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Alfred Bekker

»Der da Vinci der sogenannten Trivialliteratur«

Das Porträt eines vielseitigen Literaten

Wenn man über das Werk eines Schriftstellers zu schreiben hat, um auch den Menschen hinter seinem Werke darzustellen, ist es oft hilfreich, wenn man sich der Ansichten seiner Kollegenschaft bedient, soweit es ihre gemeinsame Profession angeht. Besonders im Falle von Alfred Bekker ist man mit dieser Vorgehensweise gut beraten, da er zwar sehr produktiv in seinem Werk ist, jedoch bezogen auf die eigene Person eher wortkarg und zurückhaltend bleibt; man sehe sich nur die dürftige Biographie auf seiner eigenen Internetpräsenz an, selbst Wikipedia bietet kaum mehr aufschlussreiches über diesen Mann zu sagen.

So will ich denn auch einen der großen dieser Profession, welcher auch Alfred Bekker angehört, zu Wort kommen lassen, indem ich ihn wie folgt zitiere: »Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.« [Hermann Hesse] Wahrlich wird ein Autor wie Alfred Bekker wohl nie in die Verlegenheit kommen, zu wenige Bücher im eigenen Hause zu haben, wenn man nur an sein Gesamtwerk denkt, welches unzählige Romane (es sind mehr als 350 bisher erschienen), Heftromane, Kurzgeschichten (circa 1000) etc. pp. umfasst. Somit wäre Bekkers Haus nach Hesses Maßstäben ein reichlich ausgestatteter Ort, der dem am 27. September 1964 in Borghorst geborenen Autor zum literarischen Rückzugs- und Rekreationshort werden kann.

Bereits seit frühester Jugend, bzw. seitdem Alfred Bekker weiß, wie man einen Stift halten muss, um mit seiner Hilfe Zeichen aufs Papier zu bringen, die wir allgemeinhin als Buchstaben bezeichnen, verfasst er Geschichten. Damit allein erklärt sich jedoch nicht der schier unüberschaubare Berg seiner schriftstellerischen Produktion, denn um dieses beachtliche Ausmaß kreativen Arbeitens Wirklichkeit werden zu lassen, bedarf es vor allem einer blühenden Phantasie und einer Offenheit, die sich keinem Genre, mag es im ersten Moment noch so abwegig erscheinen, gegenüber verschließt. Was die kreativen Denkanstöße angeht, so bedient sich Bekker laut eigenem Bekunden gerne beim Buch der Bücher; der Bibel; da ihre literarischen Motive nicht nur klassisch, sondern auch mehr als vielschichtig sind und somit das breite Spektrum alles Seins widerspiegelt. Aber auch die Mythen der Welt stehen Pate für seine Figuren, ihre Schicksale und die Welten, in denen sich seine Protagonisten dank der sicheren Federführung ihres geistigen Schöpfers bewegen.
Die Experimentierfreudigkeit in Bezug auf die diversen literarischen Genres, in denen Bekker sich heimisch zu fühlen scheint, ist ihm nicht nur, was seinen Schreibstil anbetrifft, sehr zu gute gekommen, es hat auch dazu beigetragen, dass er weitgehend krisensicher den Unbill der wankelmütigen Lesegewohnheiten der breiten Leserschaft trotzen kann. So sind Sci-Fiction Romane, Westernromane, Kinder- und Jugendbücher, Kriminalromane, Gruselromane und Fantasyeinzelerscheinungen aber auch –reihen jene schriftstellerischen Weidegründe, auf denen er sich austoben kann. Diese Vielseitigkeit birgt für ihn selbst auch den ungeahnten Vorteil, immer wieder neue Welten nach seinem geistigen Vorbild zu schaffen und nicht in der teilweise nüchternen Realität verhaftet zu bleiben.

Großflächige Aufmerksamkeit wurde dem Autor, dessen frohes Schaffen sich hinter vielen Pseudonymen verbirgt und damit nicht immer dem Mann aus Meinerzhagen zugeordnet wird, durch seine 2007 im Lyx-Verlag erschienene bzw. begonnene Elben Trilogie zuteil.
Dieses, in Anlehnung an die tolkienschen Fantasygeschöpfe verfasste Werk, welches gerade durch die Konzeption des ersten Bandes an die homersche Odyssee zu erinnern scheint, erschien gerade zur rechten Zeit, um auf der großen Fantasywelle, die seit einiger Zeit durch deutsche Bücherregale schwappt, auf der auch Autoren wie Markus Heitz, Christoph Hardebusch etc. reiten, mitzusegeln.
Spätestens seit der Verfilmung von Tolkiens »Der Herr der Ringe« ist die Welt im Fantasyfieber, versehen mit dem Durst nach Entrückung vor den Problemen unserer Gegenwart und genau diesen Durst vermag auch Bekker mit den Elbenromanen und seinen anderen, dem Fantasygenre zuzuschreibenden Werken zu stillen.
Die Sprache, derer er sich hierbei bedient, wirkt im Gegensatz zu jener mancher seiner Fachkollegen mehr lyrisch und somit dem Genre scheinbar angepasster, da mehr tolkinesk, jedoch mag die Kritik erlaubt sein, dass es bisweilen auch den flüssig dahin strömenden Lesegenuss ein wenig hemmen kann, auch wenn die Zelebration des Wörtlichen vor dem Hintergrund umgreifender Sprachverarmung sich zugegebenermaßen wohltuend ausnimmt.

