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Perry Rhodan Band 2928 – Welt des Todes

Michelle Stern
Perry Rhodan Band 2928
Welt des Todes

Reginals Bull hat jeden Grund, so besorgt dreinzuschauen, wie er es auf dem Titelbild tut. Immerhin ist er im Begriff, eine Horde kaum ausgerüsteter Zivilisten in die mörderisch gefährliche Umgebung eines überaus hungrigen Planeten zu führen, für den seine Leute nichts als Nahrung sind. Der Roman erzählt, wie Reginald Bull, Toio Zindher und das siebenjährige Mehandormädchen Kylldin um ihr Leben kämpfen. Flora und Fauna des Planeten sind aggressiv und lebensfeindlich. Grund für den Absturz, der das Pflanzenschiff zerbersten ließ, ist der tefrodische Multimutant Assam Assoul, der auf Leben und Tod mit der KYLLDIN ringt.

Das Wrack liegt auf der Planetenoberfläche. Durch kilometerlange Risse in der Hülle dringt die giftige Luft des Planeten ins Innere. Bull und Toio suchen für ihre eigene Tochter Shinae nach Hilfe, die seit der Trennung vom Spross Kylldin zu Tode erkrankt ist. Sie wollen die Hüterin des Sprosses KYLLDIN treffen. Sie finden das Kind zusammen mit einem vom Physiotron in den physischen Zustand eines Sechsjährigen zurückversetzen Minidespoten.

Der Roman gehört zu einem extremen Spektrum innerhalb der Perry Rhodan-Serie. Er erinnert eher an die frühen Maddrax-Romane, schwelgt in gefräßigen Horrorkreaturen, die Hunger auf Menschen haben, und lässt den Kampf mit ihnen turbulent ablaufen. Wenn man so etwas mag, ist er richtig unterhaltsam.


Auch hier habe ich einen Forenspoiler geschrieben.
Der ist im Anschluss zu lesen.
Wer nicht gespoilert werden will, muss hier zu lesen aufhören.
Hier!
Ansonsten … viel Spaß!


Der Sturm der Planetenbewohner auf den wracken Spross beginnt im Prolog. Namenlose Kreaturen mit Hornschnäbeln und Gefieder setzen sich in Bewegung, immer der Witterung nach und dem Hunger in ihren Mägen. Denn es riecht nach Fleisch. Die Bewegung der Tiere in Richtung Schiff durchzieht in kleinen Szenen die Handlung, ebenso wie die Zustände des Para-Dysfaktors Assan Assoul in seiner tödlichen Umklammerung mit dem Pflanzenschiff.

Währenddessen erwacht die kleine Kylldin in völliger Dunkelheit, redet mit Vater-Vater, ihrem Schiff, und begibt sich auf die Suche nach ihrer Dora, ihrer Großmutter. Sie rekapituliert die Heilung von ihrer geistigen Behinderung durch den Spross und erinnert sich an den Absturz der KYLLDIN. Auf ihre Bitte hin entlässt sie das Schiff aus der schützenden Umhüllung, in der es sie bewahrte, und ihre Wanderung durch das Chaos beginnt. Überall liegen Verletzte und Tote.

Aus einem Physiotron kommen Klopfgeräusche. Sie strengt sich an, bekommt es auf und befreit einen sechsjährigen Jungen, der allerdings mit höchst erwachsener Überheblichkeit auftritt. Er stellt sich als Hesster da Arbtor, Einsonnenträger und Verteidiger der Sternbaronien, vor. Im Vollbesitz der Jugend will er Bostich bekämpfen, stellt dann aber entgeistert fest, dass er viel zu weit verjüngt wurde. Gleich will er die Gemeni verklagen.

Das echte und das vermeintliche Kind machen sich auf die Suche nach der Besatzung. Kylldin lacht über den herrschsüchtigen Jungen, der Befehle brüllt, und geht dem eindringlichen Geruch nach. Dabei atmet sie die giftige Luft des Planeten. Berauscht lässt sie sich vom Rand der geborstenen Schiffshülle aus in die Tiefe fallen.

Zu ihrem Glück sind gerade Reginald Bull und Toio Zindher in ihrem SERUNs im Anflug. Sie rekapitulieren, dass sich Vetris Molauts Flaggschiff VOHRATA im System aufhält, Shinae seit der Trennung vom Spross SHINAE immer kränker wird und sie deshalb die kleine Kylldin suchen wollen. Fasziniert bemerkt die Vitaltelepathin sehr starke Auren. Da gibt es kilometergroße Pilze, die in ihrer Wahrnehmung wie Kaleidoskope aus Licht erstrahlen. Sie finden das zerborstene Schiff, gerade als Kylldin fällt, und retten sie.

