Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Die Verschollenen von Roanoke Island

Die Verschollenen von Roanoke Island

Im April 1584 brachen englische Forscher im Auftrag von Sir Raleigh zu einer Expedition in das heutige North Carolina. Sie erkundeten die Outer Banks, schmale Düneninseln die zwischen dem Atlantik und dem Festland liegen. Von den Indianerstämmen die dieses Gebiet besiedelten, wurden sie freundlich aufgenommen.

Auf einer der Inseln, die sie Roanoke Island nannten, brachten sie einigen Indianern einige Brocken Englisch bei, und überredeten zwei von ihnen, sie nach England zu begleiten. Königin Elizabeth I. war von den Schilderungen der Forscher sehr angetan und gestattete Sir Raleigh in der Neuen Welt eine Kolonie zu gründen.

Ein Jahr nach der Entdeckung segelte Admiral Grenville im Auftrag von Raleigh mit mehreren Schiffen und 600 Personen nach Roanoke Island. Grenville gründete mit 107 Siedlern die Kolonie am 17. August 1585. Mit dabei war der Künstler John White, der Fauna, Flora und die Indianer auf Aquarellen festhielt. Die Besiedelung stand unter keinem guten Stern. Für so viele Menschen hatten sie zu wenige Vorräte dabei, doch für eine ertragreiche Ernte begann die Aussaat zu spät. Mit den Indianern gerieten sie in Streit, brannten ein Dorf der Einheimischen nieder und töteten einen von ihnen. Grenville ließ etwa 75 Männer auf der Insel zurück und segelte mit den anderen nach England und versprach mit Vorräten und weiteren Siedlern zurückzukommen.

Die meisten der Siedler waren ehemalige Soldaten, die von Feldarbeit nicht viel verstanden. Ralph Lane, der zum Gouverneur der neuen Siedlung ernannt worden war, wollte mit Disziplin regieren. Auf diplomatisches Verhandeln mit Wilden ließ er sich nicht ein. Es kam vermehrt zu Eskalation mit den Indianern.

Ein knappes Jahr später legte ein englisches Schiff eine kleine Pause auf Roanoke Island ein. Demoralisiert von Überfällen, Hunger und Krankheit, bestiegen die Siedler das Schiff um nach England zurückzukehren.

Wenig später erreichte Grenville mit weiteren Siedlern die verlassene Siedlung auf der Insel. Dieses Mal ließ er 15 Männer zurück und segelte zurück nach England, um Raleigh über die verlassene Kolonie zu informieren.

Ende Juli 1587 kehrte John White mit 150 Frauen, Männer und Kinder zur Kolonie zurück. Jedes benötigte Handwerk war vertreten. Von den 15 Männern fand er kein Lebenszeichen.

Planmäßig sollten sie nicht auf Roanoke Island siedeln, sondern auf Sir Raleighs Anordnung im Chesapeake Bay im heutigen Virginia, die leichter zugänglich war. Doch der Navigator des Schiffes weigerte sich, die Bay anzulaufen. Möglicherweise ein Sabotageakt von Sir Raleighs Feinden, die den Siedlungsversuch scheitern sehen wollten.

In Whites Begleitung befanden sich seine schwangere Tochter Eleanor Dare und sein Schwiegersohn, die sich in der Neuen Welt, auf der knapp 50 km² großen Roanoke Island eine Heimat schaffen wollten. Am 18. August 1587 wurde Whites Enkeltochter Virginia Dare geboren. Das erste weiße englische Kind in der Neuen Welt. Einige Tage später verabschiedete er sich, um sich um den Versorgungsnachschub in England zu kümmern. Sein Vorhaben, sofort zurückzukehren, machte der englisch-spanische Krieg zunichte.

Erst drei Jahre später gelang es ihm, nach Roanoke zu segeln. Er fand nur zerstörte Hütten und eine verlassene Siedlung vor. Von seiner Tochter und den anderen Menschen gab es keine verwertbaren Spuren, bis auf die eingeritzten Wörter »CROATION« in einem Holzpfosten und »CRO« eingeritzt in einem Baumstamm Möglicherweise ein Hinweis auf eine benachbarte Insel, die heute Hatteras heißt.

Die Gegend war bekannt für seine Unwetter. Wegen eines herannahenden Hurrikans musste White die Insel verlassen und nach England zurückkehren.

1602 segelte erneut eine Expedition nach Roanoke, die ebenfalls keine Spuren der Siedler fand.

Anfang des 17. Jahrhunderts erinnerten sich Einheimische mit untypisch heller Augenfarbe für Indianer, in der Gegend um Croation an weiße Vorfahren.

Um 1880 traf der Forscher MacMillan auf Indianer des Stammes der Pembroke mit europäischen Gesichtszügen, die Englisch sprachen.

Heute nimmt man an, die Gruppe Siedler hatte sich getrennt und verschiedenen Indianerstämmen angeschlossen. Vielleicht sind manche getötet worden. Warum sie das taten und warum niemals persönliche Gegenstände gefunden wurden, wird für immer ungeklärt bleiben.

So mysteriös wie die Kolonie im Dunkel verschwand, verlor sich auch Whites Spur. Das letzte Lebenszeichen von ihm, ist ein aus Irland geschriebener Brief im Februar 1593. Unvergesslich sind seine Bilder von der missglückten englischen Besiedelung auf Roanoke Island.

1937 wurden Steine gefunden, in denen Eleanor Dare ihre Geschichte eingemeißelt hatte. Die Steinfunde dauerten zwei Jahre an, auf denen bei den letzten ein unbekannter Verfasser vom Tod Eleanor Dare im Jahre 1599 berichtete.

1940 wurde der groß an gelegte Schwindel von einem Reporter aufgedeckt.

Quellen:

(ah)