Alfred Bekker zählt ohne Frage zu den bedeutenden deutschen Gegenwartsautoren, auch wenn seine Werke wohl kaum die geneigte Aufmerksamkeit der selbsternannten und hochgelobten Literaturkritiker in dem Maße erheischen werden, wie es so mancher ach so sozialkritisch daherkommender Literaturphantast vermag. Doch bleibt sein literarisches Schaffen nicht unvernommen, im Gegenteil, sein Name hallt bereits heute im Kreise jener, die sich für seine Art von Literatur begeistern, wider. Das macht Freude auf mehr aus seiner Feder, zumal hierdurch die Hoffnung bleibt mehr von dem Mann zu erfahren, der so wenig von sich preiszugeben scheint; doch heißt es nicht auch, dass man gerade in dem, was ein Mensch schreibt, seine wahrhafte Natur erkennen kann?!

Liste von Alfred Bekkers Pseudonyme

(nachstehende Liste entnommen von www.wikipedia.de)

  • Dave Branford
  • Brian Carisi
  • Neal Chadwick (für die Serie Kommissar X und einen Taschenbuchroman zur RTL-Krimiserie Quincy, außerdem Western-Heftromane bei Bastei und Kelter)
  • Jerry Cotton (als Verlagspseudonym für die gleichnamige Heftromanserie)
  • John Devlin (Gruselromane für Jugendliche)
  • Janet Farell (Verlagspseudonym für die Serie Jessica Bannister)
  • Sidney Gardner (die Patricia Vanhelsing-Romane bei Kelter und Hörbücher
  • Leslie Garber (Frauen-Gruselromane in den Kelter-Serien Irrlicht, Mitternacht und Gaslicht)
  • Robert Gruber (Bergromane)
  • Chris Heller
  • Jack Raymond (Western-Heftromane bei Bastei und Kelter)
  • Henry Rohmer (Western-Heftromane bei Bastei und Kelter, Fantasy Heftromane bei König)
  • Ashley Parker (für einen historischen Piratenroman in Zusammenarbeit mit W.A. Hary)
  • Conny Walden (Bergromane)

Titelübersicht (Auswahl)

(Titelübersicht zu finden auf www.alfredbekker.de)

Elben & Elbenkinder (Egmont Lyx , Weltbild und Schneider)

  • Das Reich der Elben (Elben-Trilogie 1)
  • Die Könige der Elben (Elben-Trilogie 2)
  • Der Krieg der Elben (Elben-Trilogie 3)
  • Das Juwel der Elben (Elbenkinder 1)
  • Das Schwert der Elben (Elbenkinder 2)
  • Der Zauber der der Elben (Elbenkinder 3 – In Vorbereitung)

Drachenerde-Saga (Egmont Lyx)

  • Drachenfluch
  • Drachenring
  • Drachenthron (in Vorbereitung)

Andere Fantasy-Titel

  • Das Tor nach Ta-Meket (Midgard-Roman)
  • Das Buch Edro (Die Suche nach Dhum)
  • Axtkrieger – Der Namenlose

Tatort Mittelalter (Ueberreuter und dtv)

  • Verschwörung gegen Baron Wildenstein
  • Der Hund des Unheils
  • Wolfram und die Raubritter
  • Gefangen in der belagerten Stadt

DaVincis Fälle (Arena)

  • Leonardo und das Geheimnis der Villa Medici
  • Leonardo und die Verschwörer von Florenz
  • Leonardo und das Rätsel des Alchimisten
  • Leonardo und das Verlies der schwarzen Reiter
  • Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes
  • Leonardo und die Bruderschaft des heiligen Schwerts

Ragnar & andere Wikinger (Ueberreuter und dtv)

  • Ragnar der Wikinger
  • Ragnar der Wikinger in Gefahr
  • Ragnar der Wikinger im Palast des Kaisers (in Vorbereitung)
  • Überfall auf das Drachenschiff
  • Drachenschiffe vor Vinland

Weitere Kinder- und Jugendbücher (Ueberreuter)

  • Der neue Star (Fußball-Internat 1)
  • Das große Turnier (Fußball-Internat 2)
  • Das Tor zur Hölle (unter dem Pseudonym John Devlin)
  • Der Friedhof der lebenden Toten (unter dem Pseudonym John Devlin)

Kriminalromane um Berringer, den Niederrhein-Schnüffler (Droste)

  • Tuch und Tod (März 2009)
  • Der Armbrustmörder (Arbeitstitel, erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2010)

Kriminalromane (Auswahl):

  • Stirb, Schnüffler! (unter dem Pseudonym Neal Chadwick)
  • Die Namenlose Tote (unter dem Pseudonym Neal Chadwick)
  • Quincy – der Hot Dog Mörder (unter dem Pseudonym Neal Chadwick –Roman zur Fernsehserie)
  • Der Killer wartet…
  • Münster-Wölfe
  • Eine Kugel für Lorant
  • Der Auftrag – Mord in Berlin
  • Mercator, Mord und Möhren
  • Kunst, Kaffee und Kaviar

Sonstige Titel (Auswahl) (unterschiedliche Verlage und Ausgaben – u.a. Moments, Ullstein, Weltbild, Club Bertelsmann, Moewig-Verlag, Mohlberg)

  • Der Fluch der Meere (historischer Liebesroman; als Ashley Parker)
  • Da wo die Berge sind (Roman zum Film mit Hansi Hinterseer; als Robert
  • Gruber)
  • Mega Killer – Rache aus dem Cyber-Space (Science Fiction-Roman)
  • Strahlenhölle Messias (Science Fiction-Roman)

Zu näheren Informationen den Autor und sein bisheriges Werk betreffend, empfehle ich die Durchsicht seiner Homepage: www.alfredbekker.de sowie den entsprechenden Eintrag bei wikipedia.de.

Bildnachweis:

Copyright © 2009 by Florian Kayser