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Die Skalpjäger – Die Todesreise

Die-SkalpjägerThomas Mayne Reid
Die Skalpjäger

Erster Teil
Elftes Kapitel
Die Todesreise

In zwei Stunden kamen wir an die Furt von Fra Cristobal. Hier trennte sich die Straße vom Fluss und bog in die wasserlose Wüste ein. Wir wateten durch die seichte Furt und stiegen auf dem östlichen Ufer heraus. Wir füllten sorgfältig unsere Xuages und gaben unseren Tieren, so viel sie trinken wollten.

Nach einem kurzen Aufenthalt, um uns zu erfrischen, ritten wir weiter.

Wir waren noch nicht weit gereist, als wir auch das Passende des Namens dieser entsetzlichen Reise erkannten. Den Pfad entlang verstreut, sahen wir die Gebeine einer Menge von Tieren liegen. Auch Menschenknochen befanden sich darunter: Jene weiße, runde Masse, mit ihren grausigen Zahnreihen und zackigen Nähten war ein Menschenschädel. Er lag neben dem Skelett eines Pferdes. Mensch und Reiter waren zusammengestürzt. Die Wölfe hatten sie zu gleicher Zeit abgenagt. Sie waren auf ihrem wasserlosen Weg zusammengesunken und in Verzweiflung gestorben, obgleich das Wasser, wenn sie es nur gewusst hätten, im Bereich einer weiteren Anstrengung gewesen wäre!

Wir sahen das Skelett eines Maultieres, und darum noch die Alpareja geschnallt und darauf eine alte zerrissene, vom pfeifenden Wind umher geschleuderte Wolldecke.

Andere Gegenstände, die durch Menschenhände hervorgebracht worden waren, begegneten beim Weiterreiten unseren Blicken: eine zerdrückte Blechflasche, die Trümmer einer Glasbouteille, ein alter Hut, ein Stück von einer Satteldecke,  ein mit rotem Rost überzogener Steigbügel, ein zerrissener Bügelriemen und eine Menge ähnlicher Denkzeichen waren auf unserem Pfad verstreut und sprachen eine traurige Sprache.

Wir befanden uns immer noch erst am Rand der Wüste. Wir waren frisch, so, als ob wir darüber hinweg gereist wären und uns der entgegengesetzten Seite genähert haben würden! Würden wir auch solche Andenken zurücklassen?

Wir fühlten uns mit peinlichen Ahnungen erfüllt, während wir über die dürre Wüste, welche sich endlos vor uns ausbreitete, hinblickten. Wir fürchteten die Apachen nicht – die Natur selbst war der Feind, der uns Besorgnis einflößte.

Wir nahmen die Wagengleise zum Führer und ritten langsam weiter. Wir wurden schweigsam, als ob wir stumm wären. Die Berge von Cristobal sanken hinter uns hinab, und wir hatten das Land beinahe aus dem Gesicht verloren. Wir konnten den Rücken der Sierra Blanca fern im Osten sehen, aber vor uns nach Süden zu traf das Auge auf kein Grenzzeichen.

Die Sonne wurde heißer und immer heißer! Ich wusste schon beim Aufbrechen, dass dies der Fall sein würde. Es war einer von den kühlen Morgen, wo auf dem Fluss und in der Luft Nebel schweben.

Auf allen meinen Wanderungen durch die verschiedenartigsten Länder hatte ich bemerkt, dass solche Morgen die Boten schwüler Mittage sind.

Die Sonne stieg immer noch und mit jedem Augenblick wurden ihre Strahlen glühender und versengender. Es wehte ein starker Wind, aber er fächelte uns keine Kühlung zu, im Gegenteil, er erhob die heißen Kristalle und trieb sie schmerzlich in unser Gesicht.

Die Sonne hatte den Zenit erreicht. Wir ritten mühsam durch den nachgiebigen Sand. Meilenweit sahen wir keine Spur von Vegetation. Die Wagengleise dienten uns nicht mehr als Führer. Der Flugsand hatte sie verwischt!

Wir gelangten auf eine Ebene, die mit Beifuß und Gruppen des hässlichen Fettholzes bedeckt war.

