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Im Gespräch mit Helene Henke

Kurzvita:

Geburtsjahr/-ort: 27.11.1964 in Krefeld
Familienstand: verheiratet, zwei Söhne (23 und 15 Jahre)
Schulbildung: Fachhochschulreife
Berufsausbildung: Erzieherin und Industriekauffrau
Beruf: Autorin
Websites: www.helene-henke.de, www.das-rote-palais.de

Veröffentlichungen

  • Vampirtrilogie Das Rote Palais
    Teil 1 Die Totenwächterin, erschienen 2008
    Teil 2 Der Gottvampir, erschienen 2009
    Teil 3 Die Schattenpforte, erschienen im Juli 2010
  • Electrica – Lord des Lichts, Steampunk Romance, erschienen Juni 2011 www.sieben-verlag.de
  • Schottland Reisebericht Heimat des Herzens www.destinatio.de
    Kurzgeschichte Vor dem Abgrund www.online-roman.de
  • Artikel X-Men Origins: Wolverine oder All-Age-Schmachten www.andromache.twoday.net
  • Artikel Vampire vor der Leinwand www.literra.info

Geisterspiegel: Liebe Helene, ich freue mich sehr, dass du meiner Einladung gefolgt bist und ich dir nun – stellvertretend für den Geisterspiegel – ein paar Fragen stellen darf.
Von den Anfängen bis zum Ziel: Wann hast du mit dem Schreiben begonnen? Wie hieß dein erster veröffentlichter Roman und wovon handelte er? Von wem hast du Unterstützung bekommen? Wie schwierig war es, einen Verlag zu finden?

Helene Henke: Den ersten, ernstzunehmenden Versuch startete ich mit einem Gemeinschaftsprojekt vor etwa vier Jahren, zusammen mit einer befreundeten Autorin. Daraus ist inzwischen ein nahezu epischer Fantasy Roman geworden. Verschickt hatten wir das Manuskript allerdings nur sporadisch, um ein wenig unsere Fühler auszustrecken.

Das Rote Palais: Die Totenwächterin erzählt die Geschichte einer nicht mehr ganz jungen Protagonistin und ihre Liebe zu einem Vampir in einem Deutschland, das plant, den Vampirismus zu legalisieren. Ich schrieb den Roman parallel während dieses Projekts auf eine Ausschreibung des Sieben Verlags in einem Autorenforum.

Ein Glückfall – Ein Zufall. Mir scheint, so funktioniert es mit dem Erstling.

Unterstützt fühlte ich mich stets von den Mitgliedern des Montsegur Autorenforums und der informativen Seite von Andreas Eschbach, der alle Fragen angehender Autoren freundlich beantwortet.

Geisterspiegel: Von der Idee zum fertigen Manuskript: Was bedeutet das Schreiben für dich? Bevorzugst du eine bestimmte Tageszeit bzw. Stimmung? Plottest du oder schreibst du einfach drauf los? Wie gehst du mit einer Schreibblockade um?

Helene Henke: Schreiben bedeutet mir wirklich viel. Es ist mein Ventil, von dessen Existenz ich lange Zeit keine Ahnung hatte. Überhaupt hätte ich mir nicht vorstellen können, Geschichten zu erfinden. Sogar meinen Kindern habe ich früher vorgelesen, anstatt sie mit eigenen Märchen zu beglücken. Sobald ich damit angefangen hatte, schien sich ein Knoten zu lösen und es stellte sich heraus, mein Unterbewusstes ist anscheinend eine nicht versiegende Quelle von Ideen. Dazu brauchte ich nur unnötige Alltagsgrübeleien aufzugeben.

Grundsätzlich ziehe ich die Nacht vor zum Schreiben, doch mittlerweile pendelt sich meine kreativste Zeit auf 16 – 22 Uhr ein. Warum? Weil es die ruhigste Zeit in meinem Haushalt ist.

Ich plotte nicht, doch denke mittlerweile, dass ich es noch einmal versuchen sollte, um ein wenig System in mein Chaos zu bringen. Würde die Nacharbeit deutlich reduzieren.

Mein erster Plotversuch ist leider gescheitert, weil ich mich durch mein selbst auferlegtes Korsett eingeengt fühlte.

Für den neuen Roman muss ich plotten, weil ich an einer Arbeitsgruppe im Montsegur Autorenforum teilnehmen werde. Diese bestimmt lehrreiche Erfahrung möchte ich mir unter keinen Umständen entgehen lassen.

Bei Schreibblockaden hilft nur eins: Ruhe bewahren! Das wird natürlich schwierig, wenn man feste Abgabetermine hat. Solange man die Sache entspannt angehen kann, weil kein zeitlicher Druck vorliegt, sollte man sich ruhig mal ein paar Fernsehabende oder sonstige sinnfreie Unterhaltungen gönnen. Erfahrungsgemäß löst sich die Blockade irgendwann wie von selbst. Ist mir gerade gestern Nacht wieder passiert. 🙂

Geisterspiegel: Kontakte – das Um und Auf: Was bedeuten dir Lesungen? Auf welcher Messe/Convention wird man dich demnächst antreffen? Welche Einstellung hast du zu Foren, Facebook, Twitter etc.? Wie wichtig ist dir der Kontakt zu anderen Autoren?