Die nötige Zeit verschaffte ihnen da Arbtor, der Kylldin gerade noch erwischt und das euphorische Mädchen festhält, bis sie loslässt, weil sie fliegen möchte. Der Dreikäsehoch spielt sich Toio gegenüber als Befehlsgeber auf, was sie für altersbedingte Selbstüberschätzung hält … bis sie sich an Satafar erinnert, in dessen scheinbar kindlichem Körper ebenfalls ein überwollender, überheblicher Erwachsener saß. Allerdings wirkt der geschrumpfte Würdenträger aufrichtig erleichtert, als Bull Kylldin lebend zurückbringt. Als sich Toios und Bulls Diskussion mit da Arkhor auf Post-Eiris-Phänomene verlagert, kapieren sie allerdings dann doch, dass sie exakt den erst vor wenigen Wochen vom Vere’athor zum Has’athor beförderten Einsonnenträger vor sich haben, der Bostich die Stirn bieten wollte.

Auch ihre Großmutter Quendressa sucht das Kind, eilt durch Tod und Vernichtung, kämpft gegen Schiffswände, die Lebewesen schlucken wollen. Sie trifft den Gemen Rutardh, der sie über das Versinken der KYLLDIN in der weichen Planetenoberfläche aufklärt.

Immer stärker beeinträchtigt die Präsenz der Planetenlebewesen die Menschen und Gemeni im aufgebrochenen Schiff. Die giftigen Gase der Atmosphäre verursachen Illusionen und verätzen die Lunge. Sporen durchziehen die Luft. Man sieht die anrückenden Laufvögel. Der Spross arbeitet, versucht sich zu verschließen, zieht Lebewesen in die Wände und verflüssigt hier und da ein zufälliges Opfer.

Kylldin hat immerhin noch einigen Einfluss auf den Spross, kann ihn um Öffnungen in den Wänden bitten, sodass ihre Gruppe weiterkommt. Toio spürt nach Vitalauren, vermutet die Präsenz des Supermutanten Assan Assoul. Dann bemerkt sie etwas wie ein Aufflackern. Da Arbtor gegenüber gibt sie ihre parapsychischen Wahrnehmungen als Funktionen ihres SERUNs aus. Gleich darauf gibt Bull Bescheid, dass die Space-Jet, auf die sie es abgesehen hatten, einsatzbereit ist.

Der Kampf eskaliert. Assan Assoul kämpft mit dem Spross um sein Leben, hält sich zu Tode erschöpft wach, um nicht zu Liquor verflüssigt zu werden. Und jetzt erobern die bunten Vögel das Schiff. Sie sind hochgradig aggressiv. Durch ihre Angriffswellen ziehen sich die langen, weißen Hyphen, die als Tentakel die Gänge entlang vordringen. Auch die Pilze des Planeten sind hungrig. Quendressa findet immerhin heraus, dass sie gegen Schläge empfindlich sind, was den Angegriffenen eine Verteidigungsmöglichkeit bietet.

Bull, Toio, Kylldin und da Arbtor finden einen Saal voll vertrockneter Knospen. Es stinkt nach kalter Asche und faulem Laub. Die Gemeni-Babys, die hier heranwuchsen, sind alle tot. Und das sich aufbauende Pandämonium wird immer wilder. Und jeder weiß, dass Assan Assoul daran schuld ist.
Die schlafende Kylldin bleibt mit da Arbtor in der Nähe des Geburtsraums zurück; Bull konnte ihre von der giftigen Atmosphäre geschädigte Lunge behandeln. Deshalb wacht sie ohne Atem auf, Nanogenten regenerieren ihren Körper. Die beiden gehen in einen naheliegenden Geburtsraum, betrachten die verdorrten, stinkenden Knospen mit unfertigen toten Gemeni drin. Immerhin findet Kylldin eines, das noch grünblau ist, das lebt. Die leichte Gestalt wird in ihren Armen braun und verwelkt. Dann haben die Vögel die Kinder gefunden.

Bull und Toio treffen Quendressa und den alten Ara Ganglior. Endlich haben sie den sichtbaren Beweis, dass wirklich jemand verjüngt wurde. Sie schlagen die Flucht mit der Space-Jet vor, doch Quendressa möchte zu Kylldin. Toio bringt sie hin. Ein Gemen versorgt jammernde Schwerverletzte mit Rauch aus einer Thedhele.

Doch die Bedrohung ist akut. Ganglior erklärt, dass die scheinbaren Laufvögel Organe ähnlich denen von Reptilien haben, von denen eins vomeronasal ist. Sie können ihre Beute aufspüren. Einige Alte unter den Kranken wollen ins Physiothron, um sich danach – verjüngt – besser wehren zu können, doch Bull bringt die Gruppe in Bewegung.

Quendressa und Toio sind schnell genug vor Ort, um Kylldin schreien zu hören, während die Laufvögel, die Unurden, mit sprunghaften Schritten auf sie zu hopsen. Doch anscheinend wollen sie das Mädchen gar nicht töten. Sie reagieren gar mit Furcht, als Quendressa ihnen einen Splenter zeigt, und ziehen sich zurück.