Die verschlungenen und verkrümmten Zweige hemmten uns am Vorwärtskommen. Stundenlang ritten wir durch Dickichte bitteren Salbeis hin und gelangten endlich von Neuem in eine sandige wellenförmige Gegend. Lange unfruchtbare Ausläufer fielen vom Gebirge herab und wurden an ihrem Ende zu Hügeln aus trockenem Flugsand. Jetzt erheiterte nicht einmal mehr das silberfarbene Blatt des Beifußes unseren Pfad. Vor uns sahen wir nichts als eine öde gelbe, pfad- und baumlose Wüste.

Die tropische Sonne wurde von der glitzernden Oberfläche zurückgeworfen und wir von den abgespiegelten Strahlen beinahe blind gemacht. Der Wind wehte leiser und stumme Wolken belasteten langsam dahinziehend die Luft.

Wir drangen vorwärts, ohne dass unser Weg durch einen Führer oder irgendeinen bekannten Gegenstand angedeutet würde. Wir waren bald in Verwirrung. Um uns wurde ein dem Anschein nach durch Zauberkraft hervorgerufenes Schauspiel sichtbar. Mächtige, von Wirbelsturm aufgehobene Sandtürme steigen lotrecht zum Himmel auf. Sie bewegen sich über die Ebene hin und her. Sie sind gelb und leuchtend. Die Sonne blitzt auf ihren schwebenden Kristallen. Sie bewegen sich langsam, aber nähern sich uns.

Ich erblicke sie mit Gefühlen scheuer Furcht. Ich habe von Reisenden gehört, die von dem Wirbelsturm aufgehoben und aus furchtbaren Höhen wieder herabgeschleudert worden sind.

Das von der Naturerscheinung scheu gemachte Packmaultier zerreißt das Lasso und jagt unter die Hügel davon. Godé ist ihm nachgaloppiert – ich bin allein!

Jetzt werden neun bis zehn riesenhafte Säulen sichtbar und schreiten, mich allmählich im Kreis umgebend, über die Ebene dahin. Ihre Erscheinung besitzt etwas Gespenstisches, sie gleichen Wesen einer Geisterwelt, sie scheinen mit dämonischem Leben begabt zu sein.

Zwei von ihnen nähern sich einander. Es erhebt sich ein kurzer Kampf, welcher mit ihrer beiderseitigen Zerstörung endet. Der Sand wird auf die Erde hinabgestürzt und der Staub schwebt in gelben formlosen Massen hinweg.

Mehrere haben mich in einen kleinen Raum eingeschlossen und kommen allmählich näher. Mein Hund heult und bellt – mein Pferd zittert vor Schrecken und stößt Schreie des Entsetzens aus.

Ich bin unentschlossen, ich sitze in meinem Sattel und erwarte den Ausgang mit einem unbeschreiblichen Gefühl. Meine Ohren erfüllen sich mit einem summenden Schall, wie von im Gang befindlichen Maschinerien, meine Augen verzerren die natürliche Farbe zu einer feurigen Glut. Mein Gehirn dreht sich im Kreis, seltsame Gegenstände werden mir sichtbar. Das Fieber ergreift mich!

Die sandbeladenen Luftströme schlagen in wildem Ringen gegeneinander. Ich werde rund umgedreht und aus meinem Sattel gerissen. Meine Augen, mein Mund und meine Ohren haben sich mit Staub gefüllt, Sand, Steine und Äste schlagen wütend in mein Gesicht und ich werde mit Heftigkeit zu Boden geworfen.

 

***

 

Ich lag einen Augenblick an der Stelle, wo ich gefallen war, halb vergraben und blind da. Ich konnte bemerken, dass dicke Staubwolken immer noch über mich hin fegten. Ich war weder betäubt noch verletzt, und begann um mich her zu tasten, denn bis jetzt vermochte ich noch nichts zu sehen. Meine Augen waren mit Sand angefüllt und schmerzten mich entsetzlich. Ich streckte meine Arme aus und fühlte nach meinem Pferd. Ich rief es bei seinem Namen. Ein leises Winseln antwortete mir. Ich schwankte auf die Stelle zu, von welcher der Ton kam und legte meine Hand auf das treue Tier. Es lag auf der Seite. Ich ergriff den Zügel und es sprang auf, aber ich konnte fühlen, dass es wie ein Espenblatt zitterte.

