Interview mit Autoren des Zamorra-Teams
»Die Standuhr in der Halle schlug zwölfmal. Mitternacht! Die Schläge waren dumpf und leise – aber Zamorra hörte sie trotzdem. Er konnte nicht schlafen. Ausgestreckt, noch völlig angezogen,lag er auf dem Bett, lauschte auf die geheimnisvollen Geräusche des alten Hauses und dachte nach. Morgen früh wollte Maitre Aubertdas Testament Louis de Montagnes verlesen. Zamorra war ziemlich sicher, dass sein Onkel ihm das Schloss vermacht hatte. Und er überlegte, was er damit anfangen sollte. Er hatte Château Montagne immer geliebt, obwohl er nicht hier aufgewachsen war. Der Gedanke widerstrebte ihm, es zu verkaufen oder unter der Obhut Fremder verfallen zu lassen.
Aber welche Möglichkeiten gab es sonst? Hier leben? Sich tatsächlich in die Einsamkeit, die versponnene Abgeschiedenheit dieser mittelalterlichen Welt zurückziehen und … Warum eigentlich nicht?«
Aus: Professor Zamorra Band 1 Das Schloß der Dämonen
Anlässlich der Veröffentlichung des 1000sten Bandes der Heftromanserie sprach der Geisterspiegel mit einigen Autoren des aktuellen Zamorra-Teams. Susanne, Manfred, Simon, Christian, Oliver, Andreas und Michael nahmen sich die Zeit und beantworteten unsere recht allgemein gehaltenen Fragen. Heraus kam ein recht langes, interessantes, aufschlussreiches Interview, welches wir euch hier präsentieren.
Geisterspiegel: Was war der erste PZ-Roman, den du gelesen hast?
Manfred H. Rückert: Das muss so um 1989 herum gewesen sein. In einem Sammelband befanden sich die Romane 361 bis 363. Der erste Roman, »Das Tor zur Hölle«, war so grottenschlecht – wohl der schlechteste Zamorra-Roman, den ich je gelesen habe –, dass ich die nachfolgenden Hefte erst gar nicht lesen wollte. Glücklicherweise entschied ich mich dazu, der Serie eine zweite Chance zu geben. Die nachfolgenden Bände gefielen mir ohne Ausnahme weitaus besser.
Susanne Picard: Das war die Nummer 642 Voodoo-Man von Claudia Kern.
Simon Borner: Das kann ich nicht mehr sagen. Einer der Ersten war jedenfalls »Fu Long«, Zaubermond-Roman Nr. 3, von Claudia Kern.
Christian Schwarz: Daran erinnere ich mich noch gut. Das war »Die Goldene aus der Geisterstadt« mit Ansu Tanaar. Müsste die Nummer 134 herum gewesen sein (ohne jetzt nachzuschauen). Der Roman hat mir so gut gefallen, dass ich bei Zamorra geblieben bin. Bis heute.
Oliver Fröhlich: Das weiß ich gar nicht mehr. Irgendeiner in den späten Hundertern, glaube ich. Anfang der 80er Jahre. Ich muss allerdings gestehen, dass er mich nicht recht packen konnte. Deshalb hat es auch ein gutes Stück gedauert, bis der nächste Kontakt zustande kam.
Andreas Balzer: Das weiß ich wirklich nicht mehr, das ist viel zu lange her. Ich habe als Jugendlicher Heftromane verschlungen, hauptsächlich Sinclair, Zamorra und Gespenster-Krimi, aber auch Science-Fiction, Krimis und Western. Dann gab es eine ziemlich lange Pause, wobei ich dem Horror-Genre an sich als Fan immer treu geblieben bin.
Michael Breuer: Das ist schon ein Weilchen her. Band 300 war’s, »Die Dynastie der Ewigen«, erschienen 1985. Den gebotenen Mix aus Grusel- und Sci-Fi-Elementen fand ich ungewöhnlich und recht erfrischend und bin dann auch eine ganze Weile dabei geblieben, bis ich den Professor wieder aus den Augen verlor. Fest als Leser eingestiegen bin ich dann wieder mit der Spiegelwelt-Thematik ab Band 700.
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