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Daredevil: Season One

Anthony Johnston
Daredevil: Season One
Originaltitel: Daredevil: Season One HC, Marvel, USA 2012

Comic, Softcover mit Klappenbroschur, Panini Comics, Stuttgart, 08.01.2013, 104 Seiten, 14,95 EUR, ISBN: 9783862015344, Zeichnungen von Wellington Alves, Titelillustration von Julian Totino Tedesco, aus dem Amerikanischen von Carolin Hidalgo

www.paninicomics.de

Als der junge Matt Murdock einen Passanten vor einem Lastwagen rettet, wird er selbst von dem Fahrzeug erfasst und erblindet bei dem Unfall. Die radioaktive Ladung des Lasters jedoch hat einen neuen Sinn bei ihm aktiviert. Von nun an ist Matt Murdock in der Lage, seine Umgebung mithilfe eines Radarsinns wahrzunehmen. Murdock verliert seinen Vater, studiert Jura und eröffnet mit seinem Freund Foggy Nelson eine Kanzlei in Hell’s Kitchen, New York. Doch nachts ist er als maskierter Verbrecherjäger Daredevil – Der Mann ohne Furcht – unterwegs.

Die Season One-Reihe von Marvel dient dazu, bekannte Helden nochmals ihre Abenteuer der ersten Stunde erleben zu lassen. Das wird ab und an auch bei den Kollegen von DC praktiziert und hat schon so manchen modernen Klassiker hervorgebracht, wie etwa Batman: Das erste Jahr von Frank Miller oder hier näherliegend Dardevil: Gelb von Jeph Loeb und Tim Sale. Warum von Marvel allerdings ein Season One-Rundumschlag für viele ihrer Helden gemacht werden muss, wissen allerdings wohl nur die Verantwortlichen. Erstens erschöpft sich das Konzept und zweitens leidet die Kreativität unter den Vorgaben, sich hier innerhalb kurzer Zeit für ein Dutzend (und mehr) eine entsprechende Story ausdenken zu müssen.

Immerhin wurden verschiedene Kreativteams verpflichtet, an die man vielleicht nicht zuerst denkt und die frischen Wind in die Heldengeschichten bringen sollen. Für Daredevil wurden Antony Johnston (Daredevil: Shadowland) als Autor und Wellinton Alves (Conan) als Zeichner rekrutiert.

Sobald die Entstehungsgeschichte von Daredevil in wenigen Panels abgehakt ist, wird ein roter Faden in Form eines Rechtsstreits zwischen einem Priester, der die Pachtrechte seiner Kirche verliert, und einem Stadtrat, der eigene Pläne verfolgt, ausgelegt. Während Matt Murdock als frischgebackener Anwalt eine gemeinsame Vergangenheit der beiden aufdeckt, ist er als Daredevil unterwegs, um auf einige seiner ersten Gegner zu treffen. Aufgrund seiner Unerfahrenheit macht er dabei nicht immer eine elegante Figur.

So recht wollen sich diese beiden Elemente nicht zusammenfügen. Die Krimistory hätte ganz gut ohne die eingeschobenen Kämpfe gegen Electro, Die Eule, den Purple Man, Matador, Ox & Eel, usw. funktioniert. So wirken die Zweikämpfe aufgesetzt und dienen lediglich dazu, Daredevil als unausgereiften Kämpfer zu zeigen und  etwas Nostalgiefeeling unterzubringen.

Auch die Zeichnungen von Wellington Alves können im Zusammenspiel mit der sterilen Kolorierung von Bruno Hang nicht überzeugen. Alles wirkt einfach zu glatt und ideenlos, sodass das komplette Heft wie eine lästige Auftragsarbeit wirkt.

Fazit:
Optisch und inhaltlich banale Geschichte aus den Anfangstagen des »Mannes ohne Furcht« und kein Vergleich mit den Daredevil-Klassikern, mit denen sie sich messen lassen muss. Lieber noch einmal Jeph Loebs und Tim Sales Daredevil: Gelb lesen.

(eh)