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Shi Ki 2

Fuyumi Ono, Ryu Fujisaki
Shi Ki 2
Originaltitel: Shi Ki Vol.2, Shueisha, Tokio, 2007

Manga, Taschenbuch, Egmont Manga & Anime (EMA), Köln, 01.07.2013, s/w, 4 Farbseiten, 192 Seiten, 7,50 EUR, ISBN: 9783770480326, Zeichnungen und Coverillustration von Ryu Fujisaki, aus dem Japanischen von Ai Aoki

www.manganet.de

Die geheimnisvollen Todesfälle in dem kleinen Dorf Sotoba reißen nicht ab. Unter anderem ist nun ein weiterer Kindheitsfreund von Krankenhausdirektor Toshio Ozaki und Priester Seishin Muroi unter den Opfern. Während die Stimmung im Dorf immer unruhiger wird, suchen beide weiterhin nach einer Verbindung zwischen den Ereignissen. Während Toshio winzige Male, wie Insektenstiche, an den Leichen entdeckt, erfährt Seishin, dass einige der Verstorbenen kurz vor ihrem Tod ihre Arbeit gekündigt hatten und/oder bei Nacht und Nebel klammheimlich umgezogen sind. Auch Natsuno Yuki wird – eher zufällig – in den Bannkreis der Ereignisse gezogen, als sein Freund Toru Muto ebenfalls ein Opfer der Todesserie wird.

Während das ungewöhnliche Sterben in Sotoba weitergeht, bekommen in diesem zweiten Band die Hauptcharaktere mehr Profil verliehen. Die Kapitel dieses Bandes befassen sich hauptsächlich mit Natsuno Yuki, der sich bei seiner Ankunft in Sotoba vorgenommen hatte, das Dorf und die Dörfler zu hassen, sich aber gegen die einfältige, ehrliche und hartnäckige Freundlichkeit – vor allem des gleichaltrigen Toru Muto – nicht auf Dauer verschließen kann. So verbringt Natsuno schließlich viel Zeit bei den Mutos, die eine Art Zweitfamilie für ihn werden. Ungewollt kommt Natsuno dann auch dem Grund für das geheimnisvolle Sterben auf die Spur, als nämlich Toru, bei dem er die Nacht verbringt, von einem geisterhaften Vampir heimgesucht wird. Eine großartige Szene, in der Natsuno in seinem vermeintlichen Traum das Haus der Mutos wie ein Gittermodell durchschauen kann und so den Vampir (Megumi Shimizu, gestorben in Shi Ki 1) entdeckt, der sich auf der Treppe ins obere Stockwerk schleicht und der sich gleich darauf unter Torus Bett hervorschält. Überhaupt hält auch Shi Ki 2 – wie schon Teil 1 – einige sehr gruselige Momente bereit, die durch die harten Schwarz-Weiß-Kontraste der grafischen Umsetzung noch an Bedrohlichkeit gewinnen.

Dass die Geschichte darüber hinaus außergewöhnlich »dreidimensional« wirkt, ist der Tatsache zu verdanken, dass sich Fuyumi Ono (Autorin der Romanvorlage) und Ryu Fujisaki (Autor und Zeichner der Mangaadaption) nicht nur auf die geheimnisvollen Tode fokussieren, sondern dazwischen auch immer wieder den Charakteren (auch den Nebencharakteren) Raum giben, sich zu entfalten.

Das Erzähltempo bleibt insgesamt eher gemächlich, doch die Story verfügt mit der kontinuierlichen Entschleierung der Ereignisse über genug Zugkraft, um den Leser locker bei der Stange zu halten.

Fazit:
Auch Shi Ki 2 bietet stimmungsvollen Mystery-Horror par excellence. Die Story wird in einem sehr angenehmen Tempo fortwährend weiterentwickelt. Weit ab vom derzeit angesagten plumpen und blutigen Haudrauf-Horror.

(eh)