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Mythos Vampir – Teil 2

Griechischen Ursprünge

Während die meisten von uns mit der Mythologie der griechischen Götter vertraut sind, ist es weniger bekannt, dass es jene allmächtigen Gottheiten waren, welche Geschöpfe züchteten, die als Vorfahren der Vampire betrachtet werden können.

Die Entstehung vampirischer Dämone im alten Griechenland begann in der Welt des Übernatürlichen und blieb dort für Jahrhunderte. Für Vampirkenner nicht sonderlich überraschend, da es Zeus, der oberste Gott der griechischen Mythologie, selbst war, der die Verantwortung für die Schaffung eines der frühesten Leben aussaugenden Dämons in der Geschichte übernahm. Er tat es, um über die Liebelei mit einer sterblichen Frau hinwegzutäuschen.

Lamia

Die Schriften und Legenden der alten Griechen, einschließlich die Verweise von Aristophanes und Aristoteles, erzählen die Geschichte einer verbotenen Liebesbeziehung zwischen dem allmächtigen Zeus und der libyschen Prinzessin Lamia.
Als seine eifersüchtige Ehefrau Hera von der Affäre erfuhr, raubte sie ihre Kinder. Lamia wurde wahnsinnig vor Schmerz und riss sich ihre eigenen Augen heraus. Zeus verwandelte seine Geliebte in ein Monster. Untröstlich und unfähig, gegen die Macht der Götter, die ihr so viel Elend gebracht hatten, anzutreten, begann Lamia damit, Babys von sterblichen Müttern zu stehlen und deren Leben auszusaugen. Diese sogenannten Lamiai saugen nicht nur das Blut von Kindern, sondern verführen auch junge Männer, ruinieren oder töten sie.

Vrykolakas

In Griechenland sind nicht nur die ältesten der Dämonen mit vampirischen Tendenzen direkt an die übernatürliche Welt der Geister, welche von den Göttern erzeugt worden waren, gebunden, sondern es kaum unmittelbar nach der Bekehrung Griechenlands zum Christentum der Verdacht auf, dass Dämonen und der kürzlich Verstorbene oft das Gleiche waren.
Wenn wir über Götter, Dämonen und Religion der griechischen Mythologie diskutieren, erscheint es meines Erachtens als hilfreich, sich daran zu erinnern, dass die alten griechischen Legenden nichts mit Fiction oder Fantasy zu tun haben. Wir schöpfen aus den Erkenntnissen von Wissenschaft und Bildung und gehen mit einer gesunden Portion Skepsis an die Thematik heran. Aber die Griechen, wie auch die alten Ägypter glaubten an die Existenz ihrer Götter und übernatürliche Wesen aus reiner Überzeugung, so wie heutige Gläubige an Gott.
In der modernen Terminologie sind Untote zum Leben zurückkehrende Wiedergänger und in Griechenland als Vrykolakas bekannt. Obwohl es verschiedene Schreibweisen des Begriffs und Variationen des Wortes in den Regionen Griechenlands gibt, werden die Vrykolakas im Allgemeinen den virulenten Dämonen zugeordnet, die zum Leben erwachen, um das Elend unter den Menschen zu verbreiten.
Das Wort vrykolakas entsprang aus dem gemeinsamen Sprachgebrauch griechischer und südslawischen Völker des Balkans und steht für den Träger eines Wolfspelzes. Obwohl die griechische Interpretation im Wesentlichen Vampirismus in der Natur verkörpert, wurden Variationen des gleichen Begriffs von den Slawen verwendet, um die nicht minder schrecklichen Lykanthropen oder Lykaner zu beschreiben.
Der Glaube an die Vrykolakas war in der Tat so weit verbreitet, dass die griechisch-orthodoxe Kirche gezwungen wurde, sich dem Problem zu stellen, die Befürchtungen der Bevölkerung zu zerstreuen und Lösungen gegen die mutmaßlich Unwesen treibenden und umherwandelnden Untoten anzubieten.
Es ist sicherlich keine große Überraschung, dass die Kirche die Meinung vertrat, dass diejenigen, die am ehesten von den Toten zurückkehrten, die noch vor dem Empfang klerikaler Riten gestorben waren. Dazu gehörten vor allem tot geborene Kinder, Menschen, welche ein sündiges Leben führten, exkommuniziert wurden oder Gotteslästerung an einem heiligen Tag verübten.
Die lange Litanei möglicher Gründe für die Erschaffung von Vrykolakas war in vielerlei Hinsicht eine strenge Ermahnung der Kirche an ihre Anhänger und das Plädieren für religiösen Hingabe. Entgegen jeglichen gesunden Menschenverstandes empfahl die Kirche, die Leichen mutmaßlicher Unruhestifter zu verbrennen – ein geeignetes Mittel, welches eine nervöse Bevölkerung jahrhundertelang besänftigte.

Quelle:

Copyright © 2013 by Wolfgang Brandt

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