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B.C. Schiller – Dunkelsteig: Schuld

B.C. Schiller – Dunkelsteig: Schuld

Felicitas Laudon, Journalistin aus Berlin, kehrt zum Anlass des Todes ihres Vaters zurück nach Dunkelsteig in das Haus ihrer Mutter. Dunkelsteig ist ein kleiner Ort in den Alpen, nicht weit von Salzburg. In seiner Nähe liegt der Teufelsspalt, ein tiefer Spalt im Berg, in welchem schon eine Reihe von Menschen verschwanden, die niemals wieder gesehen wurden.

Dieses Phänomen hängt der Sage nach damit zusammen, dass einst die Magd Cäcilia aus Furcht vor den Dorfbewohnern, die sie jagten, weil ihr Kind angeblich vom Teufel war, mit ihrem Säugling in den Teufelsspalt sprang. An jenem Tag verfluchte sie die Bewohner von Dunkelsteig, und es verschwanden immer wieder Leute im Spalt.

Dunkelsteig ist ein düsterer Ort. Die eng aneinander gepressten Häuser der Bewohner, die aus je einem gemauerten Erdgeschoss und einem Holzaufbau bestehen, wirken niedrig und trostlos, insbesondere dann, wenn der Himmel grau und die Sonne kaum zu sehen ist.

Felicitas Laudon kennt die Dorfbewohner größtenteils noch aus ihrer Kindheit und Jugend, die sie im Dorf verbrachte. Als Jugendliche hatte sie zusammen mit den Jungen Adrian und Johannes und der hübschen Manuela eine Clique.

Als Renate, die Frau aus dem Gemischtwarenladen, in welchem sie ab und zu einkauft, Felicitas fragt, ob sie nicht schon längst abreisen wollte, antwortet die junge Frau, der Teufelsspalt lasse sie nicht los. Eine Eingebung hat sie bewogen, in Dunkelsteig zu bleiben, denn das Verschwinden ihrer Freundin Manuela vor zwanzig Jahren in dem Spalt ist bisher noch nicht geklärt.

Felicitas aber hat nicht nur Eingebungen, sondern auch Visionen. So sieht sie öfter ein weiß gekleidetes blondes Mädchen, das ihr Wege weist oder sie vor irgendwelchen Gefahren warnt und auch längst verstorbene Menschen und so weiter.

Wie jedes Jahr gedenken die Bewohner von Dunkelsteig der Dorfbewohner, die der Teufelsspalt zu sich geholt hat. Sie bitten dann Cäcilia, ihren Fluch zu widerrufen und beten für die Seelen der armen Verschollenen.

Diesmal nimmt auch Felicitas an der Prozession zu jenem Anlass teil. Sie fragt sich, da wieder ein ihr nahestehender Mensch, nämlich ihr Ex-Mann Tim, vom Teufelsspalt verschluckt wurde, ob ein Fluch auf ihr selbst lastet. Sie fürchtet, dass noch mehr Menschen, zu denen sie eine enge Beziehung pflegt, auf diese Weise verschwinden werden.

Schließlich trifft sie bei der Prozession ihre alten Freunde Adrian und Johannes. Die beiden teilen ihr mit, dass sie die bösen Geister der Erinnerung an Manuelas Verschwinden im Teufelsspalt durch eine Art Exorzismus auslöschen wollen. Felicitas soll am nächsten Tag zum Hof von Adrian kommen, denn sie muss bei der geplanten Zeremonie dabei sein.

Die Prozession stoppt schließlich in der einbrechenden Dunkelheit am Wirtshaus des Ortes namens Hirschen Wirt. Plötzlich gellt ein Schrei durch die Dunkelheit. Ein Mann läuft auf das Wirtshaus zu und ruft: »Die Resi ist verschwunden!«

Der Mann erzählt, Resi und ihre Tochter hätten das Vieh von der Weide in den Bergen nach unten treiben wollen. Schließlich habe sich eine Kuh in Richtung Teufelsspalt verirrt. Resi sei dorthin gegangen, um das Tier zu suchen. Endlich habe Anton, der Sohn des Bauern, der vergeblich versuchte, sie davon abzuhalten, bemerkt, dass Resi und ihr Kind spurlos verschwunden seien. Nun befürchte er das Schlimmste.