Ich stand beinahe eine halbe Stunde lang am Kopf meines Pferdes, rieb den Staub aus meinen Augen und wartete, bis der Samum sich gelegt haben würde.

Endlich war die Atmosphäre reiner und ich konnte den Himmel sehen. Der Sand trieb immer noch über die Hügel dahin und ich war nicht imstande, die Oberfläche der Ebene zu unterscheiden. Von Godé erblickte ich keine Spur. Er konnte mir dessen ungeachtet nahe sein und ich schrie laut seinen Namen. Ich lauschte, erhielt aber keine Antwort. Von Neuem erhob ich meine Stimme und mit dem gleichen Resultat. Außer dem Brausen des Windes war kein Laut vernehmbar.

Ich stieg auf und begann über die Ebene zu reiten, um meinen Kameraden zu suchen. Ich hatte keine Idee, welche Richtung er eingeschlagen haben möge. Ich machte einen Umweg von etwa einer Meile, indem ich beständig seinen Namen rief. Ich erhielt keine Erwiderung und konnte auch auf dem Boden keine Fährte sehen. Ich galoppierte eine Stunde lang von einem Hügelrücken zum anderen, ohne aber auf ein Zeichen von meinem Kameraden oder dem Maultier zu stoßen.

Endlich hielt ich in Verzweiflung an. Ich hatte mich schwach und heißer geschrien – ich konnte nicht mehr suchen.

Ich war durstig und wollte trinken. O Gott, meine Xuages sind zerbrochen! Das Packmaultier hat den Wasserschlauch mitgenommen!

Die zerdrückte Kalebasse hing noch an ihrem Riemen, und die letzten Tropfen, welche sie enthalten hatte, träufelten an den Flanken meines Pferdes hinab. Ich wusste, dass ich etwa fünfzig Meilen von jedem Wasser entfernt war.

Ihr könnt die Furchtbarkeit dieser Lage nicht verstehen! Ihr lebt in einer nördlichen Zone – in einem Land der Teiche und Ströme und klaren Quellen, ihr habt nie Durst gefühlt, ihr kennt den Wassermangel nicht, es sprudelt aus jedem Hügelhang und ihr seid in Bezug auf seine Qualität wählerisch geworden. Ihr beklagt euch über seine Härte, seine Weichheit oder seinen Mangel an kristallener Reinheit!

Wie ganz anders ist es mit dem Bewohner der Wüste – dem über das Wüstenmeer Reisenden. Das Wasser ist seine Hauptsorge – sein stets gegenwärtiger Gedanke. Das Wasser ist die Gottheit, welche er anbetet.

Den Hunger kann er unterdrücken, so lange noch ein Fetzen von seinem Ledergewand an ihm hängt. Wenn sich kein Wild zeigen sollte, kann er das Murmeltier trappen, die Eidechse fangen und die Präriegrillen sammeln. Er kennt jede Wurzel und Frucht, die das Leben zu erhalten vermag. Gebt ihm Wasser und er wird Leben und sich weiter kämpfen. Er wird mit der Zeit aus der Wüste kriechen. Hat er dieses nicht, so kann er eine bleierne Kugel oder ein Stückchen Chalcedon kauen, er kann den Kugelkaktus aufschneiden und die Eingeweide des getöteten Büffels öffnen, endlich aber muss er doch sterben. Hat er kein Wasser, so muss er selbst von Überfluss – Überfluss an Nahrung – umgeben umkommen.

Ach! Ihr kennt den Durst nicht! Ist etwas furchtbarer in der wilden westlichen Wüste, so ist es der Durst, welcher tötet.

Kein Wunder, dass ich von Verzweiflung erfüllt war.

