Die vornehme Blässe aristokratischer Leichen
Das leidvolle Gebaren der Frau mit aristokratischer Würde störte die Gelehrten in ihrer Konzentration. Also brachten sie ihr mehr Nahrung, die sie dankbar verschlang.
Steve schaute auf seine billige Armbanduhr und seufzte. Heute würde er zu spät zu seinem Termin kommen. Definitiv zu spät. Welche Auswirkungen das auf seine weitere Karriere haben würde, wollte er sich gar nicht vorstellen. Die Vorgaben waren klar: Sei immer pünktlich! Bleib immer höflich!
In dem kleinen, schwarzen Koffer, den Steve in der rechten Hand trug, steckten alle wichtigen Unterlagen, die er für das heutige Gespräch brauchte. Alles war da, er war vorbereitet und Weiterlesen
Die Treppe runter und dann geradeaus
Als wir es bemerkten, war es längst zu spät. Wir befanden uns bereits mittendrin und hatten keine Chance mehr, dem Alptraum zu entkommen. Wissen Sie eigentlich, wie wichtig es ist, sich vor einem Hauskauf das Gebäude ganz genau anzusehen? Nein? Wenn Sie glauben, ich komme Ihnen jetzt mit einem Fluch und albernen Geschichten über Seelen, die keine Ruhe finden, haben Sie sich getäuscht. Ich erzähle Ihnen auch nichts über Häuser, die eines dieser seltsamen Eigenleben führen, wie man es in alten Horrorfilmen findet.
Es ist nicht immer das Haus und es ist nicht immer das Böse, das einem arg zusetzen kann. Da gibt es noch etwas dazwischen, etwas anderes. Nicht dunkler als die Welt an sich und Weiterlesen
Das Tribunal zu Nuras
»Auf, Freunde, lasst uns eine reiche Ernte einfahren!«
Diesen Worten folgte ein markerschütternder Kampfschrei als Ardo sein Pferd zum Galopp antrieb und die Doppelklingenaxt über dem Kopf kreisen ließ. Kaum hatte er die erste Reihe der Feinde erreicht, färbte sich das schimmernde Metall rot. Verstümmelte Leiber stürzten zu Boden, Reiter starben mit ihren Pferden, Lanzen und Schwerter zerbarsten unter schrecklichen Hieben. Ardo war in seinem Element, lachte schallend, während er mit beleidigenden Sprüchen die Gegner zu mehr Kampfgeist anstachelte. Er fühlte sich rundum wohl.
Etwas anders erging es seinen vier Reisegefährten, die in sicherer Entfernung warteten und das Schauspiel teils verwundert, teils angewidert betrachteten.
»Wo habt Ihr diesen Wahnsinnigen aufgegabelt, Hauptmann Vanri?«
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Elfnapping
Auf der Waldlichtung bildeten sechs Großwölfe einen Halbkreis und fletschten gierig ihre Reißzähne. Speichel tropfte auf trockenes Laub und das gesträubte Fell der Kreaturen ließ eines deutlich erkennen: Sie würden jeden Augenblick zum Angriff übergehen.
Tuurg versuchte, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Nur mit einem Jagdmesser bewaffnet wusste er einfach nicht, wie diese Bestien zu bezwingen waren. Er gehörte zu den Kriegern, die im Clan recht hohes Ansehen genossen, die sich schon in etlichen Kämpfen bewährt hatten, trotz ihrer Jugend. Doch hier stand er einer Übermacht entgegen. Mit üblichen Schlachten hatte diese Situation nichts gemein.
Des Totengräbers Töchterlein
Allmählich begab sich der Tag zur Ruhe. Hinter den Hügeln verabschiedeten sich die letzten Strahlen der Sonne und bald legte sich samtene Nacht gleich einem Trauerschleier über Felder und Wiesen. In der Stadt verfinsterten sich die Straßen und Gassen. Länger werdende Schatten liebkosten jedes Haus, bis sie finster genug waren, den zwielichtigen Gestalten Schutz zu bieten.
Um diese Zeit verabschiedete sich mein Vater von mir, da er seine Arbeit während der Nacht ausübte. Tagsüber würde er nur die Leute stören, die den ewigen Garten aufsuchten. Sie wollten in Ruhe um ihre Verstorbenen trauern und nicht einem Totengräber beim Ausheben Weiterlesen