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Der Welt-Detektiv Band 6

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Hänsel und Gretel: Hexenjäger

»… und endlich erblickten sie von Weitem ihres Vaters Haus. Da fingen sie an zu laufen, stürzten in die Stube hinein und fielen ihrem Vater um den Hals. Der Mann hatte keine frohe Stunde gehabt, seitdem er die Kinder im Walde gelassen hatte, die Frau aber war gestorben. Gretel schüttete sein Schürzchen aus, dass die Perlen und Edelsteine in der Stube herumsprangen, und Hänsel warf eine Handvoll nach der anderen aus seiner Tasche dazu. Da hatten alle Sorgen ein Ende, und sie lebten in lauter Freude zusammen …«

15 Jahre nachdem Hänsel und Gretel aus dem Pfefferkuchenhaus fliehen konnten, haben sich die Geschwister zu rachsüchtigen und weit bekannten Kopfgeldjägern entwickelt, die es auf böse Hexen abgesehen haben. Eines Tages werden sie vom Bürgermeister von Augsburg angeheuert, um die finstere Muriel zur Strecke zu bringen. Denn jene plant die blutige Opferung zahlreicher Kinder zur kommenden Blutmond-Nacht. Neben Hänsel und Gretel mischt sich jedoch auch der brutale Polizist Berringer in die Hexenjagd ein. Je länger sie hinter der bösen Muriel her sind, desto eher glaubt das Geschwisterpaar, dass sie es nicht nur mit normalen Hexen zu tun haben und noch ein anderer Plan hinter der geplanten Kinder-Opferung steckt. Doch dann wird die Jagd zur Nebensache, denn Gretel wird von grausamen Hexen entführt; und es liegt nun an Hänsel, seine Schwester zu retten.

Drehstab (Auswahl)
Besetzung (Auswahl)
Regie: Tommy Wirkola Hänsel: Jeremy Renner
Drebuch: Tommy Wirkola Gretel: Gemma Arterton
Dante Harper Muriel: Famke Janssen
Produktion: Will Ferrell Sheriff Berringer: Peter Stormare
Adam McKay Mina: Pihla Viitala
Kevin J. Messick Edward: Derek Mears
Beau Flynn Horned Witch: Ingrid Bolso Berdal
Kamera: Michael Bonvillain Red Haired Witch: Joanna Kulig
Chef-Cutter: Jim Page Candy Witch/Mother: Monique Ganderton
Komponist: Atli Örvarsson Ben: Thomas Mann (II)
Kostüme: Marlene Stewart Jackson: Bjorn Sundquist
Verleih: Paramount Pictures Mayor of Augsburg: Rainer Bock

Es scheint so, dass das Grimmsche Märchen von Hänsel, Gretel und der Hexe, welche im Ofen des Pfefferkuchenhauses landet und jammervoll verbrennt, für Tommy Wirkola dort nicht zu Ende ist. Nicht nur, dass die ehemalige Entführten zu professionellen und lebensmüden Hexenjägern heranwuchsen, gab man dem Geschwisterpaar ein loses Mundwerk und machte Hänsel zum Diabetiker. Liegt ja bei so viel Süßkram im Hexenhaus regelrecht auf der Hand.

Außerdem wird ein Geheimnis geheim gehalten, welches auf sie zukommt und die Geschwister sich darum kümmern müssen. Gemetzel liegt in der Natur von Hänsel und Gretel und beide sind regelrecht besessen darauf, ihrer Kind-Töten-Zauber-Rolle gerecht zu werden. Als sie auf die Bösartigste aller Hexen, Muriel, stoßen und die Kräfte aller beteiligten auf die ultimative Probe gestellt werden, ist es auch schon kein Geheimnis mehr.

Mehr ist es nicht, wirklich nicht.

Sicherlich ist das Interesse an Dingen wie Grimm und Es war einmal groß, doch reißt mich der Streifen nicht vom Hocker. Er ist flach und recht allgemein gehalten, auch wenn hier und da ein Fünkchen an Witz und Lebendigkeit aufflammt. Es ist der Öffentlichkeit nicht bekannt, was für ein Drehbuch Tommy Wirkola den Produzenten gab. Man kann auch definitiv nicht sagen, ob am Ende ein spannender Film in der Art wie Dead Snow herausgekommen wäre. Denn in den Grimmschen Märchen geht es nun mal nicht zimperlich zu. Hänsel und Gretel: Hexenjäger erscheint mir so, als ob ein Kreis von Bürokraten das Set aufsuchte und Streichungen durchführen ließ. Es wirkt irgendwie aufgesetzt.

Alles was übrig bleibt, ist die große Schießerei am Ende des Films.

Quelle:

Copyright © 2013 by Wolfgang Brandt

Eine Antwort auf Hänsel und Gretel: Hexenjäger