Ich glaubte etwa in der Mitte der Yornada zu sein. Ich wusste, dass ich ohne Wasser die andere Seite nicht erreichen könne. Das Verlangen danach hatte bereits begonnen. Meine Kehle und Zunge waren zusammengeschrumpft und dürr. Durst und Fieber hatten dies getan. Auch der Wüstenstaub hatte seinen Teil dazu beigetragen.

Bereits nagte ein glühendes Sehnen mit unablässigen Zähnen an mir.

Ich hatte jede Kenntnis der Richtung, welche ich einschlagen sollte, verloren. Die Berge, welche mir bisher zu Führern gedient hatten, schienen nach allen Seiten zurückzuweichen. Ihre zahlreichen Ausläufer setzten mich in Verwirrung.

Ich erinnerte mich, von einer Quelle, dem Ojo del Muerto, gehört zu haben, welche westlich von der Straße liegen sollte. Zuweilen war in dieser Quelle Wasser. Bei anderen Anlässen hatten Reisende sie nur erreicht, um die Quelle ausgetrocknet zu finden und ihre Gebeine an ihren Ufern zurückzulassen. So erzählte man sich in Socoro.

Einige Minuten lang schwankte ich und dann zog ich fast unwillkürlich die rechte Seite meines Zügels an und lenkte mein Pferd nach Westen. Ich wollte die Quelle suchen und wenn es mir nicht gelingen sollte, sie zu finden, dem Fluss zureiten. Ich kam dadurch von meiner Richtung ab, aber ich musste das Wasser erreichen und mein Leben retten.

Ich saß schwach und halb erstickt in meinem Sattel und ließ mein Tier nach Belieben gehen. Ich hatte die Energie, es zu leiten, verloren.

Es ging viele Meilen weit – in westlicher Richtung, denn die Sonne zeigte mir die eingeschlagene Richtung an. Plötzlich wurde ich aus meiner Betäubung erweckt. Ein erfreulicher Anblick war vor mir – ein See! Ein kristallener See! War ich gewiss, ihn zu sehen! Konnte es nicht eine Luftspiegelung sein? Nein, seine Umrisse waren zu scharf begrenzt, er hatte nicht das dunstige weißliche Aussehen, welches das letztere Phänomen unterscheidet. Nein, es war nicht die Luftspiegelung – es war Wasser!

Ich drückte unwillkürlich meinem Pferd die Sporen ein, aber es bedurfte dessen nicht. Es hatte bereits das Wasser erblickt und sprang, mit neuer Energie erfüllt darauf zu. Im nächsten Augenblick war es bis an die Weichen darin.

Ich warf mich aus dem Sattel, dass das Wasser um mich plätscherte. Ich wollte es soeben in meine hohle Hand schöpfen, als die Bewegung meines Pferdes meine Aufmerksamkeit erregte. Statt begierig zu trinken, stand es da und warf den Kopf mit einem getäuschten Schnarchen zurück. Auch mein Hund wollte nicht saufen und lief heulend und winselnd am Ufer hin.

Ich wusste, was dies zu bedeuten hatte, aber mit der gewöhnlichen Halsstarrigkeit, welche alle andere Zeugnisse wie die der Sinne verwirft, erhob ich einige Tropfen in meiner Hand und brachte sie an meine Lippen. Sie waren salzig und brennend.

Ich hätte dies wissen können, ehe ich den See erreichte, denn ich war durch eine salzige Inkrustation geritten, welche ihn, wie ein Schneegürtel umringte. Aber mein Gehirn war im Fieber, meine Vernunft hatte mich bereits verlassen.

Es hätte nichts genutzt, wenn ich auch geblieben wäre, wo ich war. Ich kletterte in meinen Sattel zurück und ritt dem Gestade entlang, über Felder schneeweißen Salzes. Hier und da stießen die Hufe meines Pferdes auf bleichende Tierknochen – die Überbleibsel so manchen Opfers des Durstes. Mit Recht führt dieser See den Namen der Laguna del Muerto, des Totensees.

Als ich seine südliche Spitze erreicht hatte, schlug ich von Neuem die Richtung nach Westen ein, in welcher ich auf den Fluss zu stoßen hoffte.

