Interview mit Autoren des Zamorra-Teams
Geisterspiegel: Warum gibt es so wenig klassische Gegner bei PZ? (Vampire, Werwölfe, Ghouls)
Manfred H. Rückert: Ab und zu gibt es die doch, Vampire z. B. zuletzt in Heft 998.
Susanne Picard: Die Frage wirkt seltsam auf mich.
Es gibt doch eine Menge Vampire: Tan Morano ist ein Vampir – wenn auch ein sehr untypischer -, ebenso wie Fu Long. Sarkana kam so oft vor, dass er irgendwann langweilig war und den Serientod starb. Große Gegner, die nicht mit einem Heft zu erledigen sind, auch nicht von einem erfahrenen Dämonenjäger wie Zamorra. Und auch von Fynn Cranston, dem neuen Bürgermeister von New York, werden wir sicher noch so einiges hören! Und erst in Band 997 kamen wieder Werwölfe bzw. Werdingos vor.
Vielleicht meinst du eher: Warum gibt es keine kleineren Gegner oder abgeschlossenere Episoden? Nun, die Serie ist mittlerweile bald 40 Jahre alt. Es gibt so vieles, was in der Vergangenheit aufgebaut wurde und eins der Dinge, die diese Serie mittlerweile wesentlich ausmachen, sind SF (die unverzichtbar ist bei PZ) und die Komplexität der Dämonenwelt. Die meisten von Zamorras Freunden, seinem Team, sind ebenfalls magisch begabt, manche sogar schwarzblütig.
So geht es eben häufiger um solche Themen als um das klassische »Monster der Woche«.
Simon Borner: Na, insbesondere an Vampiren mangelt es derzeit doch ganz und gar nicht. Wenn ich bedenke, was da gerade in New York City los ist …
Christian Schwarz: Hä? Die gibt es doch immer wieder. Bei jetzt 1000 Bänden und über 40 Büchern können doch nicht immer wieder die gleichen Typen auftauchen. Da brauchen wir schon ein bisschen mehr Abwechslung. Deswegen haben wir noch Zombies mit reingenommen.
Oliver Fröhlich: Weil PZ keine klassische Serie in diesem Sinne ist. An Vampiren herrscht meines Erachtens aber kein Mangel. Und Werwölfe und Ghouls werden meiner Meinung nach schnell langweilig. Davon abgesehen glaube ich, dass ein Gegner nicht dadurch interessant wird, dass er spitze Zähne, einen Pelz oder ein eher schleimiges, wenig ansprechendes Äußeres besitzt. Vielmehr kommt es doch darauf an, ob er als Charakter interessant ist.
Andreas Balzer: Zumindest Vampire kommen doch recht häufig vor, etwa in den Geschichten um Fu Long, Tan Morano und Varney oder ganz aktuell in dem Roman Babels Fall (PZ 998) von Simon Borner. Werwölfe geben auch immer mal wieder ein Gastspiel, sowohl die klassischen als auch abgewandelt in Form der Tulis-Yon in den Fu-Long-Geschichten. Und Zombies gab es erst kürzlich bei Christian Schwarz und Michael Breuer (der gleich auch noch einen Ghoul obendrauf gepackt hat), und auch bei mir kamen die schlurfenden Untoten schon zweimal vor. Aber es stimmt schon, insgesamt verwenden wir die klassischen Monster eher zurückhaltend. Das hat sicher etwas damit zu tun, dass PZ schon immer etwas eigenwilliger und auch schräger war als andere Serien, dazu gehören dann auch entsprechend eigenwillige, nicht ganz so abgedroschene Gegner. Aber ganz auf die Klassiker verzichten werden wir sicher nicht.
Michael Breuer: An Vampiren herrscht bei PZ nun wahrlich kein Mangel. Wie der Kollege Borner kann ich da nur auf New York verweisen. Werwolf-Romane gab’s in der jüngeren Vergangenheit auch schon. Gut, die Ghouls sind ein bisschen unterrepräsentiert, aber auch die schleimigen kleinen Racker werden bestimmt mal wieder kommen, wenn’s denn passt.
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