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Die FaRK 2015

FaRK-Ankündigung-2015Die FaRK 2015
Ein Eventbericht von Erik Schreiber

Auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Reden/Schiffweiler (Saarland) fand vom 28. bis 30. August 2015 zum 3. Mal die FaRK stand. Die FaRK ist eine Veranstaltung rund um die Themen SciFi, Steampunk, Cosplay, Fantasy, LARP und Endzeit. Scheinbar werden es jedes Mal mehr Besucher. Waren es auf der ersten 10.000, 20.000 auf der zweiten und nun 30.000 auf der dritten FaRK, so werden es auf der zehnten wohl 1 Million. Dies soll heißen, dass sich das komplette Saarland und darüber hinaus auf den Weg zur FaRK machen könnte. Ich war zum ersten Mal dort und war beeindruckt. Auf 20.000 m² fanden sich nicht nur die üblichen Verdächtigen von anderen Cons, die ich ebenfalls besuche, sondern auch viele neue Gesichter, die ich auf dem riesigen Gelände sah. Dabei machte es natürlich viel Spaß, die verkleideten Besucher zu fotografieren und eine Fotowand zusammenzustellen. Da gab es sehr schöne Modelle aus dem Bereich des Steampunk, in direkter Konkurrenz mit den Trooper der 501st German Garrison, Endzeit- und Zombie-Varianten, Warhammer 40.000, Star Trek, Star Wars und Star Gate, Cosplayer diverser Anime und Mangas, Indianer, Galaxy Quest und vieles mehr.

Wenn man selbst einen Stand betreibt, kommt man leider nicht dazu, die vielen tollen Kostüme zu bewundern. Sehr entgegenkommend war jedoch das Verhalten der Akteure. Alle waren gern bereit, sich für ein Foto in Pose zu stellen. Unangenehm, wenn Besucher jedoch durchs Bild rennen. Dann entstehen Fotos, die keiner will. Gebückt gehende Besucher, mit eingezogenem Kopf oder die plötzlich erschreckt in die Linse schauen..

Vom Parkplatz kommend zeigte ich den schwerbewaffneten Jungs von Warhammer 40.000 meinen Multipass, sonst wäre ich wohl nicht ungeschoren durch Sandsackbarrikaden und Stacheldraht gekommen. Gleich dahinter befand sich rechterhand die Halle für Steampunk und alles, was damit zusammenhing. Ganze Kleidungskombinationen und Einzelteile, Schmuckstücke, Accessoires und »Klimbim«. Doch man bemerkt schon, dass es solche und solche Steampunker gibt. Für die echten Steampunker ist es eine Lebenseinstellung, höfliche Manieren, etwas darstellen, gepflegte Umgangsformen. Eine andere Gruppe sind die Mitläufer, die sich mehr schlecht als recht in etwas pressen, dass man für Steampunk halten könnte. In beiden Fällen sind es keine Leser. Denn die Autoren und Verleger in der Reading Hall, gleich am Haupteingang, wurden ihre Steampunkromane und Kurzgeschichtensammlungen nicht los. Nicht an Steampunker.

Folgte man dem Weg weiter in Richtung Prähistorium Gondwana, gelangte man zum Freigelände. Hier präsentierten sich unter anderem eine Cosplay-Reparatur-Stelle, Essensstände, Bogenschießen, Zelte der Akteure, Treffpunkte und Verkaufsstände aller Art. Der Saarländische Rundfunk hatte eine Bühne aufgestellt, auf der sich nicht nur Hobbykünstler präsentierten, sondern auch gute Konzerte am Abend stattfanden. Gleich in der Nähe der Saal, in dem Tommy Krappweis seinen Film Mara und der Feuerbringer präsentierte. Nach seinen Fantasyromanen entstand dieser Film und lief erfolgreich in den Kinos, nur nicht lang genug, denn er wurde zudem nur nachmittags in den großen Kinosälen angeboten. Tommy, der auch bei RTL Samstag Nacht mitspielte, auf dem Kinderkanal Bernd das Brot erfand und eine eigene Produktionsfirma besitzt, zeigte auf diese Weise, wie vielfältig ein Mensch sein kann. Direkt am Wasserpark hatten sich Endzeit-Spieler mit ihren Fahrzeugen, die deutlich an Mad Max erinnerten, niedergelassen. Und mit ein paar Schritten weiter befand man sich wieder im weitläufigen Gebäude mit der Phantastischen Bibliothek. Hier präsentierten sich Verlage wie Torsten Low Verlag, Luzifer Verlag, Feder und Schwert Verlag und Saphir im Stahl. Auch Autorinnen und Autoren boten ihre im Selbstverlag veröffentlichten Bücher. Hinzu kam der Veranstalter, die Buchhandlung Drachenwinkel, sowie zwei große Säle für Lesungen. Ebenso war ein Raum mit Tabletopspielern vertreten und Ulisses, die die passenden Würfel etc. anboten. Auch zu erwähnen die Zeichner, die mit ihren Ständen dem nicht zahlenden Publikum einen besonderen Augenschmaus boten. Und ja, nichtzahlendes Publikum. Das einzigartige Konzept der FaRK in Reden/Schiffweiler bietet für die Besucher die Möglichkeit, in eine Traumwelt zu entfliehen und dabei etwas Gutes zu tun. Statt eines Eintritts werden Spenden gesammelt. Auch die Gebühren für die Stände fließen in die Sammlung ein. Auf diese Weise kamen mehr als 38.000 € an Spendengeldern zusammen. Diese werden unter anderem für den Kinderhospizdienst des Saarlandes verwendet.

Neben den Möglichkeiten, sich alles betrachtend zu erschließen, gab es genügend Möglichkeiten, sich selbst zu beteiligen. Es gab kurze Einführungsspielrunden im Bereich des Tabletops. Gerade junge Besucher fanden die selbstgebauten Modelle und bemalten Spielfiguren im Maßstab 1:28 interessant und waren schnell begeistert. Weitere Workshops, Vorträge, eine Steampunk-Hochzeit, Lesungen und Filmvorführungen wurden ebenso begeistert aufgenommen. So vielseitig die FaRK auch ist, man kann gar nicht alles beschreiben, was sich dort vor- und darstellt.

Ab FaRK 4 findet die Veranstaltung nur noch alle zwei Jahre statt, immer im Wechsel mit dem Mittelaltermarkt, den die Veranstalter ebenfalls betreuen. Dieser fand dieses Jahr 2 Wochen vor der FaRK statt. Doch zwei Großveranstaltungen im Jahr kann kaum ein Team stemmen, dass alles freiwillig und kostenlos macht. 20.000 m² sind eben schlecht zu überblicken und zu betreuen. Ganz zu schweigen von den Akteuren und den Zuschauern. So gesehen gab es pro m² Ausstellungsfläche 1,5 Besucher. Tendenz steigend.

www.fark-messe.de

(es)