Von dieser Zeit an bis zu einer späteren Periode, wo ich mich in weit verschiedenen Umgebungen wieder fand, habe ich keine deutliche Erinnerung. Ich entsinne mich an Ereignisse, die in keiner Verbindung miteinander standen, aber dessen ungeachtet wirklich geschehen waren. Sie sind in meinem Gedächtnis mit anderen so phantastisch und unwahrscheinlich verkettet, dass ich die Letztere nur als Phantasien des Wahnsinns, welcher mich befallen hatte, betrachten kann. Einige von ihnen waren aber wirklich. Mein Verstand musste von Zeit zu Zeit infolge einer eigentümlichen Oszillation des Gehirns zurückgekehrt sein.

Ich erinnere mich an das Absteigen auf einem hohen Ufer. Ich musste bis dahin mehrere Stunden lang bewusstlos dahin gereist sein, denn die Sonne stand tief am Horizont, als ich absaß. Es war ein sehr hohes Ufer, ein Abgrund, und unter mir sah ich einen schönen Fluss durch Haine von Smaragdgrün hingleiten. Es war mir, als ob eine Menge von Vögeln in den Bäumen flatterten und ihre Stimme in köstlichen Melodien erschallte. Die Luft war duftig, das Schauspiel unter mir schien ein Elysium zu verkünden. Ich dachte, dass um die Stelle, wo ich mich befand, alles öde und kahl und von unerträglicher Hitze verdorrt war. Ein nicht löschbarer Durst quälte mich und wurde wütender, als ich auf das fließende Wasser blickte.

Dies war Wirklichkeit, alles dies existierte.

 

***

 

Ich muss trinken, ich muss an den Fluss hinab! Es ist kühles, süßes Wasser. O, ich muss trinken. Was? Eine steile Klippe! Nein, ich will dort nicht hinabgehen, ich kann hier leichter hinabsteigen. Wer sind diese Gestalten! Wer sind Sie, Sir? Ach, du bist es, mein braver Moro, und du, Alp! Kommt! Kommt folgt mir hinab – hinab an den Fluss! O, wieder die verwünschte Klippe! Seht das schöne Wasser an – es lächelt! Es gleitet sich kräuselnd dahin! Kommt! Kommt! Wir wollen trinken! Nein – noch nicht! Wir können noch nicht – wir müssen weiter gehen! Hu! Welche Höhe, um von ihr hinabzuspringen. Aber wir müssen alle trinken. Kommen Sie, Godé! Komm, Moro, du alter Alp – komm mit – wir wollen hinab – wir wollen trinken. Wer ist Tantalus? Ha, ha, ha! Ich nicht! Ich nicht! Zurück, Dämon! Stoßt mich nicht hinüber Zurück! Zurück sage ich Euch! O!

 

***

 

Es war mir, als ob eine Menge von seltsamen und dämonischen Gestalten sich um mich drängten und mich an den Rand der Klippe schleppten. Ich wurde in die Luft hinausgeschleudert. Ich fühlte, dass ich fiel – fiel – fiel – und doch den grünen Bäumen und dem glänzenden Wasser nicht näher kam, obgleich ich sie unter mir schimmern sehen konnte.

 

***

 

Ich ruhe auf einem Felsen, einer Masse von ungeheuren Dimensionen. Aber er ist nicht in Ruhe, er schwimmt durch den leeren Raum vorwärts. Ich kann mich nicht bewegen, ich liege hilflos auf seiner Oberfläche, ausgestreckt da, während er vorwärts schwebt. Er ist ein Ärolit, es kann nichts anderes sein.

O Gott! Es wird einen entsetzlichen Zusammenstoß geben, wenn er gegen irgendeinen platten Kegel anschlägt. Entsetzen! Entsetzen!

 

***

 

Ich liege auf dem Boden – auf dem Boden der Erde. Er hebt sich unter mir und schwankt hin und her, wie in den Wellenschwingungen eines Erdbebens.

 

***

 

Ein Teil von diesen Erscheinungen war Wirklichkeit – ein Teil davon ein Traum, ein Traum, der einige Ähnlichkeiten mit den Schrecken eines ersten Rausches besaß.