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Das war die Leipziger Buchmesse 2023

Das war die Leipziger Buchmesse 2023

Ein sehr persönlicher Buchmesserückblick von Anke Brandt

Nach 3 Jahren Zwangspause fand nun endlich wieder eine Leipziger Buchmesse statt. Nein, nicht eine, sondern DIE Leipziger Buchmesse, die mit Abstand die emotionalste und beeindruckendste Buchmesse, die ich erleben durfte. Und das trotz gesundheitlicher Einschränkungen wegen eines defekten Knies, die mich quasi an den Messestand der Romantruhe gefesselt hatten. Aber kommt der Prophet nicht zum Berg … ihr wisst schon. Ich habe auf dem 12 qm Romantruhe-Messestand nichts vom Messeflair vermisst. Im Gegenteil, es wurde mir ja vor Ort serviert. Ich konnte mit vielen lieben Menschen reden, die ich so lange vermisst habe, sie mal wieder umarmen, ein Foto machen … eben alles, was zu einer Messe auch dazugehört.

Die Besucher der Leipziger Buchmesse, jedenfalls die, mit denen ich gesprochen oder die ich gesehen habe, waren so befreit. Ein besseres Wort fällt mir dazu nicht ein. Diese Lust auf Messe, auf Begegnungen, auf Bücher, auf Autoren … Wahnsinn! Dazu der Optimismus bei den Verlagsmitarbeitern, der fast greifbar war, wenn ich dann doch mal eine kleine Runde drehen konnte. Ich bin noch ganz geflasht.

Aber nun mal der Reihe nach.

 

Mittwoch haben wir unseren schicken Messestand aufgebaut. Schon da war die Vorfreude überall deutlich zu spüren. Der Messestand der Romantruhe war in diesem Jahr deutlich größer, was uns eine sehr schöne und plakative Präsentation der Ware ermöglichte. Natürlich auch meiner Bücher, die ja nun alle drei Messepremiere hatten. Eigens dafür hatte ich Plakate drucken lassen, die wir Mittwoch in allen Messehallen ausgehängt haben. Eine gute Idee, wie ich dann im Lauf der Messe feststellen konnte, denn Möwen scheinen nicht nur meine Lieblingstiere zu sein, nein, es kamen einige Besucher, die das Buch zum Plakat kaufen wollten. Gelernt habe ich dadurch, dass eine Umfrage zum Titelbild vor Erscheinen eines Buches durchaus Sinn macht. Und am Ende landeten die letzten beiden Plakate im Zeitkapselprojekt der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (www.lbmzeitkapsel.de). Dort werden sie archiviert und bleiben für die Zukunft erhalten. Ich werde jedenfalls weiter verfolgen, was die Studierenden da so treiben. Die Idee finde ich nämlich ziemlich cool.

Donnerstag um 10.00 Uhr öffnete die Leipziger Buchmesse dann endlich wieder ihre Pforten. Ab 10.02 Uhr ungefähr wurden wir belagert von Besuchern, die alle irgendwie auf Entzug waren. Entzug bezüglich Messe natürlich, denn was immer auch den Anreiz ausmacht, ein Buchkauf auf der Messe ist und bleibt etwas Besonderes. Glücklicherweise hat die Leipziger Messe den Buchverkauf für die Verlage deutlich einfacher gemacht, indem sie den Verkauf in die Hände der Verlage gelegt hat, statt wie früher die Messebuchhandlung bzw. die Messekassen dazwischen zu schalten. So stand Spontankäufen nun rein gar nichts mehr im Wege. (Dass die Buchpreisbindung eingehalten werden musste, halte ich an dieser Stelle für indiskutabel, weil selbstverständlich.)

Tja, und dann steht da am Stand der Romantruhe Anke Brandt, also ich, eine Hobbyautorin, die kaum einer der Besucher kennt und die von den Besuchern das Gefühl vermittelt bekommt, unglaublich prominent zu sein. Einfach, weil sie da ist und sich auf unfassbar viele gute Gespräche einlässt. Das wurde damit honoriert, dass Lucie – Die Hexe von Poel Samstagmorgen ausverkauft war. Auch Hochzeit auf der Konradsburg fand mehr Leser, als ich dachte, und die Verkäufe von Blut und Salbei waren für mich die größte Überraschung. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Natürlich kann ich mit Verkaufszahlen anderer Autoren nicht mithalten, aber hey, zusammen ca. 75 Bücher an 4 Tagen, ich bin da doch ein klitzekleines Bisschen stolz drauf.

