Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Willy Moese

Willy Moese – 21. Juli 1927 bis 14. Februar 2007

Willy Moese kann ohne Zweifel als einer der produktivsten Karikaturisten und Comickünstler der DDR bezeichnet werden. Mit nahezu unermüdlicher Schaffenskraft und einem unverwechselbaren Strich bereicherte er nicht nur die Cartoonseiten, sondern gerade für sein jüngeres Publikum schuf er zahllose Comicstrip-Serien mit teilweise dreistelliger Folgenanzahl.
Der 1927 in Barcelona geborene Willy Moese erwies sich bereits im Kindes- und Jugendalter als zeichnerisch talentiert, konnte sich jedoch erst nach seiner Übersiedlung aus Bayern in die DDR zu Beginn der 50er Jahre darin entfalten. Er zeichnete unzählige Cover und die Serie Rolle & Robby für Atze, illustrierte für die FRÖSI, die Trommel und Bummi, und zeichnete Karikaturen für mehrere Wochenzeitschriften. In der NBI, der Jungen Welt und der Wochenpost erschienen mehrere Comicstrip-Serien mit eigenen Figuren. Bereits 1966 gab es mit der Bunten Kiste einen Sammelband verschiedener Karikaturen und 58 Folgen des Comicstrips Blaff & Biene, der in den Jahren 1961/62 in der Wochenpost erschienen war.
Seine bekannteste Schöpfung ist möglicherweise das Äffchen NUK, das fast zwei Jahrzehnte lang das Maskottchen der NBI-Kinderseite war. Seine Auftritte hatte es neben wenigen Comics in diversen Malen nach Zahlen-Bildern und als Held der regelmäßigen Verbinde die Zahlen der Reihenfolge nach-Abenteuer, von denen 1991 im Berliner Reiher-Verlag ein Sammelband erschien.
Eine langjährige enge Freundschaft verband ihn mit seinem Künstler- und FRÖSI-Kollegen Jürgen Kieser, die in den 70er Jahren in gemeinsam gestalteten Folgen der FRÖSI-Serie Trix & Droll mündete.
Nach der Wende versuchte er, im Verlag Halb & Halb mit Jolly ein eigenes Humormagazin zu starten, das an den harten wirtschaftlichen Bedingungen der Nachwendezeit scheiterte. Zum Bedauern seiner vielen Fans zog er sich danach völlig vom Zeichnen zurück. Allerdings konnte man seine fantasievollen Spielzeugkonstruktionen, von denen er angeblich einen ganzen Schuppen voll haben soll, gelegentlich in Ausstellungen bewundern.
Eine seiner längsten Serien, Klaus & Choko (erschienen 1957-60 in 145 Folgen in der Wochenpost), sollte in einem ambitionierten Projekt des Berliner Kleinverlages Groth nach der Wende gesammelt werden. Moese hatte eigens dafür neue, farbige Titelbilder gemalt. Leider erschienen nur die ersten beiden von sechs geplanten 24-seitigen Heften der s/w-Serie.
Mitten in der Planung für eine Gesamtausgabe mit dem Holzhof Verlag Dresden verstarb Willy Moese plötzlich und unerwartet am 14. Februar 2007 in seinem Haus in Berlin.

(wb)