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Perry Rhodan Band 2921 – Die Gewitterschmiede

Michael Marcus Thurner
Perry Rhodan Band 2921
Die Gewitterschmiede

Eine Jagd quer durch die Atmosphäreschichten des gigantischen Gasriesen Byleist beginnt, als der gefangene Gäone Gi Barr von der RAS TSCHUBAI entkommt. Er und sein überlisteter Bewacher Odin Goya schwelgen gleichermaßen in persönlichen Ansichten. Insofern ist dieser zweite Teil der Trilogie um das Zweite Solare Imperium der Menschheit in der fernen Galaxis Sevcooris gnadenlos unpolitisch. Es geht einfach um eine Flucht, bei der überlisteter Bewacher und geflohener Gefangener ihre persönlichen Macken durchdenken, und die quer über einen Gasplaneten führt, wobei sie dann allerdings einen für die Zyklushandlung ausgesprochen relevanten Fund machen.

Was mir bei der Lektüre des ersten Viertels Probleme bereitete, war das Übermaß an Ichperspektive und Selbstreflexion, zu viel für so ein bisschen Flucht. Ein bisschen mehr Gasplanet wäre mir lieber gewesen.

Doch sobald die Fauna des Gasriesen ins Spiel kommt, wird das Geschehen abwechslungsreicher. Acht Meter große Gewitterwale erleben den Energieschutzschirm des Beiboots als Delikatesse und wollen sich gleich mal drüber stülpen. Die Abwehr ist erfolgreich. Allerdings wird dabei das Schiffsinnere kontaminiert. Gi Barrs Verfolger müssen aussteigen. Nun sind Gejagter und Jäger gleichermaßen in Schutzanzügen unterwegs, und der nächste Gewitterwal, der sich ihnen entgegenstellt, ist gleich ein paar Hundert Meter lang.

In den trüben Tiefen stoßen Gi Barr und seine Verfolger auf ein militärisches Geheimprojekt, das hier versteckt wird und dem Roman den Titel gab. Über seine Erzeugnisse wird im Folgeband gesprochen, und es ist absehbar, dass wir noch viel darüber hören werden.

Das Personal der Gewitterschmiede ist bizarr. Michael Marcus Thurners Fantasie treibt ausufernde Blüten, was bedeutet, dass man zumindest Abschnitte des zweiten Teils dem Horrorgenre zurechnen kann. Aber warum auch nicht? Es ist viel Technik dabei, und das reale Leben bietet ebenfalls so viel Horror, das ein paar erschreckende Bilder den Lesegenuss nicht trüben müssen. Nicht in der wirbelnden Atmosphäre eines Gasriesen, in der man Gewitterähnliches schmiedet, das wohl bald in die Milchstraße soll.

(at)