Helene Henke: Ich lese wirklich sehr gerne, auch wenn meine Stimme selbst nach dem zigsten Mal noch zittert. Feste Termine gibt es z.Z. nicht. Mal abwarten, was sich so ergibt.

Social Networks sind mir inzwischen sehr wichtig und zwar in einem Ausmaß wie ich es als reine Privatperson wohl nie ausüben würde. Besonders Facebook hat sich als meine tägliche Nachrichtenquelle fest in meinen Tagesablauf integriert. Nirgendwo sonst findet man Informationen geballt auf einer einzigen Plattform. Ganz nebenbei bietet Facebook eine nahezu unbezahlbare Möglichkeit für sich und seine Bücher zu werben.

Inzwischen tummelt sich fast die ganze Verlagswelt dort, was außerordentlich interessant ist. Gleichzeitig steht man regelmäßig in Kontakt mit Lesern und Freunden.

Was will man mehr?

Meine Forentätigkeiten haben sich infolge dessen natürlich ein wenig eingeschränkt, sodass ich mich nur noch in auserwählten Foren bewege.

Geisterspiegel: Nachdem deine Trilogie Das rote Palais abgeschlossen ist, dürfen wir uns im Juni 2011 auf einen neuen Roman von dir freuen. Electrica – Lord des Lichts ist dein erster Steampunk-Roman. Ich frage mich, was ist eigentlich Steampunk? Was fasziniert dich an diesem Genre?

Helene Henke: Fragt man moderne Menschen nach ihrer Vorstellung über die Zukunft, bekommt man sicher Antworten über ferne Galaxien, Genforschung und die potentiellen Antworten auf ungelöste Fragen.

Bei den Menschen der Regency Epoche, in der neben dem viktorianischen Zeitalter Steampunk Romane häufig spielen, sah es nicht anders aus. Denn auch Anfang des 19. Jahrhunderts bargen die Zukunftsaussichten eine Mischung aus freudiger Erwartung und tiefverwurzelter Angst vor dem Unbekannten. Mary Shelley schrieb in dieser Zeit (1818) ihren Roman Frankensteins Monster, welcher viel weniger ein Horrorroman war als eine sehr sozialkritische Betrachtungsweise über die technischen Entwicklungen und ihre Auswirkung auf die Menschen der damaligen Zeit.

Steampunk erzählt Geschichten über eine Welt in ferner Zukunft aus dem Blickwinkel der damaligen Menschen. Gewissermaßen eine retro-futuristische Anschauung. Die Dampfmaschine ebnete den Weg zu einer rasant ansteigenden Industrialisierung, insbesondere in Großbritannien, und hat in Steampunk Romanen eine größere Bedeutung als aus der Geschichte bekannt.

Es wird eine fiktive Welt geschaffen in der die Dampfkraft allerlei Maschinen, Luftschiffe und sogar Computer antreibt. Kupfer, Messing und Holz sind dabei wichtige Bestandteile für die fantastischen Apparaturen einer Steampunk Atmosphäre.

Ich gehe in Electrica – Lord des Lichts einen kleinen Schritt weiter und nehme mir die Entwicklung der Elektrizität vor. Tatsächlich war die Electrica im Jahre 1820 eher eine Randerscheinung und diente allenfalls für Zauberkunststücke oder wurde in Form von tierische Elektrizität bei recht fragwürdigen Versuchen im Verborgenen praktiziert.

Für einen Vampir in dieser Epoche, dürfte es interessant gewesen sein, eine Möglichkeit zu finden, seine Nächte taghell zu gestalten.

Die Faszination in diesem Genre liegt für mich in der Kombination aus historischen Fakten und fantastische Elementen. Mit einem kräftigen Schuss Romantik und einer Prise Erotik war meine Autorenwelt im Lot. Wunderbar.

Geisterspiegel: Dein Roman scheint alles zu beinhalten, was das Leserherz höher schlagen lässt. Einen Hauch Romantik, prickelnde Erotik und das alles vor der Kulisse eines aufregenden Landes. Wie wichtig ist Romantik für dich und warum hast du Schottland als Setting gewählt?

Helene Henke: Nun, weil ich den deutschen Schauplatz mit „Das Rote Palais“ abgehandelt habe. *lach* Ich lege meine Schauplätze gerne dorthin, wo ich mich auskenne. Zur Story um Leyla und Rudger passten Deutschland und das Multiplexkino.

