Manitoba – Band 1 Kapitel 7
Kendall Kane
MANITOBA
Band 1
Ein Greenhorn namens Callaway
Kapitel 7
»Verdammt, Callaway, kannst du nicht mal fünf Minuten ruhig stehen bleiben!«, sagte Frenchy harsch. »Mit deiner ständigen Hin- und Herlauferei machst du die Männer noch nervöser, als sie es ohnehin schon sind.«
Abrupt blieb der Constable stehen. »Wieso dauert das denn auch so lange?«, erwiderte er in ebenso harschem Ton. »Je länger ich brauche, um den Toten und den Tatort zu untersuchen, umso mehr Zeit hat der Täter, um sich unerkannt aus dem Staub zu machen. Dabei sind es doch gerade die ersten Stunden nach einem Mord, die darüber entscheiden, ob der Fall aufgeklärt werden kann oder nicht.«
Manitoba – Band 1 Kapitel 6
Kendall Kane
MANITOBA
Band 1
Ein Greenhorn namens Callaway
Kapitel 6
Holy Shit«, stieß Frenchy keuchend hervor, kaum dass er das Zelt des Büffeljägers betreten hatte.
»Hier stinkt es ja wie in einem Büffelarsch.«
Callaway verharrte mitten in der Bewegung und verzog angewidert das Gesicht. Der Grund war nicht nur das, was er da gerade eingeatmet hatte, sondern auch die Vorstellung, warum und woher der Scout wusste, wie es in einem Büffelhintern roch.
Aber es sollte noch schlimmer kommen.
Manitoba – Band 1 Kapitel 5
Kendall Kane
MANITOBA
Band 1
Ein Greenhorn namens Callaway
Kapitel 5
Callaways Kopf ruckte jäh nach links, dann nach rechts und dann wieder nach links. Aber da war nichts, weder Frenchy noch ihre Pferde noch Gewehre oder sonstige Ausrüstungsgegenstände. Nur dichtgedrängt stehende, zum Teil primitiv zusammengenagelte Häuser und grauweißer Rauch, der hier und da aus den Kaminen emporstieg und in der kalten Luft zerfaserte.
Callaways Haltung spannte sich jäh. Sein Pulsschlag beschleunigte sich, während er instinktiv die Verschlusslasche seiner Revolvertasche öffnete und die Rechte um den Walnussholzgriff des Deane & Adams Revolvers legte. Seine Blicke wanderten über die vor ihm liegende Hauptstraße von Haskett, die in Wirklichkeit nichts anderes war als eine von Menschen, Pferden und Weiterlesen
Manitoba – Band 1 Kapitel 4
Kendall Kane
MANITOBA
Band 1
Ein Greenhorn namens Callaway
Kapitel 4
Noch bevor sie die Stadt zu sehen bekamen, hatte Callaway schon ihren Geruch in die Nase. Irritiert sah er sich um. Es war zwar kalt, für Anfang Februar selbst hier im südlichsten Zipfel von Manitoba immer noch unerträglich kalt, trotzdem roch es nicht nur nach Schnee, gefrorener Erde oder von Eis überzogenen Tannenzapfen. Jedes Mal, wenn sich der Wind drehte, trug er Callaway noch einen anderen Geruch entgegen, einen Geruch, bei dem sogar sein Pferd die Ohren stellte und unwillig schnaubte. Es war der süßlich faulige Gestank von Blut und verwestem Fleisch, der in der klaren, frostkalten Luft besonders intensiv zur Geltung kam.
Manitoba – Band 1 Kapitel 3
Kendall Kane
MANITOBA
Band 1
Ein Greenhorn namens Callaway
Kapitel 3
Die beiden Reiter verließen den Overlandtrail mit Einbruch der Dämmerung und machten sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz für ihr Nachtlager. Ihr Ziel war eigentlich Haskett, aber um die kleine Stadt zu erreichen, mussten sie ständig in weitem Bogen immer wieder mannshohe Schneewehen oder mit Eis überzogene Wegstrecken umreiten. Eine Sache, die nicht nur zeitraubend, sondern auch anstrengend für Mensch und Tier war, aber notwendig, da sie diese Passagen mit ihren Pferden nicht bewältigen konnten. Die Gefahr, dass ihre Tiere im Schnee versanken oder auf dem eisigen Boden ausrutschten und sich womöglich die Beine brachen, war einfach zu groß. Frenchys Sicht der Dinge, dass man um diese Jahreszeit mit einem Gespann von Schlittenhunden bedeutend schneller und bequemer nach Haskett gekommen wäre als auf dem Rücken ihrer Pferde, hatte Weiterlesen