Die Dorfbewohner beschließen spontan, die Verschwundenen zu suchen. Man beschafft Fackeln und bricht sofort auf. Auch Felicitas, der man eine Fackel in die Hand drückt, ist dabei. Viele der Suchenden denken zunächst, die beiden Gesuchten seien im Teufelsspalt verschwunden. Sie wollen schon Felicitas, die sie für verflucht und schuldig halten, ans Leder, als Resi und ihre Tochter gefunden werden.

 

Die beiden Autoren des Buches, Barbara und Christian Schiller, schildern sehr interessant und verwickelt die Welt eines einsamen Dorfes in den Salzburger Alpen und seiner Bewohner.

Dabei wirken die Personen, die dieses Dorf bewohnen, keineswegs einfältig und hinterwäldlerisch, wie man zunächst vermuten mag, sondern sehr differenziert und durchaus als Teil unserer modernen Welt.

Durch die Sage um den Teufelsspalt und das Verschwinden von vielen Menschen, die damit zu tun haben, bekommt die Geschichte eine Spannung, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Die Visionen der Protagonistin tun ein Übriges, sodass man das Buch fast einen Mystery-Thriller nennen kann, der bis zu seinem Ende zum Teil von paranormalen Aspekten durchzogen ist.

Erzähltechnisch sinnvoll erscheinen die ständigen Rückblicke auf Vergangenes, die die Autoren in den Fluss der Story eingebaut haben, denn durch sie wird alles, was geschieht, sinnvoll erklärt.

Am Ende werden gleich mehrere Geheimnisse, die im Lauf der beschriebenen Zeit auftauchen, gelüftet, und der Leser ist zufrieden, obwohl es ganz offensichtlich ist, dass dieser Roman eine Fortsetzung haben muss, da die Hauptfrage, die er aufwirft, noch nicht geklärt ist.

Fazit:

Barbara und Christian Schiller schreiben mit Dunkelsteig: Schuld einen erzähltechnisch und inhaltlich gelungenen Roman, der an Spannung kaum zu überbieten ist.

Ich kann dieses Buch demjenigen Leser empfehlen, der gerne Krimis oder Thriller liest, die zum Teil Mystery-Elemente aufweisen und damit darauf hinweisen, dass es auf unserer Welt Phänomene gibt, die mit der Ratio nicht hinreichend erklärt werden können.

Die Autoren:

B.C. Schiller steht für das österreichische Autorenehepaar Barbara und Christian Schiller. Das Duo gehört zu den erfolgreichsten Autoren deutscher Sprache im Selfpublishing-Markt. Jährlich verkaufen sie so geschätzt etwa 150 000 Exemplare und haben heute bereits mehr als drei Millionen Leser.

Christian Schiller arbeitete schon vor der gemeinsamen Urheberschaft verschiedener Romane als Autor. Außerdem schrieb er Features für das Radio und interviewte für die Sendungen unter anderem den österreichischen Serienmörder Jack Unterweger.

Barbara Schiller war lange als Marketingagentin tätig und reiste dabei in ehemalige Sowjetstaaten und nach Osteuropa. Sie ist zudem Hundetrainerin.

B.C. Schiller verfassen vorwiegend Psychothriller und leben mit ihrem Hund abwechselnd in Wien und auf Mallorca.

Quellen:

Bilder:

  • Cover des Romans. Mit freundlicher Genehmigung von B.C. Schiller
  • Foto der Autoren. Ebenfalls mit freundlicher Genehmigung von B.C. Schiller

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