Mit Sue und Cayden konnte ich mich dann in die Heimat meines Herzens begeben. Ich liebe Schottland, seit ich 2000 in die Highlands gereist bin, um auf den Spuren von Jamie und Claire aus Diana Gabaldons Highlandsaga zu wandeln. Den Reisebericht lese ich bis heute immer wieder gerne. www.helene-henke.de

Mit dem Genre Steampunk Romance konnte ich ein wenig meine große Vorliebe für Historisches mit Fantasy verbinden. Dazu ein kräftiger Schuss Romantik mit einer Prise Erotik und meine Autorenwelt war im Lot. Die Arbeit an Electrica war einfach wunderbar.

Geisterspiegel: Wenn dein Roman verfilmt würde, wen siehst du in den Hauptrollen?

Helene Henke: Für Das Rote Palais würde ich mir unverbrauchte, deutsche Gesichter wünschen, wobei ich sehr überrascht wäre, wenn man einen Darsteller fände, der Rudger auch nur entfernt ähnlich sähe. Aber als Autor hat man ohnehin keinen Einfluss, sodass ich letztlich dem Fernsehteam vertrauen müsste. Ich finde, sie bekommen das meist sehr gut hin, wenn man mal die Hohlbein Verfilmung Wir sind die Nacht betrachtet.

Für Electrica hätte ich dann gerne das Mädchen vom Cover. 🙂 Treffender hätte man Sue nicht darstellen können. Natalie Dormer, wie sie in Casanova ausgesehen hat, könnte auch passen. Cayden sieht für mich ein bisschen aus wie Matthew MacFadyen in Stolz und Vorurteil.

Geisterspiegel: Welchen Autor magst du am liebsten? Und welches seiner Bücher?

Helene Henke: Früher hätte ich ganz klar Diana Gabaldon genannt und tatsächlich hat mich nie wieder etwas derart in seinen Bann gezogen, als Feuer und Stein. Mittlerweile finde ich es sehr schwer sich festzulegen, besonders was mein Lieblingsgenre Historische Romane betrifft. Ich freue mich einfach, dass es immer genug Nachschub gibt.

Geisterspiegel: Mit welcher literarischen Figur würdest du gern einen Tag verbringen?

Helene Henke: Da gibt es niemand spezielles, ich denke, jede literarische Figur gäbe genügend Anreiz für interessante Gespräche.

Geisterspiegel: Welcher Held bzw. welche Heldin deiner Romane ist dein Liebling?

Helene Henke: Ganz klar Rudger von Hallen. Er ist einfach toll, sieht großartig aus, ist überaus sexy und klug, hat Manieren und beinhaltet alle Eigenschaften, die für mich einen Helden ausmachen, inklusive seiner sehr reizvollen, dunklen Seiten. Wäre ich ein Mann, wünschte ich Rudger von Hallen zu sein.

Geisterspiegel: Woran arbeitest du derzeit, was dürfen wir als N ächstes erwarten?

Helene Henke: Ich arbeite derzeit an einer weiteren Steampunk Romance Adaption, weil ich mich in dem Genre derart zu Hause fühle, dass ich gerne noch ein weiteres Werk schreiben möchte. Nur so viel sei verraten, es wird mein erstes Buch ohne Vampire. Allerdings lasse ich nicht die Finger von paranormalen Figuren und schicke dieses Mal eine weibliche Übernatürliche ins Rennen: Jaili Ffrwtan vom Volk der Tylwyth Teg Die schöne Familie, (walisisch für Fee/Elfe). Eine sehr wandelbare, junge Frau gegen die sich der männliche Protagonist behaupten muss. Ich bin sicher, es wird ihm gelingen.

Geisterspiegel: Liebe Helene, danke für das ausführliche Beantworten meiner Fragen! Für die Zukunft wünsche ich dir alles Gute und viel Erfolg mit deinen wundervollen Romanen.

Helene Henke: Ich habe zu danken, Linda. Es war mir eine Freude, deine Fragen zu beantworten.


Der einzige Glaube, der zählt, ist der an den Fortschritt. Lord Cayden Maclean, Vampir

Nach vielen Jahrhunderten kehrt Lord Cayden Maclean zurück auf die Isle of Mull, um sich auf Duart Castle, dem Sitz seiner Vorfahren, seinen Forschungen in der Entwicklung der Electrica zu widmen. Anders als das Gaslicht, soll diese neuartige Lichtquelle seine Nacht zum Tag erhellen. Als Sue Beaton im Schloss auftaucht, um ihn als ihren Lehnsherrn um Beistand zu bitten, ist er auf Anhieb fasziniert von ihrer Schönheit und ihrem Verstand. Sie erweckt lange unterdrückte Emotionen in ihm, die seinen Feind Luthias auf seine Fährte locken. Mithilfe fortschrittlicher Technologien setzt dieser alles daran, die alte Fehde wieder aufzunehmen. Caydens Liebe zu Sue könnte ihm zum Verhängnis werden …

Copyright © 2011 by Linda Koeberl