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Paraforce Band 50

Amanda McGrey
Paraforce 50
Das Licht-Syndikat

Nizza

Prickelnde Atmosphäre drei Wochen vor den Filmfestspielen. Die ersten Stars reisten bereits an.

Das Hotel Rideau de Diamant, direkt an der Promenade, hatte sich darauf vorbereitet.

Die schwarze Maybach-Limousine hielt in der geschwungenen Einfahrt unter dem roten Vordach. Der livrierte Portier sprang hinzu und öffnete die Fondtür. Zwei elegante Damen stiegen aus. Gleichzeitig öffneten zwei Pagen in Hoteluniform den Kofferraum und entnahmen das Gepäck.

In der Empfangshalle, die von ihren Ausmaßen her mit einer Bahnhofshalle mithalten konnte, zeugten erlesene Sitzgarnituren und Topfblumenkreationen von außergewöhnlicher geschmacklicher Vornehmheit.

Hier stiegen nur Gäste ab, die nicht auf den Euro oder Dollar schauen mussten.

Die zierliche brünette Chef-Managerin kam ihnen lächelnd entgegen.

»Willkommen Lady Harris. Es freut mich, dass Sie wieder einmal da sind.«

Die hochgewachsene Frau mit dem fast hüftlangen blauschwarzen Haar reichte der Sprecherin die Hand.

»Ich freue mich auch, Lucie. Alles in Ordnung?«

Die Angesprochene nickte. »Die Festspiele stehen vor der Tür. Da ist vieles zu bedenken.«

Amanda Harris lachte nur leise. »Sie machen das schon perfekt.«

Nun blickte sie zu Jessica. »Meine Begleiterin wird den Schlüssel entgegen nehmen.«

»Gern – die Josefine-Suite. Das Gepäck ist schon oben.«

Die kleinere, zierlichere Jessica folgte Lucie zur Rezeption. Derweil ging Amanda langsam zum Lift und sah sich aufmerksam um. Einige Gäste kannte sie.

Mit der noblen Kabine – viel Chrom und Glas – ging es schnell und lautlos in die vierzehnte Etage.

Der Flur mit dem flauschigen dicken blauen Teppich verschluckte jedes Schrittgeräusch.

»Wow!«, entfuhr es Jessica bei dem atemberaubenden Anblick der Suite.

Nach einem üppigen Trinkgeld von Amanda hatten sich die Pagen lautlos entfernt und die Tür geschlossen.

Durch die Panoramascheibe blickte man weit über das Meer.

Leichte weiße Schaumkronen umspielten die Wellenkämme.

Jessica lehnte in der geöffneten Terrassentür.

Langsam wandte sie sich zu Amanda um. »Ist das wirklich auch Urlaub für mich?«, fragte sie leise.

Amanda umarmte Jessica. »Du bist mehr als meine Gesellschafterin. Du bist eine Freundin. Außerdem hast du dein erstes juristisches Staatsexamen mit Bravour bestanden. Dafür hast du dir eine Belohnung verdient.«

Jessica löste sich und schaute Amanda verlegen an. »Das … das kann ich nicht …«

Amanda legte ihr schnell den rechten Zeigefinger auf die Lippen. Sie zwinkerte der jungen Frau zu.

»Auch noch ein bisschen mehr. Aber später. Komm! Wir duschen, ziehen uns um und nehmen unten auf der Terrasse einen Drink.«

»Ich habe für diesen Laden gar nicht genug passende Klamotten.«

Nun lachte Amanda glockenhell auf. »Öffne den gelben Rolli.«

Wenig später blieb Jessica die Luft weg.


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