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Perry Rhodan Band 2931 – Kampf um Quinto-Center

Verena Themsen
Perry Rhodan Band 2931

Kampf um Quinto-Center

Das hochgeheime Hauptquartier der United Stars Organisation, der vor mehr als drei Jahrtausenden von Lordadmiral Atlam gegründeten USO, steht im Mittelpunkt. Dieser den Zielen der Toleranz und Selbstbestimmung verpflichtete Geheimdienst wird aktuell von Lordadmiral Monkey geleitet, der ebenfalls unsterblich ist. Der Oxtorner ist an die 4,8 Gravo seines Heimatplaneten angepasst, ist fast zwei Meter groß, hat eine Schulterbreite von 1,20 Metern und wiegt 750 Kilogramm. Er ist also ein ausgebildeter Attentäter und gilt als völlig humorlos. Monkey besitzt Kameraaugen, die laut klacken und zoomen. Sie drücken seine mangelnde Emotionalität perfekt aus.

Der Roman ist der Auftakt einer Trilogie aus Kampf um Quinto-Center (PR 2931) von Verena Themsen und dem Doppelroman Tötet Monkey! (PR 2932) und Monkey im Zwischenreich (PR 2933) von Uwe Anton.

Die Physikerin Verena Themsen, die bei der Verwaltung der Seriendaten die Nachfolge Rainer Castors angetreten hat, nutzt ihre Ressourcen, um das geheime Hauptquartier der USO zum würdigen Schauspiel einer Invasion zu machen, die beide Parteien als Heimspiel empfinden. Es gibt viel im Detail beschriebene, hochgezüchteteTechnik und ausgeprägt individualistische Persönlichkeiten, die sich in einem mörderischen Versteckspiel bewegen. So viel ist doppeldeutig, weil die divergierenden Wertsysteme einander von Grund auf ausschließen.

Die Gegner, die das geheime Nervenzentrum der USO  infiltriert haben,  sind dem Leser bekannt, aber den Verteidigern nicht. Das Zweite Solare Inperium aus der Galaxie Sevcooris will die alte Heimat zurückgewinnen. Die Codenamen der Agenten lauten »Der Fremdenführer«, »Der Verdunkler«, »Der Toröffner« und »Die Gute Köchin«. Sie fühlen sich als die wahren Terraner, und sie sind wirklich gut.

Die Besatzung des 62 Kilometer durchmessenden, ausgehöhlten Asteroiden ist seit Jahrtausenden eines der bestgehüteten Geheimnisse der Milchstraße. In seinen vernetzten Positroniken sind ungeheure Mengen an Daten gespeichert, in seine Werftanlagen können selbst Ultraschlachtschiffe einschleusen, und in seinen Trainingsanlagen erhalten die Rekruten der Elitetruppe der USO ihren letzten Schliff. Er hat Paratronschirme, welcheauftreffende Energien über einen Kontinuum-Strukturriss in den Hyperraum ableiten, Transformkanonen und Multi-Variable-Hyperwaffensysteme. Seine Impulstriebwerke fürs Einstein-Universum und Lineartriebwerke für den überlichtschnellen Flug ermöglichen Verlegen und Flucht. All dies wird im Kampf um Quinto-Center zur Ressource.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht die ziegenhufige, elegant behörnte Haspronerin Dolleringh Tempu, die eine Bedrohung bemerkt, welche der zentralen Positronik KENNON durch ihre scheinbare Irrelevanz entgeht. Als Coco-Interpreterin wertet sie Daten durch gegenseitige Bezugswahrscheinlichkeiten aus und arbeitet dabei mit einem Weltbild konträr zum als gegeben angenommenen.

Weitere interessante Protagonisten sind zu nennen: Der Kommandant von Quinto-Center, der kahlköpfige Nestor Pomeroy, kann scheinbar durch Wände gehen. Den stets schwarz gekleideten Allard Schneider, nennt man, als Mann im Hintergrund, den »Nachtwächter«. Der Jülziish Nitschiler Guuna, der mit dem ungewöhnlich kleinen Tellerkopf, vertraut der Alabasterfarbenen Kreatur des Sicherheitsdenkens. Airi Unger, die Kommandantin von Monkeys neuem Flaggschiff HARL DEPHIN, trägt zur einseitig blonden Haarpracht auf der kahlrasierten halben Kopfhälfte Ziertattoos, und sie hat den aktuell grassierenden Schnupfen. Der Waffenoffizier Claudio »Singer« Makkai singt bei der Arbeit. 

