Al Capone – Band 24
Al Capone
Band 24
Millionärstochter auf Stellungssuche
1.Kapitel
Ein merkwürdiges Stellenvermittlungsbüro
Alfonso Capone, der sich als Theateragent Alberto Caprani ausgab und einen schwarzen gelockten Vollbart trug, der die verräterischen Narben auf seiner linken Wange vollkommen verdeckte, hielt das Auto, das er lenkte, vor einem jener ungeheuer großen Gebäude an, die man in Amerika allgemein als Buildings bezeichnet. Sie sind mehrere Dutzend Stockwerke hoch und beherbergen Hunderte und Aberhunderte von Büros, denn sie wurden ausschließlich als Bürohäuser errichtet.
Hinter Capone marschierte feierlich und in gemessenem Schritt Victor Mora. Er hielt die dicke Aktenmappe im Arm, die ihm der Schmugglerkönig vorher gegeben hatte, damit er seine Rolle als Laufbursche besser spielen könne. Die beiden betraten den eisernen Kasten des großen Fahrstuhls. Scarface drückte auf einen Knopf und der Kasten brachte sie surrend ins sechzehnte Stockwerk.
Dort angekommen, blieben sie vor einer Tür stehen, an der ein Emailleschild befestigt war, auf dem man lesen konnte:
Stellenvermittlungsbüro
Scarface stieß die Schwingtür auf, ein Diener trat ihnen entgegen.
»Ist Mister Florio im Haus?«, fragte er den Mann, der ihn ehrerbietig begrüßt hatte. »Sagen Sie ihm, dass Mister Alberto Caprani ihn sprechen möchte!«
Scarface und sein Groom wurden in ein Wartezimmer geführt, in dem bereits mehrere Personen saßen.
Nach knapp einer Minute kam der Diener wieder und bat Capone, näherzutreten.
Während Scarface durch die Tür ins Büro ging, blieb Victor Mora auf seinem Stuhl sitzen.
Giacomo Florio empfing seinen Besucher mit großer Ehrerbietung. Man könnte fast sagen, dass dieser Florio Capone so respektvoll behandelte, wie ein Untergebener seinen Vorgesetzten.
Giacomo Florio war der Direktor und Besitzer der angesehensten, gesuchtesten, ernstesten und solventesten Stellungsvermittlungsagentur in ganz Chicago.
Wenn die bekanntesten Firmeninhaber Personal brauchten, zögerten sie nicht, sich in dieser Angelegenheit an Mister Florio zu wenden. Sie wussten, dass er sich genau über alle Bewerber informierte, peinlich genau Auskünfte über sie einholte und dass die jungen Leute, die er schickte, tüchtig, klug, intelligent und eifrig waren.
»Mein lieber Florio!«, rief Scarface herzlich aus.
»Mein lieber Al!«, erwiderte der andere.
»Mein lieber Al?« War Florio darüber unterrichtet, wer sein Besucher war? Wenn wir der Unterhaltung dieser beiden Männer aufmerksam folgen, werden wir bald darüber aufgeklärt.
»Al, den Auftrag, den du mir gegeben hast, habe ich schon so in die Wege geleitet, dass du zufrieden sein wirst«, sprach Giacomo Florio. »Du hast mir doch gesagt«, er senkte nun die Stimme und sprach leise weiter, »dass mit höchster Wahrscheinlichkeit der neue Chef der Polizei von Chicago, Captain Shoemaker, einen Sekretär oder eine Sekretärin ausschließlich für seinen eigenen Dienst benötigen wird. Das ist bei allen Beamten so, besonders bei denen, die vorher noch kein so hohes Amt bekleidet haben und infolgedessen auch noch nicht über einen geschickten Angestellten verfügen, der sie bei ihrer neuen Arbeit und in ihrem neuen Wirkungsbereich unterstützen kann.«
»Sorge nun dafür, Florio, dass durch deine Agentur dem neuen Polizeichef eine Privatsekretärin oder ein Privatsekretär beschafft wird, so wie der Herr … sie haben möchte …«
Die vollständige Story steht als PDF, EPUB, MOBI und AZW3 zur Verfügung.
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