Weiter geht es mit den Pilzsträngen, die der Umfassende lenkt. Sie erreichen den Geburtsraum, fügen sich mit Säure selbst Wunden zu, spalten meterlange Stücke von sich ab. Die kriechen in die verdorrten Knospen, rascheln und arbeiten, bis Gemeni aus den Knospen rutschen. Die Pilze breiten sich über die toten Körper aus und lenken sie zum Ausgang.

Bull treibt seine Gruppe an, denn er ist sich der Nähe der VOHRATA bewusst. Mit dem Gemen Zandoth bespricht er die Lage. Der Saenkari erklärt ihm das Ausmaß der Aufprallbeschädigungen.

Kylldin redet mit dem Gemen Rutardh sowie den Arkoniden da Arbtor und Randur da Kommos. Der übermäßig Verjüngte möchte ihren Einfluss nutzen, um an ein Physiothron zu kommen, weist auf die anderen Kranken hin. Als sie mit Ruthard redet, stimmt der zögernd zu, ein solches Gerät zu holen und zur nahen Space-Jet zu bringen.

Auch Bull, Toio und die Verletzten sind der Space-Jet ganz nah. Da tauchen fünf Tefroder auf. Ihr Anführer stellt sich als Mired Saxtor vor. Gleich spricht er an, dass er die maskierte Toio Zindher vor sich hat. Vorgeblich aus Sicherheitsgründen bricht er ihre Flucht mit der Space-Jet ab. Gleich wird er deutlicher. Er beschlagnahmt das Fahrzeug, denn Vetris-Molaud wird bald vor Ort sein. Bull protestiert in seiner Eigenschaft als Liga-Kommissar. Man spricht über Ziele: Assan Assoul zu retten, mit Vetris-Mohlaut zu reden. Quendressa bezeichtet die Neuankömmlinge als Abschaum.

Assan Assoul hört seinen Maghan im Helmfunk, kann aber nicht reagieren. Tefroder überfluten das Schiff. Ihr neuartiger Raumanzug erinnert an einen SERUN-Slender. Man spricht über Loyalitäten und diskutiert, ob Toios Tefroderin oder Terranerin ist. Dann bringt man sie zu Vetris-Molaud.
Gutaussehend, selbstbewusst und von seinen gefährlichen Techno-Skorpionen umkrabbelt empfängt sie der Tamaron. Bull fordert seine Rechte als Liga-Kommissar auf dem Gebiet der Kristallbaronien, bezeichnet den auf diesem Territorium erfolgten Angriff auf den Spross als Unrecht. Insgeheim hofft er, dass die RIBALD CORELLO unter Ortungsschutz im System ist. Vetris-Molaud wiederum weist darauf hin, dass er den Überlebenden nur auf seinem Hoheitsgebiet helfen würde, und wenn der Planet nicht dazugehört, dann hilft er halt nicht.

Mired Sartor stört die Rechtediskussion. Besucher wollen ein Physiotron mitnehmen und den Tamaron sprechen. Zu dem Gespräch ist Vetris.Molaud nicht bereit, beschließt aber einen Rundgang durchs Schiff. Kylldin ist von seinem Charisma völlig begeistert. Mit einem Mal stürzt sich eine Welle von Gemeni auf die Anwesenden, auch auf ihre Artgenossen. Doch als einer zerteilt wird, quillt aus der Mitte etwas Bleiches, Weißliches, wie ein dünner Tentakel. Die Technoskorpione zerteilen die Angreifer, schneiden sie in Stücke, in bleiche, abgeschnittene Arme, die wie lebendig gewordene Wurzelstränge über den Boden kriechen.

Bull möchte seine Gruppe auf den Planeten führen. Vetris-Molaud wehrt erst ab, bietet ihnen dann aber sogar Unterstützung an, und ein Physiotron sollen sie ruhig auch mitnehmen – sie würden schnell genug wieder da sein. Während sich die Gruppe formiert, scheint sich der Spross zu erholen.
Auf dem Weg bemerkt Toio Beschädigungen an ihrem SERUN, sie fürchtet winzige Hyphen. Sie erreichen das angestrebte Höhlengebiet, lassen sich auf bläuliche Moosbänke fallen. Nun, in Sicherheit sind sie nicht. Pilze sind da, Unurden sind da. Die Gruppe befestigt ihr Lager. Drei von ihnen werden verschleppt … Der Umfassende freut sich an den drei warmen Leibern, die in seiner Fallgrube landen. Endlich Essen!

Und der Umfassende ist es, den Toio wahrnimmt, als diese die Fehlfunktionen ihres SERUNS durchdenkt. Sie bemerkt die Präsenz des unglaublich riesigen Pilzes, der alles hier steuert. Sie nennt ihn »Die dunkle Königin«.

(at)