Die eigentliche Hauptperson des Romans ist allerdings Quinto-Center, ein riesenhaftes Gebilde voll Technik, Vernetzung und mit Technik vollgestopften Räumen, die in unerwarteter Weise miteinander verbunden sind. Die Eindringlinge kommen in schimmernder weißer Rüstung. Unglaublich viele Sprechpartien sind wunderschön doppeldeutig. Ihre Komplexität erschließt sich erst bei mehrmaligem Lesen. Man findet immer neue Nuancen.

 

Auch für diesen Roman schrieb ich einen Forenspoiler. Die vielen schönen Versteckspiele sollte man allerdings wirklich als Überraschung genießen. Deshalb kann man diesen Spoiler getrost lesen. Über die eigentlichen Vorgänge, die Knackpunkte, erfährt man – nichts.

Ein Lesetipp: Man sollte sich jeden einzelnen Namen richtig gut merken!

So.

Der Roman beginnt mit einem Kampf zwischen einem USO-Agenten und einem Spion, einem Ferronen, die in einer von Stillle erfüllten Halle voll von Energieaggregaten, Licht und lautlosen Robotern auf Leben und Tod kämpfen, mit allem Drum und Dran: Energienadler, Spionsonden, Akustikfelder. Der Überlebende plant, seine Tarnung noch einen Tag lang aufrechtzuerhalten. Nämlich bis Quinto-Center ihnen gehört.

Als Nächsten lernen wir Dolleringh Tempu kennen, die den Kommandanten Pomeroy in seinem Büro aufgesucht hat, um ihm von ihren Beobachtungen zu berichten: Ihr Coco-J-Acht sucht nach Auffälligkeiten, die zu irrelevant sind, um der Positronik KENNON aufzufallen. Und da wurde sie auf vier Wörter aufmerksam, die ohne jeden Grund eine kaum messbare angestiegene Häufigkeit der Verwendung in der internen Kommunikation aufweisen: »Der Fremdenführer«, »Der Verdunkler«, »Der Toröffner« und »Die Gute Köchin«. Sie befürchtet eine Infiltration.

Kommandant Pomeroy nimmt sie ernst. Er spricht mit Nitschiler darüber. Obwohl er sich lieber Routinen wie dem Überholen von Korvetten und Schlachtkreuzern und »Monkeys Hölle« widmen möchte, jenem Trainingsbereich, in dem Rekruten das Recht erwerben, gesiezt zu werden, begibt er sich zu seinem »Nachtwächter«, kümmert sich um Nachrüstungsgenehmigungen auf der SENEGO TRAINZ und begibt sich dann zu seinem eigentlichen Ziel: Monkeys neuem Flaggschiff, der HARL DEPHIN, die mit 800 Meter Durchmesser auf die würfelförmige YART FULGEN mit ihren drei Kilometern Kantenlänge verloren wirkt.

Für die 31 Kilometer zwischen Büro und Hangar benutzt Pomeroy sein geheimes Transportsystem, das ihm den Ruf eingebracht hat, wie ein Gespenst durch Wände gehen zu können. Der Weg führt durch die technischen Innereien von Quinto-Center und bringt die enormen Ausmaße und den grundsätzlichen Aufbau der geheinen Zentrale der USO zur Geltung.

In der Zentrale der HARL DEPHIN trifft Pomeroy die Kommandantin Airi Unger und ihren Stellvertreter, den Springer Fernad Cokaze. Auch hier einige Individualisten: Der Waffenoffizier Claudio »Singer« Makkai fällt ihm durch jene Gewohnheit auf, die ihm den Spitznamen einbrachte: Er singt.

Nach der Besprechung mit Pomeroy ruft Monkey den Kommandanten der YART FULGEN an, den blauäugigen Posbi Poraan. Er soll das Schiff an einen nur ihm bekannten Ort verlegen. Die HARL DEPHIN soll sich startbereit halten.

Dann beginnen die Probleme: Monkey und Pomeroy gehen durchs Schiff, bemerken den Unfall eines Robotschwebers und erfahren von drei Verletzten in »Monkeys Hölle«. Monkey holt seinen »Nachtwächter« ab, den stets schwarz gekleideten Allard Schneider, der sich nach dem Training erst mal duschen muss, weil die Emotio- und Mnemo-Transmission unter der Sert-Haube durch entsprechende Antigrav- und Prallfelder unterstützt wird. Schneider, überlegt Monkey, könnte bis zur Position seines Stellvertreters aufsteigen,wenn er seinen Drang zu unnötig riskanten Trainingssituationen unter Kontrolle bekäme. Deshalb darf er nicht auf Außeneinsätze. Als »Nachtwächter« ist er trotzdem gefragt.

