonders in jenem Teil derselben, welche nahe an den Felsengebirgen liegen, gibt es sehr viele Wölfe, wovon die zahlreichsten und furchtbarsten die der weißen Art sind, die eine bedeutende Größe erreichen und es mit den größten Hunden aufnehmen. Diese Tiere laufen in Herden von fünfzig bis sechzig herum und greifen jedes einzelne Tier an, das ihnen in den Weg kommt. Der Büffel ist eine Lieblingsspeise, und sie folgen beständig der Spur des Jägers, um das aufzuzehren, was er übrig lässt, oder um einen unglücklichen Bullen zu töten, welcher sich vielleicht vor den Menschen versteckt haben mag. Aber wenn Büffelherden zusammen sind, so haben sie wenig Furcht vor den Wölfen und erlauben ihnen sehr nahe heranzukommen. Aus diesem Sicherheitsgefühl zieht der indianische Jäger häufig Nutzen. Indem er sich mit einer weißen Wolfshaut bedeckt, kriecht er über die Steppe und schießt seine Pfeile unter die nicht den geringsten Verdacht hegende Herde, mit verderblichem Erfolg ab. Natürlich werden die Fettesten und Zartesten bei diesen Gelegenheiten ausgewählt, und manchmal tötet ein einziger Jäger eine größere Anzahl auf diese Weise, als wenn er mit dem ganzen Stamm zusammen ist. Diese Methode dürfte den Leser an die Art und Weise erinnern, mit welcher die Völker des südlichen und westlichen Afrikas den Strauß jagen und töten.

Eine andere, gleich erfolgreiche Methode, den Büffel zu jagen besteht darin, dass man ihn im Winter in Schneebänke treibt. In diesen Regionen ist der Schnee manchmal drei bis vier Fuß tief, da er von den Gipfeln und Seiten der Hügel herabgeweht wird. In solchen Zeiten versammeln sich die Büffel auf den Gipfeln der Hügel, aber wenn sie angegriffen werden, stürzen sie herunter, bestreben sichdurch den Schnee zu brechen, sinken jedoch bis an die Flanken in denselben. Hier fallen sie meist dem Jäger zur Beute, welcher mit seinen Schneeschuhen leicht und schnell über die eisige Rinde des Schnees hinweggleitet. Die Büffelhaut wird im Winter wegen ihres langen Pelzes sehr geschätzt, aber das Fleisch bleibt im Allgemeinen den Wölfen zum Fraß überlassen.