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Batwoman 3 – Monsterbrut

J. H. Williams III, W. Haden Blackman
Batwoman 3
Monsterbrut

Originalausgaben: Batwoman 12-17 (World’s Finest I – V (Blood Tides, Stygian Descent, Heart of Stone, Serpent’s Homeland, Mercy), Interlude I – II), DC, USA, Oktober 2012 – März 2013

Comic, Softcover, Klappbroschur, Paninicomics, Stuttgart, Oktober 2013, 156 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 9783862016891, aus dem Amerikanischen von Steve Kups, Zeichner: J. H. Williams III, Trevor McCarthy (Batwoman 0), Covermotiv von J. H. Williams III, enthält: Monsterbrut 1-5 (Blutströme, Schauriger Abstieg, Herz aus Stein, Die Heimat der Schlange, Gnade), Zwischenspiel  I – II
www.paninicomics.de

Neun Monate, nachdem die ersten Kinder verschwunden sind, ist die Organisation »Medusa«, deren Mitglieder die Verkörperung urbaner Legenden und moderner Mythen sind, noch immer aktiv und konnte auch mithilfe des »Büros für paranormale Einsätze« nicht gestoppt werden. Von »Bloody Mary« erhält Batwoman den Hinweis, dass es sich bei »Medusa« nicht um eine Bande, sondern um die buchstäbliche »Mutter aller Monster« aus der griechischen Mythologie handelt. So bittet sie Wonder Woman um Hilfe. Gemeinsam suchen die Heldinnen Medusas Sohn Pegasus auf, der sie zurück nach Gotham schickt, wo Medusa inzwischen die Hydra entfesselt hat und die »Mutter aller Monster« aus dem Hafenbecken auftaucht.

Gleichzeitig erholt sich Kates Cousine Bette Kane alias Flamebird mithilfe von Kates Vater von ihren äußeren und inneren Verletzungen, die ihr »Hakenhand« beigebracht hat.

In Band 3 der neuen Batwoman-Serie schlagen die Autoren J. H. Williams III und Haden Blackman einen Bogen von den modernen Mythen der Medusa-Mitglieder (Bloody Mary, Hakenhand, Die weinende Frau, usw.) zur tatsächlichen Medusa und damit zur griechischen Mythologie. Wer wäre also besser als Waffenschwester für Frau Fledermaus geeignet als Wonder Woman, die Amazone des DC-Universums? Das Durchschreiten der griechischen Götterwelt bietet Ausnahmekünstler J. H. Williams III (Promethea) reichlich Gelegenheit seine außergewöhnlichen und kunstvollen Panelaufteilungen voll auszuleben. Besonders beeindruckend sind die Szenen geworden, in denen die beiden Heldinnen das Labyrinth des Daedalos durchqueren, das als »Arkham der Amazonen« dargestellt ist. Damit unterstreicht Batwoman 3 einmal mehr den künstlerischen Ausnahmestatus der Serie.

Obwohl die grafische und erzählerische Ausführung wirklich brillant ist, lässt die Story ein unbefriedigendes Gefühl zurück. Unterm Strich passiert in Batwoman 3 nicht sehr viel, was die Serie voranbringen würde. Die Rückkehr nach Gotham verstärkt noch das Gefühl, dass sich die Geschichte im Kreis dreht und der komplette Ausflug in die griechische Mythologie wird damit zu einer fantastisch anzusehenden Seifenblase, die zunächst staunen lässt, am Ende aber in einem chaotischen Over-the-top-Haudrauf-Monsterfinale wirkungslos zerplatzt. Wie in den bisherigen Bänden siegt auch hier die Form deutlich über den Inhalt.

Als Zwischenspiel ist hier noch die Batwoman »Nullnummer« enthalten, die jede New 52-Serie zwischen den Ausgaben 12 und 13 erhalten hat und die eine aktuelle Entstehungsgeschichte der Heldin bietet. Hier erfährt man, warum Kate Kane – nach einer Begegnung mit Batman – den Entschluss fasste zu einer maskierten Heldin zu werden und wie ihr Vater sie mit militärischen Methoden trainiert hat.

Als Bonus enthält das Paperback wieder eine Covergalerie, die die Umschlagmotive der Einzelausgaben in voller Größe zeigt.

Fazit:
Ein weiteres Mal bietet J. H. Williams III ein brillantes Fest fürs Auge, mit dem die aufgeblasene Story nicht mithalten kann.

(eh)