In der Zwischenzeit kommt Dolleringh durch eine im Affekt geworfene Tüte voll fettiger Fischstreifen, die durch eine plötzliche Schwerkraftschwankung auf dem Tisch ihres Kollegen zerplatzt, in Blickkontakt mit dessen Bildschirm. Zu ihrer grenzenlosen Verblüffung erkennt sie auf dessen Bildschirm drei der Worte, die sie auch beschäftigen: »Der Fremdenführer«, »Der Verdunkler« und »Der Toröffner«.

Da haben zwei Coco-Interpreter sich – jeder auf seiner Seite des Tisches – mit demselben Problem beschäftigt! Sie machen sich auf dem Weg zum Kommandanten, weil immer mehr Fehlfunktionen in der Station und durchdrehende Besatzungsmitglieder die direkte Kommunikation als die sicherste erscheinen lassen. Leider ist der Weg alles andere als sicher, sodass Pomeroy und Schneider die Haspronerin in letzter Sekunde retten können, wodurch sie wiederum von dem geheimen Verbindungsnetz erfährt, während der sonst so besonnene Maudlin den Kopf verliert.

Die Situation wird immer chaotischer, weil immer mehr Besatzungsmitglieder durchdrehen und immer mehr Fehlfunktionen Quinto-Center destabilisieren. Die Ursache sucht man in eingeschmuggelten Wirkstoffen und dem aktuell grassierenden Schnupfen. Doch da alles schon wieder abklingt, versteht Pomeroy, dass das Chaos der Ablenkung diente. Zum Glück hat er die Idee, die in Behandlung befindliche Dolleringh zu wecken. Sie erzählt, was sie und Maudlin ihm eigentlich erzählen wollten, dass um fünf der Großtransmitter herum eben keine Störfälle auftreten. Und genau diese Anlagen widersetzen sich dem Verschlusszustand, den er ausruft.

So treffen die nicht auf so etwas vorbereiteten QuinTechs Jurik und Ambalay als Erste auf die feindlichen Soldaten, die über die Transmitter eindringen. In der Folge entwickelt sich eine Serie strategisch duchdachter Kampfhandlungen quer durch die 50 Kilometer durchmessende Innenanlage von Quinto-Center, dessen Triebwerke es währenddessen auf Eintauchgeschwindigkeit bringen, da seine Position verraten wurde. Nur geht das bei dieser Masse halt nicht so schnell. Allard Springer betont, dass die Auseinandersetzung trotz allem ein Heimspiel ist. Jede der Gruppen benutzt die Ressourcen von Quinto-Center, so gut es geht.

Das Spoilern der einzelnen Kampfabschnitte lassen wir mal. Belassen wir es dabei, dass die Eindringlinge nicht sinnlos morden, sondern, wie die Terraner, auch zum Paralysestrahler greifen, wenn dies ausreicht. Ihre schimmernden Rüstungen können auch ohne Insassen agieren. Das verwundert die Verteidiger eine Zeit lang.

Ohne jede Rücksicht wird allerdings jener Angriff geführt, der einen tiefen Einschusskrater in den ausgehöhlten Mond brennt, und zwar mit den Waffen der HARL DEPHIN. Waffenoffizier Makkai berichtet von einer Anweisung, die aus der Zentrale zu kommen schien und ihn gewisse Testläufe durchführen ließ, was nun ungeahnte Folgen zeigt. Der Einschusskrater endet zu Monkeys Verblüffung in unmittelbarer Nähe der geheimen Zentrale, sodass man nun prima dort einsteigen kann, weshalb er die Verteidiger an dieser Stelle konzentriert.

Quinto-Center beschleunigt weiter, die Kämpfe intersivieren sich, Leute sterben und Verräter zeigen ihr wahres Gesicht. Monkeys Instinkt warnt ihn, und es löst seine Probleme nicht, als wenigstens sein Vertrauter Allard Schneider sich als loyal erweist und zwei Getreue preist, die starben, damit die anderen ihre Ziele verfolgen können. Denn es sind doch recht viele gestorben, und unglaublich vieles ist nicht, wo es sein sollte. Quinto-Center zum Beispiel.

Die Schlusssequenz zeigt die in der Gewitterschmiede miteinander verschweißten Kugeln von jeweils zwei Kilometer Durchmesser, die mit einer Begleitflotte von 50 Raumern die Milchstraße erreicht hat, um die in Band 2925 angekündigte Q-Zündung durchzuführen: Die IWAN IWANOWITSCH GORATSCHIN.

(at)