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Perry Rhodan Band 2939 – Mnemo-Schock

Michelle Stern
Perry Rhodan Band 2939
Mnemo-Schock

Das Knüpfen von Erinnerung, das Überbrücken verlorener Überlieferung ist Thema, wenn das telepathische Archiv der Nachtherolde seinen Inhalt freigibt. Hatten die gespeicherten Eindrücke unzähliger Schicksale den Mutanten Gucky und Dunn genug zu schaffen gemacht, so stürzen sie eine ganze Galaxis ins Chaos, wenn sie schlagartig frei werden und fegen das Weltbild der Bewohner von Sevcooris hinweg.

Betrachten wir die Ausgangssituation: Im Neo-Solsystem der Gäonen findet sich Konfliktstoff genug. Es gibt zwei Lager: Eine Partei sieht in Perry Rhodan einen Erlöser, der sie in die Heimat ihrer Vorfahren zurückbringt. Andere halten ihn für einen laschen Weichling, einen manipulierten Agenten des Wanderers ES, der nichts als Verderben bringt und beseitigt werden muss.

Noch immer befinden sich die Solastratorin Casandra Somerset, ihr alter Mentor Syllester Ford und die gäonische Reporterin Shari Myre an Bord der RAS TSCHUBAI. Unter dem Vorwand, Besatzungsmitglieder zu interviewen, spioniert Myre für den Putschisten Arbo P. Dannan. Der hat ihr erzählt, Rhodan habe das Attentat auf Somerset inszeniert, mache gemeinsame Sache mit den Sporassiden, den Vranoo ba’Drant und anderen Terroristen.

Während Myre spoiniert, trifft der gäonische Elitesoldat Gi Barr, den sie auf keinen Fall treffen darf, das außerirdische Kind, den Mandaanen Täller. Der Junge ist der lebende Beweis für die Vernichtung einer bewohnten Welt durch das Goldene Reich. Gi Barrs Vertrauen in die gerechte Ordnung der Toogondu erhält weiter Risse. Durch eine Rose treffen sich Myre und Gi Barr dann doch. Und die Reporterin erhält die Erlaubnis, Rhodan live zu interviewen. Auch ihr Vertrauen bröckelt.

Zweifel breiten sich aus. Im ganzen System brodelt die Gewalt. Zusätzlich materialisieren Pentsphärenraumer der Thoogondu über Gäa. Als das telepathische Archiv geöffnet wird, bricht ein mentaler Orkan los.

Michelle Sterns besonderes Augenmerk liegt auf der Gestaltung individueller Charaktere, sei es in der Hauptstadt Aponte oder an Bord der Raumschiffe. Die Protagonisten sind zwar von ihren jeweiligen Motivationen angetrieben, haben zugleich aber viel Zeit für sich selbst, durchdenken ihre Positionen, begegnen einander. So ereignet sich der Initialschock, der Mnemo-Schock zurückkehrender Erinnerung, in einem Klima überzeugender Menschlichkeit, da die Charaktere differenziert und menschlich nachvollziehbar durch die verwirrenden Situationen gehen. Das ist eine angenehm ruhige Art, diesen furiosen Wendepunkt in der Geschichte des Zweiten Soaren Imperiums zu gestalten.

(at)