Freitag gab es dann in Halle 2, wo wir waren, schon mal ein großes Highlight, welches ich staunend zur Kenntnis nahm. Da stand eine Warteschlange bis draußen, die die Ausmaße von der Zeit vor Corona hatte, wenn Sebastian Fitzek signierte. Doch es war Michael Tsokos, der die Menschenmassen zum Warten in der langen Schlange anhielt. Da dachte ich mir so, wenn Sebastian Fitzek da stehen würde, was dann? Die Antwort bekam ich Samstag und Sonntag. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Die Leute standen in einer Zickzack-Schlange, weil der Hof zwischen zwei Messehallen zu schmal war, um wie früher einfach in einer Reihe anzustehen. Hunderte Menschen standen und warteten stundenlang auf eine Signatur von und ein Foto mit ihrem Lieblingsautor. Wenn ich es nicht gesehen hätte, ich würde es vielleicht nicht glauben. Ich habe ein paar Fotos gemacht, aber auf den Fotos konnte ich leider diese tolle Stimmung, die dennoch herrschte, nicht einfangen. Als Sebastian Fitzek dann seinen Auftritt auf der ARD-Bühne hatte, unser Stand befand sich genau gegenüber, war ein Durchkommen völlig unmöglich. Damit vermute ich mal, dass Sebastian Fitzek der momentan beliebteste und erfolgreichste Autor/Schriftsteller Deutschlands sein dürfte. Und ein toller Mensch ist er natürlich auch, leider gab es für uns nur ein kurzes Wiedersehen, aber ich fand es toll, dass er seinen Fans so viel Zeit geschenkt hat.

Was gibt es noch zu berichten? Ich weiß es nicht, weil ich noch völlig von den Emotionen gefangen bin und dabei gar nicht viel von der ganzen Messe gesehen habe. Aufgefallen ist mir noch, dass dieses Jahr sehr viele ältere Menschen die Messe besucht haben. Vielleicht ist es mir früher aber auch nicht aufgefallen, ich weiß es nicht. Einmal musste ich sogar ein bisschen Erste Hilfe leisten, weil ein Mann sich mit dem Besuch am Messesamstag offenbar ein wenig zu viel zugemutet hatte. Da kam mir wieder mal die Erkenntnis, dass nicht nur junge Leute in den letzten Jahren solche großen Veranstaltungen mit vielen Menschen vermisst haben.

Mein Fazit dieser Messe lässt sich mit zwei Worten zusammenfassen: Freude und Optimismus. Freude, endlich wieder etwas so Großes und Gemeinsames zu erleben, Optimismus, weil trotz aller schwierigen Zeiten das Buch immer noch einen hohen Stellenwert im Leben vieler Menschen einnimmt.

Und damit möchte ich meinen kleinen Messerückblick auch fast beenden.

Sehr gefreut hat mich noch das Wiedersehen mit unserem Freund Michael Kirchschlager und am Sonntag dann besonders auch mit seinen Eltern, die wir von vielen Buchmessen her kennen- und schätzen gelernt haben.

Ein großes Dankeschön geht an unsere liebe Pensionsmutti Anke, die uns seit vielen Jahren während der Buchmesse ein Zuhause gibt, in dem wir uns immer wieder wohlfühlen.

Und natürlich bedanken wir uns auch wieder bei unserem Freund Joachim Otto und Kati für ein paar unvergessliche Tage, die wir zusammen erleben konnten.

Nach unserem traditionellen Messeausklang mit unserem Freund Oliver Müller und seiner tollen Familie sind wir nun wieder zuhause und freuen uns schon darauf, viele liebe Bekannte am 13. Mai beim MarburgCon wiederzusehen.

(ab)

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