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Sinister

Sinister
Wenn du ihn siehst, bist du schon verloren
Originaltitel: Sinister
Alliance Films, IM Global, Blumhouse Productions, Automatik Entertainment, Possessed Pictures, USA, 2012
Universal Pictures, Hamburg, 11. Juli 2013, DVD im Amaray Case,Thriller/Horror, ca. 101 Minuten, FSK 16, Regie: Scott Derrickson; Drehbuch: Scott Derrickson, C. Robert Cargill; Darsteller: Ethan Hawke, Juliet Rylance, Fred Dalton Thompson, James Ransone, Clare Foley, Michael Hall D’Addario, Rob Riley; Musik: Christopher Young  
www.uphe.de

www.haveyouseenhim.com

True-Crime-Autor Ellison Oswalt (Ethan Hawke) hat vor Jahren einen Bestseller gelandet, von dessen Erfolg er heute mehr schlecht als recht zehrt. Als Vorbereitung für sein neues Buch zieht er mit seiner Familie in ein Haus ein, in dessen Garten Jahre zuvor vier Menschen erhängt wurden. Auf dem Dachboden findet Oswalt eine Kiste mit Super 8-Filmen, auf denen bizarre Hinrichtungen an ganzen Familien zu sehen sind. Die Filme wirken wie die Trophäensammlung eines wahnsinnigen Serienkillers, der lange zeitliche Abstand der ältesten zu den jüngsten Morden schließt einen einzigen Täter jedoch nahezu aus. Beim wiederholten Ansehen glaubt Ellison in den Filmen eine deformierte Gestalt zu erkennen, die an jedem der Mordschauplätze anwesend war. Ein Symbol deutet auf einen möglichen okkulten Hintergrund der Taten hin.

Verstörende Heimvideos und detektivische Ermittlungen, die immer weiter in okkulte Untiefen führen. Sinister ist ein weiterer Beweis, dass diese Zutaten im Horrorfilm meist außerordentlich gut funktionieren. Doch Sinister beweist auch, dass der Horror am wirkungsvollsten ist, solange die Bedrohung im Verborgenen bleibt.

Die Basis des Schreckens, dem sich Familie Oswalt ausgesetzt sieht, bilden die extrem verstörenden Super 8-Videos, die sich Oswalt bei Nacht immer wieder ansieht. Dann glaubt er Geräusche im Haus zu hören und seine Kinder kennen plötzlich Einzelheiten über die Vergangenheit des Hauses, die er seiner Familie verschwiegen hat. Als er mithilfe eines örtlichen Polizisten und eines auf Okkultismus spezialisierten Universitätsprofessors die Verbindung und die treibende Kraft zwischen den bizarren Taten aufdeckt, ist es fast zu spät. So steigert sich das Grauen in Sinister auf klassische Art und Weise, und (ebenso klassisch) will Oswalt – sein neues Buch im Blick – die Bedrohung zunächst nicht wahrhaben. Hier überzeugt Ethan Hawke als etwas abgerissener Autor, der von seinen Recherchen zugleich abgestoßen und fasziniert ist und der im Angesicht der Ereignisse immer unruhiger und fieberhafter agiert.

Bis dahin spielt Regisseur Scott Derrickson (Hellraiser: Inferno, Der Exorzismus der Emily Rose) gekonnt auf der Klaviatur des leisen, doch nicht minder wirkungsvollen Schreckens, unterstützt von dem klaustrophobischen Score von Christopher Young, der oftmals nur aus elektronischem Wabern und Pulsieren besteht. Sobald jedoch die Geister im Hause Oswalt für den Zuschauer sichtbar werden, verliert Sinister einen Großteil seiner bis dahin äußerst beklemmenden Wirkung. Kurz vor dem Ende bricht der Film dann komplett aus und man hat das Gefühl, dass die Chose nur noch irgendwie zum Ende kommen musste.

Ethan Hawke zur Seite steht als Ehefrau die etwas farblose Juliet Rylance sowie der auf Gesetzeshüter abonnierte Fred Dalton Thompson als Sheriff. Ohne Nennung ist Vincent d’Onofrio (Criminal Intent) in einer nicht unwichtigen Rolle als Professor Jonas zu sehen.

Fazit:
Die starke, beklemmende Stimmung des Beginns bricht in sich zusammen, sobald der Schrecken ein Gesicht erhält.

(eh)