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Raubgräber – Grabräuber

Peter-René Becker und Christina Wawrzinek (Hrsg.)
Raubgräber – Grabräuber

Begleitausgabe zu einer Ausstellung, Hardcover, Nünnerich-Asmus Verlag, Mainz, Mai 2013, 192 Seiten, 24,90 Euro, ISBN: 9783943904192

Das vorliegende Buch ist eine Begleitschrift zu der in der Zeit vom 11.05.2013 – 08.09.2013 im Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg gleichnamigen Sonderausstellung. Das Buch behandelt zum einen ausführlich die gängigen Methoden der modernen Archäologie und die verschiedenen technischen Möglichkeiten, die Archäologen heute zur Verfügung stehen, teilweise auch anhand von plastischen Beispielen und von verschiedenen Fachleuten in einzelnen Kapiteln sehr interessant und leicht verständlich aufgearbeitet.
Zum anderen beziehen der vorliegende Begleitband ebenso wie die Sonderausstellung selbst, aber auch klar Stellung und weist auf eine akute, wenn auch z.T. latente Gefahr für die Archäologie an sich und für die Geschichtswissenschaft im Allgemeinen hin: Die »Abenteurer« und »Hobby-Archäologen« die in der Vergangenheit an verschiedenen Stellen versucht haben, große Schätze und historische Funde zu sichern und die z.T. auch heute noch an verschiedenen Fundorten mehr zerstören, als dass sie der Forschung nutzen. Dabei wird klar erläutert, wo die Gefahren und die Problematiken liegen und wo die Möglichkeiten der Mitarbeit und der Hilfe für »Laien« gegeben sind.
Das Buch selbst ist in seiner Art und Weise auch durch die unterschiedlichen Stile der einzelnen Artikel unterhaltsam und interessant verfasst. Der interessierte Laie wird hier ebenso Freude haben, wie jemand, der regelmäßig archäologische Veröffentlichungen verfolgt oder gar selbst Experte auf dem Gebiet ist. Letztlich findet der Leser hier einen klaren Appell: Seht her, die Arbeit der Archäologie ist wichtig, denn sie schafft in der Dunkelheit der Vergangenheit nicht mehr nur einzelne Lichtblicke, sondern ist dabei, in immer mehr Epochen ein klares Bild des Lebens der Menschen zeichnen zu können. Das geht aber nur, wenn man archäologische Funde nicht zerstört oder stiehlt, sondern wenn sie benutzt werden können um an ihnen und mit ihnen zu forschen.

Fazit:
Eine interessante Mischung aus Sach- und Fachbuch. Auf jeden Fall aber viel mehr als nur ein Ausstellungskatalog oder eine einfache Begleitschrift. Wer sich für die Archäologie der Moderne interessiert und etwas über die heutigen Methoden wissen möchte, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

(jp)